Zur Vorlesestunde in der Kulturreihe "einfach schee" war am Donnerstagabend in die Schlosswirtschaft eingeladen: "A guade Stund zum Zualusn" mit Sepp Lehner und Hans Jäger wurde musikalisch von der Stubenmusi umrahmt.
Die Gaststube war gut besetzt und die "guade Stund", die vom Publikum aufmerksam erwartet wurde, eingehalten. Schwer fiel das Zuhören natürlich nicht, denn sowohl Lehner als auch Jäger sind geborene Erzähler, die nicht einfach nur vorlesen, sondern gekonnt vortragen. Der Abend war vor allem dem Oberpfälzer Heimatdichter und Schriftsteller Josef Fendl gewidmet, der im Juni verstorben war.
Jäger ging zunächst auf den Lebenslauf von Josef Fendl ein, dessen Qualitäten über den eines Heimatdichters weit hinausgingen. "Der Fendl war nicht einfach nur ein Sprücheklopfer. Er war ein Erzähler und Universalgelehrter, ein sehr genauer Beobachter und eigentlich ein Philosoph" stellte Jäger fest.
Fendl beim Kirchenchor zu Gast
Lehner erinnerte daran, dass Fendl 1997 beim Kirchenchor zu Gast war. "Einen so unterhaltsamen Abend hatten wir selten", meinte er und las das Schreiben Fendls an den Kirchenchor vor, wonach sich dieser selbst in der Runde sehr wohl gefühlt hatte und die homogene, heitere Gemeinschaft lobte.
Berühmt geworden ist Fendl mit seinen "Bauernseufzern", die für Schmunzeln und Lacher sorgten. Es wurde aber auch Tiefgründiges von Fendl dargebracht, das zeigte, dass er sich um Umwelt und Gesellschaft sorgte. Ein Abschnitt war den Sagen gewidmet, die in der Bevölkerung seit Jahrhunderten weitergetragen werden und die Fendl aufgegriffen hatte.
Dank an das "beste Publikum"
Abgerundet wurde die kurzweilige Lesestunde mit einer Geschichte von Toni Lauerer, ebenfalls ein Oberpfälzer. Jäger und Lehner dankten dem "besten Publikum der Woche" sowie den Sponsoren der Reihe "einfach schee" und wiesen auf die nächsten Veranstaltungen im "einfach schee"-Programm hin: Am Samstagabend Volkstanz in der Schlosswirtschaft, am Sonntagnachmittag "Seniorenkirda" und am 23. Oktober das Singspiel "Sommerglückstraum".
− tf
Für den musikalischen Rahmen sorgte die Stubenmusi.
