Kreisliga Passau
Viele Talente, Erste-Halbzeit-Spitzenreiter: Winzer mit breiter Brust in der neuen Liga – „West“ will die Ruhe bewahren

29.09.2023 | Stand 29.09.2023, 14:11 Uhr
Christian Andorfer

Stehen für die fruchtende Nachwuchsarbeit beim SV Winzer: Dominik Tschugg (l./23) und Christian Falter (r./29) beide bereits in den Jugendteams. − Foto: Sven Kaiser

Der SV Winzer hat sich nach der Umgruppierung gut in der „neuen“ Kreisliga eingefunden, vor dem 10. Spieltag der Passauer Staffel hat sich heimatsport.de mit den beiden Spielertrainern Thomas Häfner und Stefan Lohberger unterhalten.

Die DJK Passau-West steckt hingegen in der Ergebniskrise, Coach Sebastian List stellte sich ebenfalls den Fragen. In Salzweg kommt es derweil zum Duell David gegen Goliath, gastiert Schlusslicht Alkofen beim Spitzenreiter.

Winzer ohne Druck – aber die Blick geht hin zur Elite

Im Lager des SV Winzer zeigen sich sowohl Thomas Häfner als auch Trainerkollege Stefan Lohberger nach den ersten neun Partien zufrieden und finden lobende Worte für ihre Schützlinge. Nach der Kreisklassen-Meisterschaft 2022 mischte der Verein aus dem Deggendorfer Raum bereits in der letzten Saison (damals Kreisliga Straubing) oben mit. Nach dem diesjährigen Wechsel in die Passauer Staffel zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, steht aktuell Tabellenplatz vier zu Buche. Für Lohberger, der in Winzer seinen ersten Trainerposten fand, wäre sogar noch mehr möglich gewesen: „Wir haben bisher jede erste Halbzeit gewonnen, in Hälfte zwei lassen wir dann durch Unkonzentriertheiten oftmals Punkte liegen. Solche Schwankungen sind in einer so jungen Mannschaft jedoch normal.“

Für Partner Thomas Häfner steht die Verjüngung des Teams im Vordergrund: „Winzer zeichnet es schon immer aus, dass viele Talente den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Mit Marco Ammerer und Tim Troiber konnten sich zuletzt erneut zwei 18-jährige einen Stammplatz erkämpfen. Wir haben außerdem keinerlei auswärtige Spieler im Team, es macht richtig Spaß die Jungs zu trainieren und weiterzuentwickeln.“

Häfner, der auch letzte Saison schon an Board war, kennt nun die Passauer und die Straubinger Kreisliga. Für den ehemaligen Landesliga-Kicker haben die beiden durchaus Gemeinsamkeiten: „Beide Ligen sind sehr ausgeglichen und die Spiele meist sehr eng. Salzweg kann man zum Beispiel gut mit Plattling vergleichen, beide Teams sind sehr spielstark. Wie auch in der letzten Saison haben wir auch dieses Jahr viele kampfstarke Gegner, welche genau wissen, wie verteidigt wird.“

Am Sonntag gastiert in Winzer die DJK Eberhardsberg. Die Borussia gewann zuletzt zuhause gegen Schönbrunn (6:1), Torjäger Nikola Vasic traf dabei fünfmal. „Eberhardsberg hat sich in der Kreisliga etabliert und wird nach dem deutlichen Sieg letzte Woche mit breiter Brust antreten. Wir spielen ohne Druck, wollen aber dennoch die oberen Plätze nicht aus den Augen verlieren und das Spiel gewinnen“, so Spielertrainer Thomas Häfner abschließend.

„West“: „Uns Fehlt das Quäntchen Glück“

Mit der DJK Passau-West steckt ein von vielen als Mitfavorit gehandelter Verein im Abstiegskampf fest. Nur sieben Zähler konnte das Team von Sebastian List und Patrick Mühlberger bisher ergattern und hängt somit weit unten drin. Nur die SG Thyrnau/Kellberg und der FC Alkofen liegen mit jeweils drei Punkten hinter den „Westlern“. Am kommenden Sonntag trifft man in Riedlhütte auf einen direkten Konkurrenten, ein Spiel von immenser Bedeutung. Mit einem Erfolg könnten Huber und Co. den SVR überholen und auf den Relegationsplatz springen, der Anschluss an die Mittelfeldplätze wäre wieder hergestellt.

„Wir wissen um die Wichtigkeit der Partie, es ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Mit Riedlhütte erwartet uns eine kampfstarke und kompakte Mannschaft, die mit Sicherheit am Ende der Saison über dem Strich steht“, so Trainer List. Angesprochen auf die ausbleibenden Ergebnisse, zieht der Spielercoach ein erstes Saisonfazit: „Aktuell fehlt uns einfach das Quäntchen Glück, bis auf das Spiel gegen Karpfham waren wir nie wirklich unterlegen. Das zweite Jahr in einer neuen Liga ist immer schwieriger, die Gegner kennen die eigene Spielanlage besser, können sicher besser auf einen einstellen und finden leichter Lösungsmöglichkeiten.“

Im Passauer Westen bleibt man aber trotz der angespannten Lage ruhig: „Die Vereinsführung steht hinter uns und lässt Patrick und mich ohne Druck arbeiten. Natürlich haben wir viel diskutiert in letzter Zeit, aber es ist das Wichtigste Ruhe zu bewahren.“ Mannschaftsintern sollen die erfahrenen Akteure auf dem Platz Verantwortung übernehmen, die jungen Spieler will man in der derzeitigen Situation etwas entlasten, auch um der Entwicklung nicht zu schaden.

Holzinger hebt Zeigefinger nach Auftritt in Karpfham

Beim Spiel des Ersten gegen den Letzten strebt der FC Salzweg den nächsten Pflichtsieg an. Coach Stefan Holzinger warnt jedoch: „Der Auftritt in Karpfham (0:0) letzte Woche war nicht so, wie wir uns das vorstellen. Um im Heimspiel die drei Punkte einzufahren, müssen wir wieder eine Schippe drauflegen. Alkofen kann frei aufspielen, unterschätzen werden wir den kommenden Gegner nicht.“

10. Spieltag / Samstag, 10.30 Uhr: Karpfham – Schönbrunn; 14 Uhr: Salzweg − Alkofen, Oberdiendorf – Tiefenbach; 14.30 Uhr: SG Thyrnau/Kellberg – Tittling (in Kellberg); 16 Uhr: Vilshofen – Neßlbach; Sonntag, 15 Uhr: Riedlhütte – Passau-West; 16 Uhr: Winzer – Eberhardsberg.