Briefmarken, Münzen und Postkarten
Viel Zulauf beim traditionellen Großtauschtag der Briefmarkenfreunde Osterhofen

21.04.2024 | Stand 21.04.2024, 18:23 Uhr
Josef Regensperger

Alte Ansichtskarten stehen besonders hoch im Kurs: Das gemeinsame Fachsimpeln gehörte beim Großtauschtag unbedingt dazu. − F.: jos

Der „Schwarze Einser“ ist das wertvollste Sammlerstück gewesen, das beim traditionellen Großtauschtag in Osterhofen (Lkr Deggendorf) zu bestaunen war: Thomas Haug, Vorsitzender der Briefmarkenfreunde Osterhofen, beziffert den Sammlerwert der ersten Briefmarke des Königreichs Bayern und damit auch der ersten in Deutschland herausgegebenen Briefmarke auf rund 1000 Euro. Für die einen ist es ganz einfach ein Postwertzeichen, um einen Brief oder eine Sendung von zu einem zum anderen Ort transportieren zu lassen. Für Enthusiasten des kleinen, mit Zacken umrandeten Bildchens ist das Briefmarkensammeln eine Leidenschaft.

Philatelisten wie auch Numismatiker (Münzsammler) und Philokartisten (Postkartensammler)fachsimpeln gerne, tauschen sich aus und sind immer auf der Suche nach besonderen Exemplaren oder einem noch nicht im Besitz befindlichen Schatz Deshalb tummelten sich am Sonntag im Kolpinghaus zahlreiche Interessierte, die bis aus dem Oberösterreichischen Ried und München angereist waren.

Für die rund 150 Sammler, Heimatkundler und Numismatiker bestand ein großes Angebot an Briefmarken, Briefen, Heimatbelegen, Ansichtskarten, Münzen sowie anderen Raritäten aus Papier. Kein Besucher verließ den Saal mit leeren Händen. Entweder hatten sie etwas für die eigene Sammlung erstanden oder nahmen von diesem Tag zumindest einen guten Rat oder eine Anregung für die verschiedenen Sammelgebiete mit.

Kostenlose Schätzung von Briefmarkensammlungen



Viel zu tun hatte Thomas Haug in seiner Eigenschaft als fachkundiger und unabhängiger Spezialist bei der kostenlosen Begutachtung und Schätzung der mitgebrachten Briefmarkensammlungen. Viele habe er durch seine Schätzung enttäuschen müssen, erzählt Haug. Hatten doch Eltern von jetzigen Besitzern früher die Postwertzeichen mit dem Hintergedanken einer dementsprechenden Wertsteigerung gesammelt, die so nicht eingetroffen ist. Ob der Verkauf dieser Marken etwas bringen wird, ließ Haug offen. Es werde nur der Kontakt hergestellt.

Bei diesem vielseitig angelegten Tauschtag hätten sich Postkarten als die großen Favoriten herauskristallisiert, noch vor Briefmarken und Münzen. Wie Thomas Haug erklärt, seien Preise der Briefmarken einer ständig fallenden Tendenz ausgesetzt. Als Grund hierfür nannte er das Älterwerden der Sammler von Postwertzeichen. Ansichtskarten hingegen können ein stetig wachsendes Interesse verzeichnen, was an der steigenden Zahl von Geschichtsinteressierten und Heimatsammler liegt. Neben dem großen Andrang freute sich der Vorsitzende über Kinder und Jungsammler, die sich aus den Briefmarkenalben des Vereins kostenlos für ihre Sammlung eindecken durften.

− jos