Nach doppelten Bandscheibenvorfall
Extraschichten für seinen Rücken: So hat sich Seebachs Alex Heindl zurückgekämpft – Deggendorf fordert Weiden

12.10.2023 | Stand 12.10.2023, 15:56 Uhr
Franz Nagl

Sein Rücken hält: Alexander Heindl (am Ball) darf nach einer harten Leidenszeit ohne Fußball seit Beginn dieser Saison wieder gegen den Ball treten. Mit Seebach will der Defensivmann heuer erneut vorne mitmischen – am besten bis ganz zum Schluss im Mai 2024. − Foto: Franz Nagl

Zufriedenheit herrscht aktuell an der Waldsportanlage in Seebach. Mit dem 2:0-Derbysieg in Hauzenberg zeigten die Stern-Schützlinge deutlich, wohin der Weg gehen soll. Und zwar an die Tabellenspitze! In diesem Halbjahr steht dafür endlich wieder einer dem TSV zur Verfügung, der in der sonst enttäuschend verlaufenen Rückrunde der vergangenen Saison schmerzlich vermisst wurde: Alexander Heindl (28) hat nach einem doppelten Bandscheibenvorfall, den er im Winter beim Hallenturnier seines Ex-Vereins Spvgg Osterhofen erlitten hat, wieder seinen Platz im defensiven Mittelfeld des Tabellendritten eingenommen – und gilt seitdem als enorme Stütze.

„Es war natürlich ein herber Schlag ins Gesicht. In dem Alter, mit einem guten Fitnesszustand, rechnet man nicht damit. Ich habe es auch mittlerweile gut verarbeitet. Körperlich wie auch mental. Ich bin beschwerdefrei und habe keine Schmerzen mehr“, verrät der Mittelfeldmann, der bisher alle 14 Ligaspiele für den TSV absolvierte. Selbstredend hat das Rückenleiden Spuren beim 28-Jährigen hinterlassen. „Es ist nicht dasselbe Gefühl wie vorher. Aber ich kümmere mich fleißig um meinen Rücken, kompensiere das damit sehr gut und hoffe natürlich, dass es nicht mehr ausbricht“, sagt Heindl, der für die Stabilität seines Rückens im Kraftraum Extraschichten schiebt.

Der Blick auf die Tabelle gefällt dem Pädagogen, der an der Realschule in Moosburg an der Isar Mathematik und Sport unterrichtet. „Insgesamt können wir sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf sein. Theoretisch können wir auf Platz 1 springen“, betont Heindl im Hinblick auf die Partie gegen den Tabellenletzten FC Tegernheim am Samstag ab 15 Uhr. „Die Unentschieden oder Niederlagen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte tun natürlich weh. Aber diesen Punkten darf man nicht mehr nachtrauern“, erklärt Heindl, der auch nicht hofft, dass dem Verein in der Rückrunde wieder ein Einbruch wie in der letzten Saison blüht. Als Herbstmeister ließen die „Seebegga“ vor allem im Herbst und im Frühjahr einige Punkte unnötig liegen. Ein Schlussspurt auf der Zielgeraden kam zu spät. Die Konkurrenten punkteten konstant. Am Ende musste sich der TSV mit Platz fünf begnügen. Heindl sieht aber seine Mannschaft für den Titelkampf gut aufgestellt. „Aktuell sind wir wieder sehr stabil unterwegs und haben dazu einen guten Kader mit einer guten Qualität in der Breite“, weiß Heindl. Doch auch dem gebürtige Osterhofener ist klar, dass im Fußball immer unerwartete Dinge passieren können. Denn die Konkurrenz schläft nicht und jeder Ausrutscher kann bei der Endabrechnung im Mai des nächsten Jahres negativ entscheidend sein.

Deggendorf: Gegen Weiden den Bus vor dem Tor parken



Auch wenn die letzte Partie gegen die Spvgg Landshut mit 0:2 in die Binsen ging, sind die Kreisstädter in dieser Saison immer noch voll im Soll. Mit Platz sieben können Schmöller und Co. sehr zufrieden und beruhigt in die nächste Aufgabe gehen. Diese ist aber besonders knackig. Den mit der Spvgg Weiden kommt die momentan formstärkste Mannschaft ins Donau-Wald Stadion. Dabei lassen es die „Wasserwerkler“ auch kräftig krachen. 19 Buden gelangen in den letzten vier Saisonspielen. Allein zehn Mal musste das bemitleidenswerte Tegernheim den Ball aus dem eigenen Netz holen. „Die Trauben hängen natürlich gegen Weiden extrem hoch, da kommt eine der stärksten Mannschaften der Liga“, weiß auch Spielertrainer Dominik Schmöller. So wird Deggendorf das Hauptaugenmerk auf die Defensive richten. „Wir werden alles in die Waagschale werfen“, versichert Schmöller. Personell schaut es bei den Kreisstädtern nach wie vor nicht besonders rosig aus. „Roman Artemuk ist privat verhindert. Der Einsatz von Nick Hauner ist weiterhin sehr fraglich. Julius Reiner, Elias Zach und Nico Tavcar werden voraussichtlich in diesem Kalenderjahr nicht mehr helfen können“, berichtet Schmöller. Dagegen gibt Marlon Nicklas für einen Einsatz grünes Licht. Ansonsten werden die Grün-Weißen den Kader mit Youngster aus der eigenen U19 auffüllen.

Osterhofen rechnet sich gegen Kötzting einiges aus



Mit dem 3:1-Sieg beim abgeschlagenen Schlusslicht FC Tegernheim konnte die Dullinger-Elf die Abstiegsränge verlassen. Überhaupt zeigt die Formkurve der Osterhofener nach oben. Aus den letzten fünf Partien sammelte die Spielvereinigung neun Punkte. In ruhigen Gewässern schwimmen die Herzogstädter aber noch lange nicht. Der Blick auf die Tabelle verspricht einen Abstiegskampf wie es ihn in der Landesliga wohl, wenn überhaupt, schon lange nicht mehr gegeben hat. Der Achtplatzierte Lam hat lediglich drei Punkte mehr auf dem Konto als der Vorletzte Burglengenfeld! So heißt die Devise für die Herzogstädter: Den Sieg gegen Tegernheim zu vergolden. Dazu wäre auch ein Erfolg gegen den nicht immer konstanten 1.FC Bad Kötzting von großer Bedeutung. „Ja! Wir wollen nachlegen“, bestätigt Osterhofens Trainer Christian Dullinger. „Es wird gegen einen guten Gegner schwierig, aber mit viel Laufbereitschaft und Kampfgeist kann es gelingen“, glaubt Dullinger. Die Verletztenliste bei den Herzogstädter lichtet sich etwas. Einzig die Offensivkräfte Armin Mesic und Ashour Abraham müssen das Training dosieren. Ein Einsatz der beiden Leistungsträger scheint aber nicht in Gefahr.


Landesliga Mitte / 16. Spieltag / Samstag, 15 Uhr: Spvgg Landshut – Bogen, Seebach – Tegernheim; 16 Uhr: Spvgg GW Deggendorf – Spvgg Weiden, Luhe-Wildenau – Regenstauf, Spvgg Osterhofen – 1. FC Bad Kötzting; Sonntag, 14 Uhr: Roding – Kareth-Lappersdorf; 15 Uhr: Burglengenfeld – Lam, Schwandorf-Ettmannsdorf – Hauzenberg; Spielfrei: Ruhmannsfelden.