„Grüne Mitte“ und Kirchgarten
Städtebauförderung-Vorzeigeprojekte in Deggendorf und Schöllnach

10.01.2024 | Stand 10.01.2024, 5:00 Uhr

Mit Fördergeldern in Höhe von rund 37,6 Millionen Euro hat die Regierung von Niederbayern im vergangenen Jahr Städte und Gemeinden bei ihren Bauvorhaben unterstützt. Regierungspräsident Rainer Haselbeck (Mitte), stellvertretende Sachgebietsleiterin „Städtebau und Bauordnung“, Maria Schiederer, und Oliver Seischab freuen sich, dass damit trotz angespannter Lage am Bau zahlreiche Projekte umgesetzt wurden – auch in Stadt und Landkreis Deggendorf. − Foto: Regierung von Niederbayern

Über die Städtebauförderung hat die Regierung von Niederbayern im vergangenen Jahr auch im Raum Deggendorf wieder Projekte unterstützt. Insgesamt flossen 37,6 Millionen Euro nach Niederbayern – ein Teil davon nach Deggendorf und Schöllnach.

„In diesen herausfordernden Zeiten lassen wir die Kommunen nicht alleine und unterstützen mit anhaltend hohen Fördermitteln“, sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck mit Blick auf die weiterhin angespannte Lage im Baubereich. Das Geld für die Städte und Gemeinden stammt aus Fördertöpfen der EU, des Bundes und Landes. Ziel der Förderung ist laut einer Pressemitteilung, dass Bauvorhaben im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung auf den Weg gebracht werden können.

Die heimische Bauwirtschaft befand sich auch 2023 unter anderem aufgrund des hohen Zinsniveaus und gestiegener Material- und Baupreise in einer angespannten Lage. Viele öffentliche und private Bauherren waren mit der Umsetzung eigener Bauvorhaben zurückhaltend. „Wir können mit der Städtebauförderung viel Anschubhilfe bei der notwendigen Umstrukturierung der Stadt- und Ortsmitten leisten. Dabei sorgen wir dafür, dass Baumaßnahmen finanziell wieder tragfähig gestaltet werden“, wird Haselbeck in der Pressemitteilung zitiert, und: „Das hilft vor allem auch der regionalen Bauwirtschaft.“ Insbesondere die Förderinitiative der Staatsregierung „Innen statt Außen“, mit der seit 2018 attraktive Fördersätze von bis zu 90 Prozent möglich sind, leiste einen wesentlichen Beitrag für eine auskömmliche Finanzierung.

„Grüne Mitte“



Als „gelungenes Beispiel“ für Städtebauförderung werden der Deggendorfer „Stadtklimaweg“ und das kommunale Förderprogramm „Grüne Mitte“ genannt. Das neu aufgelegte kommunale Förderprogramm „Grüne Mitte“ hat die Entsiegelung und Begrünung privater Flächen zum Ziel. Um die verdichtete Innenstadt ökologisch aufzuwerten, das Stadtklima zu verbessern und Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen, möchte die Stadt mit dem Stadtklimaweg einzelne Grüninseln zu einer „grünen Perlenschnur“ verknüpfen. Ein erster Schritt zur Umsetzung dieser Idee ist die Neugestaltung des Bereiches zwischen Metzgergasse und Pfleggasse – eine Maßnahme, bei der nicht nur eine schattige Ruhe-Oase unter einem Baumdach entsteht, sondern Staudenbeete und Blühsträucher auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität leisten. Innovativ ist der Ansatz, im Rahmen eines kommunalen Förderprogramms auch die Entsiegelung und Begrünung privater Flächen zu unterstützen: Eigentümer – und bei deren Zustimmung auch die Mieter – erhalten nicht nur eine Beratung, sondern bekommen bis zu 50 Prozent der entstehenden Kosten gefördert. Sowohl bei der Umsetzung des Stadtklimaweges, als auch beim kommunalen Förderprogramm „Grüne Mitte“ wird die Stadt Deggendorf aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Aktive Zentren“ und der bayerischen Förderinitiative „Innen statt Außen“ mit bis zu 80 Prozent von der Städtebauförderung unterstützt (www.deggendorf.de/gruene-mitte).

Regierungspräsident Rainer Haselbeck: „Wir möchten dazu ermutigen, die erweiterten Spielräume zur Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen auszuschöpfen und dafür Mittel der Städtebauförderung zu beantragen.“ Die Regierung von Niederbayern werde die Kommunen dabei beraten und unterstützen.

Der Kirchgarten



Als weiteres besonders überzeugendes Beispiel der Städtebauförderung in Niederbayern aus dem vergangenen Jahr wird in der Pressemitteilung die Neugestaltung des Kirchgartens mit dem Umgriff des Pfarrbüros und des Jugendheims in Schöllnach genannt. Der Markt hat 2020 einen Wettbewerb für die Neugestaltung des Marktplatzes mit angrenzenden Flächen ausgelobt. Der zweite Bauabschnitt im Umfeld der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wurde im vergangenen Jahr fertiggestellt. Die Wettbewerbsarbeit sah vor, die das Kirchenschiff umgebenden Freiflächen als „Kirchgarten“ zu gestalten. Eine durchgehende offene Grünfläche mit Grün in verschiedenen Strukturen und Schattierungen, geformt aus Heckenstreifen, Ziergräsern und Duftpflanzen bilden einen vegetativ geprägten Raum. Für die Bürger entstand ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die förderungsfähigen Kosten für die Neugestaltung des Kirchgartens einschließlich Umgriff Pfarrbüro und Jugendheim betragen knapp 1,1 Millionen Euro. Davon erhält der Markt Schöllnach einen Zuschuss aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“, der bayerischen Förderinitiative „Innen statt Außen“ und dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ in Höhe von rund 862000 Euro.

Hier gibt’s Infos rund um die Städtebauförderung



Für Auskünfte rund um die Städtebauförderung steht das Sachgebiet „Städtebau und Bauordnung“ der Regierung unter Tel. 0871/8081420 zur Verfügung. Informationen gibt es auch auf der Internetseite der Regierung unter www.regierung.niederbayern.bayern.de/staedtebau oder online auf der Seite des Bauministeriums unter www.bauen.bayern.de.

− dz