Bitterer Auftakt für Grün-Weiß
Spvgg Deggendorf: Zwei verletzte Spieler und ein selbstkritischer Trainer

07.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:20 Uhr

Selbstkritisch: Deggendorfs Trainer Thomas Seidl nimmt die Verletzung von Niklas Hauner auf seine Kappe. −Foto: Franz Nagl

Ein Unentschieden und zwei verletzte Spieler: Die Spvgg Grün-Weiß Deggendorf hat sich den Auftakt in die Frühjahrsrunde der Landesliga Mitte anders vorgestellt. Nach dem 1:1 gegen Burglengenfeld stehen Trainer Thomas Seidl vorerst Kapitän Niklas Hauner (26) und Michael Weber (22) nicht zur Verfügung. Für Weber ist die Saison sogar vorzeitig beendet.

Der Abwehrspieler erlitt bei einem Foul, für das Gegenspieler Christoph Gietl die rote Karte kassierte, einen Knöchelbruch, wie Seidl am Dienstag auf Anfrage bestätigt. „Eine schlimme Sache für den Burschen“, sagte Seidl mit betrübter Stimme. Weber, ein 22-jähriger Finanzbeamter, wurde am Montag operiert, wird jedoch monatelang nicht Fußball spielen können. Vorwürfe machen die Deggendorfer dem Übeltäter aus Burglengenfeld nicht, es sei eine „blöde Aktion“ gewesen, berichtet der Trainer der Spvgg.

Weber war kurz vor der Halbzeitpause eingewechselt worden – für Niklas Hauner, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss vom Spielfeld humpelte. Dieser bestätigte sich am Dienstag nicht, der Landesliga-Kicker hat allerdings Flüssigkeit im Oberschenkel und muss voraussichtlich in dieser Woche pausieren – beim Gastspiel bei Fortuna Regensburg dürfte der Kapitän fehlen. „Seine Verletzung nehme ich auf meine Kappe“, sagt Deggendorfs Trainer selbstkritisch. Hauner klagte bereits vor dem Anpfiff über muskuläre Probleme. „Er wollte unbedingt spielen, wir wollten unbedingt gewinnen und darum habe ich ihn aufgestellt“, erzählt Thomas Seidl und ergänzt: „Im Nachhinein war das ein Fehler. Ich bin erfahren genug und hätte das Risiko nicht eingehen sollen.“

Seidl: „Wir müssen Ruhe bewahren“



Zunächst hatte Seidl mit der Nominierung des Kapitäns Glück, denn der 26-Jährige erzielte das frühe 1:0 (3. Minute). Hauners erstes Saisontor. Doch die Freude darüber währte nicht allzu lange: Burglengenfeld gelang der Ausgleich (19.) und zwei Minuten vor der Halbzeitpause musste der für das Spiel der Grün-Weißen immens wichtige Hauner verletzt vom Platz.

Statt drei haben die Deggendorfer aus dem ersten Pflichtspiel 2023 nur einen Punkt mitgenommen und statt einer vollen Ersatzbank beklagen sie zwei Verletzte. Mal wieder. Schon im Herbst kämpfte sich ein dezimierter Kader durch die Saison. „Jetzt hatten wir uns gerade gefreut, dass wir die Vorbereitung ohne Verletzungen überstanden hatten“, sagt Thomas Seidl. Jammern will er nicht. „Wir müssen Ruhe bewahren“, betont der 43-Jährige. Seine Mannschaft habe nun mit den Duellen gegen Fortuna Regensburg (Tabellenzweiter), Hauzenberg (Fünfter) und gegen Schwandorf-Ettmannsdorf (Dritter) ein hartes Programm vor sich, ehe etliche Duelle gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf folgen. „Wir brauchen um die 40 Punkte und haben genügend Gelegenheiten, diese zu erreichen“, meint der Übungsleiter, der sich unbedingt mit dem Klassenerhalt vom Aufsteiger verabschieden will. Ab Sommer übernimmt Seidl dann den FC Dingolfing.

Mit 24 Punkten stehen die Deggendorfer derzeit auf Platz 12 und haben drei Punkte Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz.