Handball
Segensreicher Hexenkessel: Zuschauer treiben Mettener Handballer zum Heimsieg – Damen II Meister

05.03.2024 | Stand 05.03.2024, 16:03 Uhr
Peter Dermühl

Vor einem begeisterten Heimpublikum haben die Mettener Handballer ein erfolgreiches Wochenende hinter sich gebracht. − Foto: H. Müller/Archiv

Die St. Benedikt-Sporthalle auf dem Klostergelände hat sich wieder einmal als segensreich für Heimspiele der SSG Metten erwiesen. Vor begeistert mitgehendem Publikum schlugen zunächst die Herren den Erzrivalen HSG Freising-Neufahrn und danach die Damen die starke Spvgg Erdweg aus dem Kreis Dachau. Als vorzeitiger Meister der Bezirksklasse Ost steht die Damen-Reserve fest.

„Handball-Herz, was willst Du mehr ?“, sagten sich die vielen SSG-Anhänger und erlebten ein genussvolles Heimspiel-Wochenende in der St. Benedikt-Sporthalle, die zeitweilig zum Hexenkessel wurde. So bei der Begegnung der Oberliga-Herren mit dem Erzrivalen HSG Freising-Neufahrn, der ausgerechnet beim letzten Aufeinandertreffen in Metten in der vergangenen Saison den Sieg davontrug. „Nicht noch einmal“, schworen die Klosterer um die Spielmacher Mathies Elgeti und Florian „Flocky“ Sedlmeier. Nun sind beide Mannschaften bekannt für beherztes Zupacken bei weitgehender Wahrung der Fairnessgrenzen. Am Ende hatte die SSG sechs 7-Meter-Strafwürfe zugesprochen bekommen, bei nur einer 2-Minuten-Strafe und zwei Gelben Karten. Freising aber ging bei den Strafwürfen leer aus, bekam zwei Gelbe und fünf Zweiminüter, wobei in der 18.Minute – ein Kuriosum – gleich drei HSG-Akteure hintereinander auf die Strafbank mussten. Dies zum Strafmaß.

Jetzt zum Spiel: Die HSG, von Saisonbeginn an ehrgeizig in Richtung Wiederaufstieg in die Landesliga unterwegs, wollte ihre zwischenzeitliche Flaute beenden und in Metten punkten. Die SSG, weiterhin ohne die verletzten Jan Matoušik und Patrik Sigl, aber wieder mit Jakob Rümmelein, Jan Friedrich und Maximilian Bürger an Bord, war fest entschlossen, ihre Erfolgsserie mit vier Heimsiegen am Stück fortzusetzen. Mit drei gut gelaunten Torleuten in Topform und einer von Beginn an herzhaft zugreifenden Defensive schien das zu gelingen. Der Zuschauer-Jubel brandete bei alldem auf, wie bei einem Taylor-Swift-Auftritt mit der Folge, dass Metten mit einer 17:13-Führung zur Halbzeit zum Pausentee ging. Als wäre die Swift immer noch in der Halle, kamen die Hausherren hellwach aus der Kabine, die Körpersprache klang dabei eindeutig nach Sieg.

Cheftrainer Walter Steininger konnte es schier nicht fassen: „Innerhalb von nur fünf Minuten schraubten die Burschen auf 21:14. Unglaublich !“ Phasenweise kamen die Domstädter zwar noch auf vier Treffer heran, dennoch hielten die Klosterer ihre Gästeschar auf Abstand. David Huml, mit vier Treffern wieder einmal einer der Top-Scorer bei Metten, sah die Endphase des Spiels so: „Wiederum profitierte Metten von der guten Abwehrleistung und erspielte sich dadurch die Möglichkeit mit Tempogegenstößen, inbesondere durch Vincent Muhr und Matthies Elgeti, leichte Tore zu erzielen.“ Am Ende prangte ein hochverdienter 34:28-Sieg an der Anzeigentafel. Ein hochzufriedener Coach Steininger hatte noch eine frohe Botschaft parat: „Wir hoffen in der nächsten Woche bei einem weiteren Heimspiel auf das Comeback von Jan „Honza“ Matoušik, wenn sich der Tabellennachbar aus Altötting in Metten präsentiert.“



So spielte die SSG:
Tor: Hias Elgeti, Stefan Kraus, Maxi Bürger;
Feld: Květoň, Huml, Muhr, Graf, Friedrich, Rümmelein Sedlmeier, M. Elgeti, Klima.

Die Tore warfen: Karel Květoň (11 Tore / davon drei verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), David Huml (4), Vincent Muhr (4), Jakob Rümmelein (2), Marvin Graf (1), Jan Friedrich (1), Florian Sedlmeier (1), Matthies Elgeti (5), Sebastian Klima (5/3).

Das nächste Spiel: Samstag, 9. März, 17 Uhr, Heimspiel gegen den TV Altötting.

„Klare Sache: Wir verscheuchen jedes Abstiegsgespenst.“ Cheftrainer Mane Schwab präsentierte sich vor dem wichtigen Spiel gegen das schwer auszurechnende Team der SpVgg Erdweg gleich als Geisterjäger. Aus gutem Grund: Mit gerade einmal sechs Pluspunkten Abstand zum Tabellenletzten HSG Schwabkirchen befindet sich sein Team in Abstiegsgefahr. Und die Vorzeichen standen schlecht: Mit Alexandra Venus, Nina Bernhard und Antonia Blüml fehlten drei Stammspielerinnen. Glücklicherweise sprangen Conny Klein und Lisa Krammer vom frischgebackenen Meister SSG-Damen II ein.

Ebenso wie Kontrahent Erdweg aus Oberbayern trat Metten dennoch ersatzgeschwächt an, kam aber gleich gut in die Partie. Eine starke Torfrau Tanja Kraus hielt den Mettener Kasten sauber, während die SSG in der 15. Minute durch Paula Gäck bereits mit 9:3 davoneilen konnte. Bis zur Pause fixierte das Team von Coach Schwab vor dem begeisterten Mettener Publikum den Sechs-Tore-Vorsprung mit dem 15:8-Halbzeitstand.

In Abschnitt zwei hielt dann die eingewechselte Mettener Torfrau Antonia Holmer den Tabellensiebten im Spiel. Allerdings schlichen sich jetzt aufgrund mangelnder Absprache Fehler in Serie in der Abwehr ein. Folge: Plötzlich waren die Gäste aus dem Kreis Dachau wieder bis auf ein Tor herankommen.

Die Rettung kam in Person von SSG-Angreiferin Alexandra Baumann: Sie stibitzte sich den Ball und konnte in letzter Minute per Gegenstoß zum 26:24 einnetzen. Metten hat damit zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf eingefahren.



So spielte die SSG:
Tor: Antonia Holmer, Tanja Kraus; Feld: Gäck, Steininger, Baumann, Achatz, Klein, Krammer, Zeqiri, Niewöhner, Stadler.

Die Tore warfen: Lena Steininger (7 Tore/ davon 3 verwandelte 7-Meter-Strafwürfe), Paula Gäck (3), Ramona Achatz (5/2), Alexandra Baumann (4), Kaltrina Zeqiri (2), Milena Niewöhner (5).

Das nächste Spiel: Samstag, 9. März, 19 Uhr, Heimspiel gegen die HSG Schwabkirchen.

Vorzeitig Meister in der Bezirksklasse Ost wurde die Damen-Reserve unter den Trainern Elena Joachim und Sigi Klein. Ihr letztes Spiel absolviert das Team am Samstag bei der HSG Bayerwald. Mit 26:28 verlor die Herren-Reserve ihr Heimspiel gegen den SVW Burghausen II und fiel auf Platz vier der Bezirksklasse Ost zurück.