Landesliga Mitte
Seebachs Suche nach dem richtigen Maß an Risiko – Ruhmannsfeldens Stürmersorgen – Hauzenbergs „Wasser-Kniff“

14.09.2023 | Stand 14.09.2023, 15:48 Uhr

„Traut Euch mehr zu!“ Seebachs Trainer Manfred Stern und der schmale Grad, viel mehr Power in der Offensive zu wagen. − Foto: Helmut Müller

Wie bespiele ich eine Mannschaft, die gelinde gesagt sich nur sehr dezent bisweilen gar nicht am Spiel beteiligt? Die Antwort ist relativ einfach: „Da müssen wir viel mehr ins Risiko, ja, auch mal ins maximale Risiko gehen“, fordert Trainer Manfred Stern. Gerade seine spielstarken Seebacher sahen und sehen sich oft in dieser Situation, wie zuletzt beim 1:1 bei Luhe-Wildenau, wo man den Aufsteiger nach der Pause quasi an die Wand gespielt hat. Fakt ist: Kriegt der TSV dieses Manko noch in den Griff, dann wird der ambitionierte Landesligist auch heuer wieder eine gewichtige Rolle bei der Vergabe der Fleischtöpfe spielen.

Stern ist sich sicher, dass seine Mannschaft aus dem Luhe-Spiel viel gelernt und vor allen Dingen die richtigen Schlüsse gezogen hat. Auch auf die Gefahr hin, dass der Schuss mal nach hinten los gehen kann. Wieviel Systemänderung beziehungsweise Risiko sich Seebach zutraut, wird man am Samstag sehen. Dann geht es zum nächsten Neuling nach Ruhmannsfelden. Kapitän Christoph Beck wird nach seiner Grippe wird mit von der Partie sein, dafür fehlen Jonas Brunner (Grippe), Dominik Hauner (privat verhindert) und Stefan Trifterer (beruflich verhindert).

Die Hausherren durften zuletzt etwas durchatmen. Der 3:2-Sieg bei der S‘pvgg Osterhofen war der lang ersehnte Befreiungsschlag.Mit dem TSV Seebach ist eine absolute Spitzenmannschaft, aktuell auf Rang drei, zu Gast am Lerchenfeld.

Große Personalsorgen in Ruhmannsfeldens



„Allerdings sind die Vorzeichen alles andere als gut“, berichtet Sportchef Alois Wittenzellner. Mit Neuzugang und dem letztmaligen Doppeltorschützen Korbinian Menacher, Robert Peter (beide Urlaub) sowie Fabian Schiller (Bauchmuskelzerrung) fallen gleich drei sehr wichtige Offensivkräfte aus. Fraglich ist ebenso der Einsatz des zuletzt stark aufspielenden Tim Weinberger. „Es hilft nichts. Die elf Spieler, die auf dem Platz stehen, werden alles für den Erfolg geben“, sagt Wittenzellner. Immerhin habe der Sieg bei den Herzogstädtern „Mut gemacht“. Insbesondere mit der Defensivleistung waren die Beteiligten hinterher zufrieden. „Und darauf liegt natürlich jetzt auch gegen Seebach unser Hauptaugenmerk.“

Deggendorf muss in der Offensive zulegen



Bei der Spvgg GW Deggendorf fällt das Fazit nach einer halben Hinrunde sehr zufrieden aus. Nur zwei Auftritte ärgern Andreas Schäfer bis heute – Ruhmannsfelden (0:1) und Regenstauf (0:4). „Ansonsten hätte ich diese 15 Punkte nach zehn Spielen vor der Saison sofort unterschrieben“, so der Sportkoordinator. Einziger Wermutstropfen vor dem Heimspiel am Samstag (16 Uhr) gegen Roding: Trotz Platz 7 hakt es bei den Grün-Weißen in der Offensive (erst neun Tore), nur Tegernheim (7) ist noch weniger mit Zielwasser ausgestattet. Schäfer will diese Tatsache auch gar nicht schönreden, ist aber der Spielphilosophie geschuldet. „Unser Hauptaugenmerk liegt zunächst mal darauf, Tore zu verhindern. Wir investieren sehr viel in die Defensive und warten auf unsere drei, vier Chancen, die wir auch regelmäßig bekommen“, erklärt der Fußball-Chef dieses Defizit und merkt weiter an: „Dass wir hier noch viel Luft nach oben haben, ist selbstredend. Leider treffen wir dann oft die falsche Entscheidungen oder lassen die letzte Konsequenz vermissen.“

Osterhofen reist personell geschwächt zum Ersten



Für Osterhofen geht es am Samstagnachmittag in die Oberpfalz auf Kareths Höhen vor den Toren Regensburgs. Dort wartet nicht nur der gewohnt ungemütliche Gegner, sondern auch noch der aktuelle Tabellenführer. Und das überrascht doch sehr. So sind die Lappersdorfer nahezu mit dem gleichen Kader ins Rennen gegangen, der letzte Saison auf Platz 9, einen Rang vor Osterhofen, abschloss.

Diesmal läuft es wesentlich besser und trotz der ersten Saisonniederlage bei der Spvgg Weiden (2:3) steht man weiterhin an der Spitze. „Es wird schwierig, weil Kareth eine Top-Truppe hat, die richtig gut kicken kann. Aber das wird ein ganz anderes Spiel, da wir nicht gezwungen werden, das Spiel aufzuziehen und deshalb anders stehen können”, meint Osterhofens Trainer Christian Dullinger. Die Niederlage unlängst daheim gegen Ruhmannsfelden schmerzt, aber „hat auch gezeigt, was wir besser machen müssen, um die Liga zu halten”, so der Osterhofener Trainer, der diese Woche mit seiner Truppe an den sogenannten „Basics“ arbeitet.

Sorgen bereitet dem Coach die Personalsituation, die seit letztem Wochenende noch verschärft wurde. „Wir haben seit rund drei Wochen viele angeschlagene Spieler”, klagt Dullinger, der besonders den Ausfall von Kapitän und Abwehrchef Tobias Lemberger beklagt, der zur Halbzeitpause raus musste. „Ich kann nicht richtig auftreten“, verrät Lemberger auf Nachfrage. Eine Diagnose gibt es noch nicht. Der 26-Jährige, der am heutigen Freitag seinen Geburtstag wohl mit gedämpfter Freude feiert, hofft auf einen schnellen Termin beim Facharzt. Zudem sind Kilian Grabolle, Armin Mesic, Tim Kraus, Pascal Fischer und Goalgetter Arthur Abraham angeschlagen. Hoffnung für die Herzogstädter bereiten die beiden letzten Begegnungen in Lappersdorf die beide 2:0 gewonnen wurden.

FC Hauzenberg vor undankbarer Aufgabe



Rangzweiter mit zwei Punkten Rückstand auf den TSV Kareth bei einem ausgetragenen Spiel weniger: Der Blick auf die Tabelle der Landesliga Mitte ist für den FC Sturm Hauzenberg dieser Tage überaus erfreulich. Viel spricht dafür, dass diese Konstellation auch nach dem 11. Spieltag weiter Bestand hat: Die Granitstädter haben nämlich am Samstag (14 Uhr) Schlusslicht FC Tegernheim zu Gast.

Auf der einen Seite die allein noch ungeschlagene Mannschaft von Dominik Schwarz, gegenüber steht mit den Oberpfälzern das einzige sieglose Team der Liga. Ein Spaziergang also? „Auf gar keinen Fall. Wir werden diese Partie sehr ernst nehmen und alles daran setzen, damit unsere Serie hält. Aber das wird ganz sicher keine einfache Aufgabe“, warnt Sportvorstand Markus Reischl davor, den Gast auf die leichte Schulter zu nehmen. Natürlich sei das Ziel, die drei Punkte einzufahren und die Klasse-Ausgangslage zu untermauern. Man stellt sich unter dem Staffelberg aber auf ein hartes Stück Arbeit ein. Zuletzt, beim 1:0 gegen die SpVgg GW Deggendorf, hatten sich die Hauzenberger eines kleinen Tricks bedient. Der Stadionrasen wurde bis zum Abpfiff noch intensiv bewässert. Das sollte helfen, dass es auf dem nach wochenlangen hochsommerlichen Temperaturen recht stumpf gewordenen Grün richtig flutscht. Und offenbar half die Maßnahme auch. Fabian Wiesmaier, der Vorlagengeber des 1:0 in der 3. Minute, war sich sicher, dass sein Ball in die Gasse zu Torschütze Julian Liebenow ohne den Wasser-Kniff „nicht so ideal durchgerutscht wäre“.

Trotz allen gebotenen Respekts vor dem FC Tegernheim: Der Anspruch des FC Sturm muss es in diesen Tagen sein, die Kräfteverhältnisse hier deutlich aufzuzeigen. Es stehen nämlich dann die Vergleiche mit den vor der Saison topgehandelten Teams aus Bad Kötzting und Weiden an. Markus Reischl zeigt sich jedenfalls erfreut, dass die zahlreichen Youngsters im Moment auf konstant hohem Niveau agieren. Diesmal darf auch Noel Tanzer nach Ablauf seiner Sperre wieder mitmischen, Coach Schwarz hat bis auf Dominik Manzenberger (Muskelfaserriss) also die Qual der Wahl.

− mo/fn/fed/He


Landesliga Mitte / 11. Spieltag am Freitag, 19.30 Uhr: Spvgg Landshut – Luhe-Wildenau; Samstag, 14 Uhr: Hauzenberg – Tegernheim; 15.30 Uhr: Ruhmannsfelden – Seebach; 16 Uhr: Deggendorf – Roding, Kareth – Osterhofen, SAD-Ettmannsdorf – Bogen; 17 Uhr: Lam – Weiden; Sonntag, 14.30 Uhr: Regenstauf – Bad Kötzting.