Jetzt kommt‘s zum Showdown
Wechsel-Trick, Publikums-Power und Miculka: So schaffte Deggendorf im Playoff-Krimi noch die Wende

05.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:59 Uhr

Matchwinner: Lukas Miculka traf doppelt. −Foto: Rappel

Puh, das war nichts für schwache Nerven und Menschen mit Herzschrittmachern! Der Deggendorfer SC kämpft die Halle Saale Bulls im vierten Viertelfinale nieder und erzwingt abermals den Serienausgleich. Am Ende stand ein denkbar knapper 3:1-Sieg (0:1, 0:0, 3:0) auf der Anzeigetafel. Somit kommt es am Donnerstag (19 Uhr) in Halle zum ultimativen Showdown der Best-of-Five-Serie.

Vor dem vierten Duell mit den Saale Bulls gab es für den Deggendorfer Übungsleiter zunächst gute Neuigkeiten: Mit Sascha Maul und Cheyne Matheson kehrten erneut zwei wichtige Akteure zurück, die zuletzt krankheitsbedingt nicht mitwirken konnten.

Die Partie begann mit einem Abtasten beider Teams. Deggendorf wirkte ob der Wichtigkeit des Spiels etwas nervös und bekam spielerisch nicht viel zu Stande. Von Minute zu Minute erspielten sich die Gäste mehr Spielanteile und sorgten für Gefahr vor dem Tor von Timo Pielmeier. Eine dieser Möglichkeiten nutzte in der zehnten Minute Halles Jordan Kaplan bei angezeigter Strafe zum 0:1. Der Nordamerikaner verwertete eine Einzelaktion mit der Rückhand, es war ein sehenswerter Treffer. Zwar versuchte der DSC im Anschluss sich zurück in die Partie zu arbeiten, jedoch taten sich die Ehrenberger-Schützlinge schwer, gefährlich vor Timo Herden aufzutauchen. Selbst eine fünf-gegen-drei-Überzahlsituation konnten die Hausherren nicht nutzen, zu verkrampft wirkte der Gastgeber. Mit dem 0:1 ging es das erste Mal in die Kabinen.

Im Mitteldritte schossen die Hausherren zunächst aus allen Lagen. Der Ausgleich lag mehrmals in der Luft, doch es fehlte die letzte Konsequenz. Auf der anderen Seite blieben die Angriffe von Halle gefährlich, aber die Defensive stand. Tore fielen auf beiden Seiten keine, sodass es mit dem 0:1 in die zweite Pause ging.

Im Schlussabschnitt warfen die Deggendorfer noch einmal alles nach vorne und setzten die Saale Bulls früh unter Druck, scheiterten aber immer wieder an Timo Herden im Tor der Hallenser.

20 Minuten blieben also noch, um die Wende zu schaffen. Doch auch im Schlussabschnitt sah es zunächst nicht danach aus. Die Hausherren taten sich weiter schwer. Bis Coach Jiri Ehrenberger Rückkehrer Cheyne Matheson in die angestammte Reihe mit Lukas Miculka und René Röthke stellte. Es dürfte der erste Wechsel gewesen sein, als Matheson den Puck auf das Tor brauchte, und Lukas Miculka den Ausgleich erzielte (47.).

Das Publikum war nun da – und das motivierte auch die Hausherren extra. Denn erneut Miculka war es, der den DSC nun in Führung brachte (51.). Zwei Tore der Kategorie „dreckig“, aber das dürfte am Ende keinen mehr interessieren. Halle war dadurch bedient, konnte sich nun nicht mehr vor Timo Pielmeier festsetzen, und schwächte sich am Ende selbst. Zwei Strafminuten mussten die Gäste noch nehmen, und damit war die Partie entschieden. Marcel Pfänder machte 32 Sekunden vor Spielende bei leerem Gäste-Tor den 3:1-Endstand.

− rr/mio