Stimmkreis Deggendorf
Renate Wasmeier im Bezirkstag

09.10.2023 | Stand 09.10.2023, 16:47 Uhr

Renate Wasmeier versieht eines ihrer Wahlplakate mit einem „Danke“-Aufkleber. Nach einem arbeitsreichen Wahlkampf hat sie die Bezirkstagswahl im Stimmkreis klar gewonnen.  − Foto: Schmidbauer

Von Stefan Gabriel

Die CSU hat die Bezirkswahl im Landkreis Deggendorf klar gewonnen: Renate Wasmeier wurde als Stimmkreiskandidatin in den Bezirkstag gewählt und bei den Zweitstimmen kam die CSU mit großem Abstand auf Platz eins. Markus Mühlbauer (FW) muss auf die Listenauswertung warten.

Deggendorfs dritte Bürgermeisterin Renate Wasmeier hatte zum ersten Mal kandidiert und wird nun Margret Tuchen (ebenfalls CSU) im Bezirkstag ablösen, die nicht mehr angetreten ist. Wasmeier bekam 35,1 Prozent der abgegebenen Erststimmen. In deutlichem Abstand folgte der Kandidat der Freien Wähler, der Deggendorfer Stadtrat Markus Mühlbauer, auf Platz zwei. Er kam auf 24,5 Prozent.

Freie Wähler beim Gesamtergebnis ganz knapp vor der AfD



Bei den Zweitstimmen kam die CSU auf 45,4 Prozent, die Freien Wähler holten 17,4 Prozent und lagen hier nur auf Platz drei hinter der AfD. Einen so großen Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimmen gab es nur bei CSU und Freien Wählern, was die Vermutung zulässt, dass Mühlbauer in größerem Umfang Wähler angesprochen, die ihr zweites Kreuzchen bei der CSU gemacht haben. Ähnlich – nur unter umgekehrten Vorzeichen – wie bei der Landtagswahl, bei der Christian Bernreiter viel mehr Erststimmen holte als die CSU Zweitstimmen.

Bei den übrigen Parteien sind Die Ergebnisse bei Erst- und Zweitstimmen beinahe identisch. Bemerkenswert ist allenfalls noch der Unterschied bei der SPD: Der langjährige Künzinger Bürgermeister Bernhard Feuerecker kam auf 5,7 Prozent, die Parteiliste nur auf 4,4 Prozent.

Nach dem bayerischen Wahlrecht zählen sowohl die Erst- als auch die Zweitstimme, wenn es um die Sitzverteilung geht. Interessant ist deshalb auch das Gesamtergebnis. Bei der Bezirkstagswahl kam die CSU im Landkreis auf 40,3 Prozent (zum Vergleich: 34,6 Prozent bei der Landtagswahl), gefolgt von den Freien Wählern mit 21,0 Prozent (Landtag: 27,7 Prozent). Knapp dahinter auf Platz drei die AfD mit 20,0 Prozent (was exakt dem Landtags-Ergebnis entspricht). Die Grünen erreichen 5,7 Prozent (6,2), die SPD 5,0 Prozent (4,5). Es folgen Bayernpartei mit 2,5, ÖDP mit 2,0, FDP mit 1,6, dieBasis mit 0,8, Linke mit 0,7 und V-Partei mit 0,5 Prozent.

„I gfrei mi narrisch“, sagte Renate Wasmeier zu ihrem Ergebnis. Schließlich habe sie auch sehr viel dafür gearbeitet. Sie habe das viertbeste Ergebnis in Niederbayern und das beste einer Frau, stellte sie fest. Der Erfolg sei möglich gewesen wegen der „großen und breiten Unterstützung im Team“, das hätten die Wähler auch mitbekommen. Ihr sei es wichtig, eine „stabile Mitte in Niederbayern, Bayern und ganz Deutschland“ zu stellen – „und wir sind die stabile Mitte“, sagte Wasmeier. Zudem sei es ihr ein Anliegen, dass der Bezirk und seine Aufgaben vor allem im Sozialen stärker wahrgenommen werden.

Auch Markus Mühlbauer zeigte sich zufrieden mit seinem Ergebnis im Stimmkreis. Es sei klar gewesen, dass man gegen die CSU nicht gewinnen könne, meinte er. Es gehe nun darum, wer bei den Freien Wählern über die Liste in den Bezirkstag einziehen wird. Ob er dabei ist, wird Mühlbauer wohl am Dienstag erfahren. Seine Chancen stehen nicht schlecht: Er startete auf Listenplatz fünf und sechs Sitze gehen an die Freien Wähler.