In den Stadthallen
RegioForscha in Deggendorf: Wissenschaft und Technik zum Ausprobieren

4500 Besucher bei der Mitmach-Messe – Macher und Aussteller sehr zufrieden

17.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:08 Uhr
Diana Millgramm

Richtig viel los war an den Tischen von Technik für Kinder, die von zahlreichen Ehrenamtlichen wie immer mit viel Engagement betreut wurden. −Foto: Millgramm

Die Macher von morgen, Tüftler und Wissbegierige jeden Alters konnten sich auf der RegioForscha, der MINT-Mitmachmesse in den Stadthallen, ausprobieren und ihre Talente ausloten. Etwa 4500 Besucher ließen sich trotz der Temperaturen von den faszinierenden Mitmachaktionen an den Ständen kreativer Aussteller mitreißen.

Mehr Besucher hätten die Deggendorfer Stadthallen vor allem am Schulfreitag nicht mehr aufnehmen können: Alleine rund 2000 Schüler standen teilweise bereits um 8.30 Uhr vor dem Einlass, als die Messe in Niederbayern ihr Comeback als Eingangstor zum Donaufest feierte.

Schon vor der Tür wurde fleißig programmiert. Am Stand der MINT-Region ließ die Technische Hochschule den Nachwuchs Lego-Roboter programmieren. „Schriftliches programmieren ist sehr abstrakt und man muss schon mal um die Ecke denken“, zeigte sich Martin Fischer von der Fakultät für Angewandte Informatik begeistert. Manche Kinder seien richtig motiviert und wollten den kleinen Robotern eigene Wege beibringen.

Bei der Mitmachmesse darf der Nachwuchs ran



„Die RegioForscha steht für Selbermachen und dafür, den Nachwuchs ranzulassen“, erklärt Petra Griebel das Konzept ihrer Veranstaltung. So interviewten Schüler der Realschule Plattling schon zur Auftaktveranstaltung Gäste aus Wirtschaft, Politik und Bildung, unter anderem Deggendorfs Oberbürgermeister Christian Moser, stellvertretenden Landrat Josef Färber, den stellvertretenden Geschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Hans Schmidt, und dokumentierten die Gespräche in den sozialen Netzwerken. Vorbereitet und unterstützt wurden sie für ihre Aufgabe als Nachwuchsreporter BR-Redakteurin von Meike Föckersperger und Schulleiterin Waltraud Eder. „Die Mitmachaktionen der RegioForscha sind das, was oft an Schulen fehlt, weil keine Zeit dafür ist“, zeigte die sich dann auch begeistert. „Hier wird gezeigt, was es alles gibt.“ Auch Petra Griebel konnte das bestätigen: „Ich hatte in der Schule null Interesse an den MINT-Fächern, es gab nur Frontalunterricht.“ Auf den Veranstaltungen, gerade den Schulbesuchen, könne sie sehen, wie begeistert die Schüler seien.

„Die Kinder sind alle sehr interessiert und flink“



Ob Bob- oder Baggersimulation am Stand der Firma Streicher, Löten eines Radiobausatzes oder Bau eines Messschiebers am Stand der Firma Rhode & Schwarz unterstützt von den eigenen Azubis: Alle Stände waren stets gut besucht und egal ob Jungen oder Mädchen, alle Themen wurden so spannend vorgestellt, dass jeder mit Begeisterung dabei war. „Die sind alle sehr interessiert und flink“, war so auch Korbinian Kroner, Auszubildender im Bereich Elektroniker für Geräte und Systeme im zweiten Lehrjahr, begeistert.

Richtig viel los war an den Tischen von Technik für Kinder, die von zahlreichen Ehrenamtlichen wie immer mit viel Engagement betreut wurden. Darüber freute sich auch Sepp Spieß vom Technikhaus in Deggendorf, der mit den kleinen Besuchern einen Bürstenflitzer baute, der für viele Lacher sorgte. Mit Riesenerfolg: Rund 700 Sets wurden an den zwei Messetagen verbaut.

Bauindustrie, Automobilbranche, die DroneMasters Academy, Hacker School und zahlreiche weitere Firmen und Anbieter – jeder hatte ein tolles Programm für die Kinder im Gepäck. Selbst entworfene 3D-Modelle live gedruckt, Recycling per App, das Lenken eines Modellkrans oder die Spielstation vom Kreisjugendring – für jeden war etwas dabei. Die Sternwarte Winzer hatte nicht nur interessante Modelle dabei, sondern gewährte den Kindern auch den Blick in die Sterne.

Leuchtende Augen und konzentrierte Gesichter bei den Aktionen



Mit dem Knochenbohrset waren die Arberlandkliniken vertreten. Damit konnte simuliert werden, wie im OP Frakturen wieder verschraubt werden. Begeistert zogen sich die kleinen Messebesucher die sterilen Mäntel über und legten los. „Die Pflege wird aufpoliert – die können Handwerk, Digital und Organisatorisches“, zeigte sich Pflegedirektor Franz Kandler begeistert von dem abwechslungsreichen Ausbildungsberuf, der inzwischen sehr viele Perspektiven biete wie die Arbeit im OP, in der Notfallpflege oder auf Station. 30 Azubis würden in den Klinken allein im Pflegebereich ausgebildet, 100 insgesamt. Klar, dass die Firmen da die Plattform der RegioForscha nutzten, um schon den Jüngsten die Möglichkeiten zu zeigen. Andrea Stelzl, MINT-Managerin an der THD, zeigte sich begeistert: „Die leuchtenden Augen und die konzentrierten Gesichter bei den Aktionen haben mich einmal mehr mitgerissen. Ein grandioses Wissensfestival. So geht frühzeitige Berufsorientierung heute.“

Zwei Etagen Technik und Innovation bot der riesige InnoTruck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf dem Freigelände. Im Gepäck hatte er eine spannende Mitmach- und Erlebnisausstellung mit über 60 überwiegend interaktiv gestalteten Exponaten auf zwei Etagen, frei nach dem Motto „Hands on Science“.

Dank des Riesenerfolgs in diesem Jahr ist eine Wiederholung nicht ausgeschlossen: Geplant ist die nächste RegioForscha wieder zeitgleich mit dem Donaufest 2025.