Plattling/Moos
Preysinghof schließt zum 26. Februar: „Eine Einigung war nicht möglich“

Wirt Schiefeneder wollte neue Küche – Arcobräu riskierte hohe Investition nicht

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:10 Uhr
Theresia Friedberger

Am 26. Februar bekocht Wirt Markus Schiefeneder zum letzten Mal seine Gäste im Preysinghof. Einen neuen Pächter kann die Brauerei Arcobräu noch nicht präsentieren. −Foto: Häusler

Von Theresia Friedberger

Zuerst waren es nur Gerüchte, dann wurde es Gewissheit: Nach zehn Jahren verabschiedet sich Markus Schiefeneder vom Preysinghof. So richtig abgeklungen ist die Gerüchteküche aber nie und immer wieder wurde bei Gästen auch die Hoffnung gehegt, es könne doch noch weitergehen mit dem Preysinghof. Doch es bleibt dabei: Schiefeneder hört auf und zwar zum 26. Februar, wie er bestätigt.

Dabei falle es ihm keineswegs leicht, den Preysinghof aufzugeben, erklärt er. Schiefeneder wäre bereit gewesen, den Pachtvertrag um weitere 15 Jahre zu verlängern. Doch dafür hätte die Brauerei investieren müssen. „Aber eine Einigung war nicht möglich und deswegen ist jetzt Schluss“, bedauert er.

Die Investition hätte sich auf eine neue Küche bezogen. Das klingt einfach, ist es in dem Altbau aber nicht. Eine neue Küche, für die Gastronomie ohnehin eine andere Größenordnung als für den Privathaushalt, hätte einen Anbau bedeutet mit Lüftungsanlage, Heizung, Elektrik – also eine große Sache. „Das hätte schon eine Million gekostet“, räumt Schiefeneder ein.

Die Million bestätigt auch Brauereidirektor Holger Fichtel. Er wirbt um Verständnis dafür, dass in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und bei steigenden Zinsen Arcobräu diese Investition nicht riskieren könne. „Es ist ja nicht so, dass wir in den vergangenen zehn Jahren nicht ohnehin einen siebenstelligen Betrag in den Preysinghof gesteckt hätten“, betont er. Außerdem hebt Fichtel hervor, dass die Pacht nicht geändert worden wäre. Die zehn Jahre der Zusammenarbeit seien gut gelaufen. „Wir verlieren nicht gerne einen guten Pächter“, sagt er. Dass eine Fortführung des Pachtvertrages an der hohen Investition scheitert, sei schade. „Aber jeder muss verstehen, dass wir betriebswirtschaftlich denken müssen“, führt der Brauereidirektor aus.

Völlig offen ist, wie es mit dem Preysinghof weitergeht. Ein neuer Pächter ist derzeit nicht in Sicht. Offen ist auch, was Schiefeneder und Lebensgefährtin Andrea als nächstes anpacken. „Wir wickeln erst einmal alles in Ruhe ab und dann sehen wir weiter“, gibt sich Schiefeneder gelassen.