Anton-Brunner-Musikpreis
Preis für 16 junge Musikerinnen und Musiker aus Deggendorf

19.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:23 Uhr

Die 16 Preisträgerinnen und Preisträger des Anton-Brunner-Musikpreises, den Zweiter Bürgermeister Günther Pammer (hinten rechts) am Mittwoch im Kapuzinerstadl verliehen hat. Den Landkreis vertrat stellvertretender Landrat Eugen Gegenfurtner (links). −Foto: Michaela Arbinger

Zum 23. Mal hat die Stadt am Mittwoch den Anton-Brunner-Musikpreis verliehen. Er ging an 16 Schülerinnen und Schüler der vier Gymnasien in Deggendorf, Metten und Niederalteich. Sie belohnten die Gäste im Kapuzinerstadl mit einem Preisträgerkonzert, für das es jede Menge Applaus gab und das angesichts des geballten musikalischen Talents aufhorchen ließ.

Stifter Anton Brunner war ein Deggendorfer Kaufmann



Zweiter Bürgermeister Günther Pammer begrüßte die Besucher im ersten Stock des Kapuzinerstadls, unter ihnen stellvertretenden Landrat Eugen Gegenfurtner, den städtischen Jugendbeauftragten Konrad Rankl, einige Stadträte, Eltern und Lehrer. Pammer erläuterte kurz, wer Anton Brunner war, nämlich ein Deggendorfer Kaufmann, der der Stadt 1993 anlässlich seines 90. Geburtstags 100000 Deutsche Mark übereignete. Aus dem Zinserlös werden seither im Turnus von zwei Jahren junge Musikerinnen und Musiker mit Preisgeld und Urkunde gefördert.

Brunner selbst liebte die Musik. Am St.-Michaels-Gymnasium in Metten lernte er Klavier und Orgel, von 1925 bis 1933 spielte er in der Hauskapelle im Café Wiedemann und in der Stadtkapelle Waldhorn. Der Anton-Brunner-Musikpreis sei nicht die einzige kulturfördernde Maßnahme in Deggendorf, betonte Günther Pammer, und erwähnte den Gitarrenpreis und den Kulturförderpreis. Damit wolle die Stadt einen Anreiz für aufstrebende Talente schaffen.

Respekt für Engagement, Fleiß und Ausdauer

Pammer zollte den jungen Preisträgern Respekt – für ihr Engagement, ihren Fleiß und ihre Ausdauer. Ein Instrument zu erlernen, erfordere viel Leidenschaft und Geduld. Doch das Musizieren bereichere das Leben und mache zufrieden. Pammers Dank galt zudem den Lehrern und Eltern, die ihre Schüler bzw. Töchter und Söhne fördern.

Der schwarz glänzende Schimmel-Flügel stand auf der Kapuzinerbühne bereit, die Notenständer waren aufgebaut – schon legte Johanna Pistohl, die bereits die Begrüßung wunderbar auf ihrem Saxofon untermalt hatte, los. Ihre Klarinetten packten Lara Früh und Franziska Segl aus, wobei Letztere mit einem innig vorgetragenen Klarinettenquintett von Mozart glänzte. Es war schön zu sehen, wie souverän alle Preisträgerinnen und Preisträger auf der Bühne standen. Anna Goller mit ihrer Violine zum Beispiel oder Paul Burckhard und Helena Barth mit der Posaune und am Klavier.

Besonders viel verdienten Applaus gab es für Hannah Eckl, die Präludium und Allegro von Fritz Kreisler bemerkenswert präzise, sicher und selbstbewusst geigte. Als Jungstudentin an der Hochschule für katholische Kirchenmusik & Musikpädagogik in Regensburg und Mitglied in einigen Ensembles und Orchestern hat sie aber auch am meisten Erfahrung. Außerdem hat sie bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Geigenspiel begonnen, wie sie im Anschluss an das Preisträgerkonzert bei ihrem Schlusswort erzählte, bei dem sie sich im Namen aller Ausgezeichneten bei allen Unterstützern und Förderern bedankte. Und sie beschrieb, dass die gemeinsame Liebe zur Musik Gemeinschaft entstehen lasse.

Es folgten Johanna Giglberger (Querflöte), Martin Ellerbeck (Klavier) und Moritz Riesinger, der mit seinem Saxofon einen coolen Auftritt mit dem Jazz-Klassiker Black Orpheus hinlegte. Klassisch ging es mit Georg Kraus (Trompete) und Chiara Ebner (Viola) weiter. Anton Merbach blies auf seinem Saxofon eine Fauré-Pavane, arrangiert von James Rae.

Anna Sebastian – wie Hannah Eckl eine Schülerin des musischen St.-Gotthard-Gymnasiums – sorgte auf der Geige für einen weiteren Höhepunkt des Konzerts mit dem anspruchsvollen zweiten Satz der Violinsonate A-Dur von César Franck, den sie technisch sauber, temperamentvoll und mit viel Hingabe spielte. 2022 war sie Mitglied des neu gegründeten EW-Jugendsinfonieorchesters unter Harald Strauss-Orlowsky, dem Konzertmeister der Bamberger Symphoniker. Das war einem kleinen Faltblatt zu entnehmen, das Informationen zu allen Preisträgern enthielt. Josef Kraus am Horn und Merit Stockhorst an der Klarinette beendeten das Konzert und setzten einen klangvollen Schlusspunkt.

Die Preisträger



Comenius-Gymnasium: Martin Ellerbeck, Johanna Pistohl, Moritz Riesinger und Merit Stockhorst. Robert-Koch-Gymnasium: Helena Barth, Paul Burckhard, Anna Goller und Anton Merbach. St.-Gotthard Gymnasium: Chiara Ebner, Hannah Eckl, Anna Sebastian und Franziska Segl. St.-Michaels-Gymnasium: Johanna Giglberger, Lara Früh, Georg Kraus und Josef Kraus.

− mic