Plattling
Mittelschule: Corona treibt Reinigungs- und EDV-Kosten hoch

12.03.2021 | Stand 18.09.2023, 5:20 Uhr

Um die jährlichen Kosten, die an der Mittelschule anfallen, stemmen zu können, zahlen die Kommunen Plattling, Stephansposching und Otzing eine jährliche Pauschale pro Schüler. Diese beläuft sich für das Jahr 2021 auf 1738,05 Euro. −Foto: Häusler

Infolge der Coronavirus-Pandemie hat der Schulverband für die Mittelschule im vergangenen Jahr an manchen Stellen mehr Geld, an anderen Stellen weniger ausgegeben.

Dies wurde in der Sitzung am Donnerstagnachmittag deutlich, als Andrea Engl, stellvertretende Steueramtsleiterin der Stadt Plattling, Einnahmen und Ausgaben erläuterte.

Zusatzkosten: Upgrades, Installationen, Leihgeräte

Die für 2020 veranschlagten 67500 Euro für Reinigungsarbeiten reichten angesichts der zusätzlichen Hygienemaßnahmen nicht aus. Rund 12000 Euro mehr gab der Verband aus, um zum Beispiel Flächen häufiger desinfizieren zu lassen. Ebenso wurde mit 8900 Euro fast doppelt so viel Geld für EDV-Kosten an externe Dienstleister in Anspruch genommen, als man vor der Pandemie dafür eingeplant hatte. "Zum einen waren es aufwändige Upgrades, zum anderen Installationsleistungen. Die Arbeiten waren unabdingbar", erläuterte die Zahlen-Expertin.

Weniger Kosten vermeldete Engl im Bezug auf Stromkosten – etliche Monate herrschte Distanzunterricht. Außerdem wurde ein Sparkurs in Sachen Ausstattung gefahren, da ohnehin die Generalsanierung auf der Agenda steht.

Insgesamt ergab sich im Verwaltungshaushalt ein Überschuss von rund 21000 Euro, die in den Vermögenshaushalt fließen. Und die Summe könnte höher sein. Engl kritisierte, dass vom Freistaat Bayern immer noch ein Zuschuss in Höhe von etwa 33000 Euro für die Neueinrichtung eines EDV-Raums fehle. Im April 2020 seien die Unterlagen vollständig bei der Regierung eingereicht worden. Die Zuschüsse seitens Land und Bund für die Finanzierung von Leih-Laptops für Schüler seien hingegen im Herbst überwiesen worden. Um einen ausgeglichenen Haushalt zu schaffen, wurden Rücklagen in Höhe von 19000 Euro in Anspruch genommen. Der Rücklagenstand betrug Ende 2020 rund 60000 Euro.

Diesbezüglich sprach Schulleiter Josef Sperl ein großes Lob an die Stadt aus, die trotz schwieriger Marktsituation schnell die Geräte besorgt hatte. Für Schüler stehen derzeit 34 Laptops bereit, 30 werden aktuell benutzt.

Schülerentwicklung derzeit schwer abzuschätzen

Für das Haushaltsjahr 2021 gilt als Berechnungsgrundlage die Zahl von 318 Schülern. 2020 rechnete man noch mit 333 Schülern, festgemacht an einem Stichtag. Dies heißt aber nicht, dass in Wirklichkeit 15 Schüler weniger die Mittelschule besuchen. "Aktuell sind es 329", erläutert Sperl. Wie sich die Situation ab dem neuen Schuljahr 2021/22 darstellen wird, sei heute noch nicht abzusehen. Wegen der Pandemie herrschen Unsicherheiten bezüglich des Übertrittsjahrganges. Andere Schüler hätten zudem die Möglichkeit, ein Jahr freiwillig zu wiederholen. "Hier Voraussagen zu treffen, ist heuer noch schwieriger als sonst." Sperl geht davon aus, dass die Mittelschule im Mai oder Juni konkretere Zahlen nennen kann.

Irgendwie muss man aber die Verwaltungsumlage berechnen, welche die Kommunen pro Mittelschüler zahlen. Für heuer beläuft sich die Umlage pro Schüler auf genau 1738,05 Euro. Somit entfallen auf Otzing (36 Schüler) rund 63000 Euro, auf Plattling (253 Schüler) 440000 Euro und auf Stephansposching (29 Schüler) etwa 50000 Euro.

Festzuhalten ist: Das Gesamtvolumen des Haushalts 2021 von 679500 Euro steigt im Vorjahresvergleich um 20200 Euro, die Umlage pro Schüler zieht ebenso von 1606,61 Euro auf 1738,05 Euro an. Es ist eine Rücklagenentnahme von lediglich 5800 Euro geplant.

Aufgrund weniger Schüler mit Asylbewerberstatus ist mit geringeren Gastschulbeiträgen zu rechnen. Höhere Kosten sind weiterhin für Reinigungsarbeiten, EDV-Dienstleistungen und etwa neue Stühle für einen EDV-Raum eingeplant. Bei den Heizkosten kalkuliert der Verband wiederum mit geringeren Kosten. Die jeweiligen Beschlüsse zu den Zahlen fielen einstimmig.