Plattling
Ein fairer Bebauungsplan für das Quartier Schützenstraße

26.01.2021 | Stand 18.09.2023, 5:13 Uhr

Der bisher gültige Bebauungsplan berücksichtigt die Eigentumsverhältnisse im Quartier Schützenstraße, zu dem auch diese Seite der Landauer Straße gehört, nicht. Das führte dazu, dass Bauvorhaben stets daran scheiterten. Mehrere Änderungen sollen dieses Problem nun beseitigen. −Foto: Huber

Ein Bebauungsplan, der Eigentümerverhältnisse nicht berücksichtigt und damit das Bauen de facto verhindert, verfehlt seinen Sinn. Seit Jahrzehnten beschäftigt der Bebauungsplan aus den 90er Jahren für die Bereiche Landauer Straße und Schützenstraße die städtische Verwaltung. Nun soll eine umsetzbare Lösung gefunden worden sein. Stadtplanerin Dinah Mirbeth vom Münchner Büro "Stadt Raum Planung" zeigte in der Stadtratssitzung am Montagabend die wichtigsten Änderungen im Vergleich zum im Sommer 2020 beschlossenen Entwurf auf. Das Gremium behandelte die Stellungnahmen und billigte die geänderte Fassung einstimmig. Der Beschluss wird erneut ausgelegt.

Mirbeth: "Alle wurden einbezogen"

Behörden, Träger öffentlicher Belange und Eigentümer hatten zahlreiche Anregungen und Bedenken eingereicht. Mirbeth erläuterte am Dienstag auf PZ-Nachfrage, dass sie mehrere Gespräche mit vielen Eigentümern geführt habe: "Alle wurden einbezogen." Die verschiedenen Interessen und städtebauliche Aspekte unter einen Hut zu bekommen, ist eine Herausforderung. Ihrer Meinung nach ist dieser Spagat aber nun gelungen. Die Vorgaben sollen den Bauwilligen faire Bedingungen bieten.

Die wichtigsten Änderungen: Der Bebauungsplan umfasst nun auch die Schützenstraße, manche Baufelder wurden nochmals angepasst und es wird eine dreigeschossige Bebauung erlaubt. An der Landauer Straße – auf der Seite mit Mode-Eck, Friseursalon Schall, etc. – dürfen damit Gebäude mit einer Wandhöhe von 10,10 Metern entstehen. Die maximale Firsthöhe liegt dann bei 13,30 Metern. Zum Vergleich: Auf der Rathaus-Seite der Landauer Straße hat man eine Wandhöhe von 11,30 Metern und eine Firsthöhe von 13,70 Metern.

Mirbeth ging auf einzelne Belange ein und beleuchtete naturschutzrechtliche Aspekte, den Schallschutz, den Brandschutz und vor allem die Entwässerungssituation. Ebenso nannte sie private Anliegen einiger Eigentümer. Festgehalten wird unter anderem: Der Plan verfolgt nach wie vor die Idee einer großen Tiefgarage für das Quartier.

Bürgermeister Hans Schmalhofer (CSU) bewertete den nun erarbeiteten Plan als "gute Chance, das Quartier entwickeln zu können". Verhandlungen rund um weiterführende Vorhaben liefen bereits. Das Stadtoberhaupt erhofft sich eine Kettenreaktion, sobald einer der Eigentümer sein Bauvorhaben umsetzt.