Dies und jenes ausprobieren, eigene Talente kennenlernen, sich Tipps und Infos von Profis holen. Junge Menschen müssen Erfahrungen sammeln, bevor sie eine gute Berufswahl treffen können. Die Conrad-Graf-Preysing-Realschule unterstütze sie dabei, indem sie gezielte, fächerübergreifende Vorbereitung anbiete. Dafür hat sie als eine von 55 bayerischen Schulen am Dienstag, 18. Oktober, das Berufswahl-Siegel erhalten. Zur Verleihung sind zahlreiche Gäste gekommen, darunter Schulleiterin Waltraud Eder, der Elternbeirat, etliche Wirtschaftsvertreter, Andrea Haller von der Bundesagentur für Arbeit, Siegel-Juror Heinrich Hausknecht sowie Stefanie Hilligweg und Vera Breitner vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw), Träger der Initiative "Berufswahl-Siegel".
Berufsorientierung schonab der fünften Klasse
"Die Schule ist der wichtigste Zulieferer für die Wirtschaft", sagt Eder. Daher habe die Conrad-Graf-Preysing-Realschule stets die Verzahnung zwischen beiden Bereichen vorangetrieben. "Bereits ab der fünften Jahrgangsstufe finden bei uns Maßnahmen statt, die der Berufsorientierung dienen", so die Rektorin. Dazu zählen Sprachzertifikate oder Projekte im Kunst- und Werkunterricht sowie den MINT-Fächern. Die Jury des bbw würdigte diesen Ansatz mit dem Prädikat "besonders wertvoll". Für die Realschule ist es bereits die zweite Auszeichnung mit dem begehrten Siegel. Die Jury setzt sich aus Vertretern von Schulen, Unternehmen und Beratungsorganisationen zusammen. Hausknecht betont in seiner Laudatio, dass die Plattlinger Realschule über ein hervorragendes Netzwerk außerhalb der Schule verfüge, ihr Arm reiche weit in die Wirtschaft hinein. Eder pflichtet ihm bei und erklärt genauer, wie die Conrad-Graf-Preysing-Realschule die Schüler "fit für den Beruf macht".
Ab der siebten Klasse gebe es das "Frühaufsteherprojekt". Dieses beinhaltet eine Stärken- und Schwächenanalyse durch Personalreferenten verschiedener lokaler Unternehmen mit Einzel-Feedbackgesprächen für die Schüler. Wertvolle Tipps für die persönliche Entwicklung liefert zudem ein Vier-Augen-Gespräch mit einem Unternehmensmitarbeiter. Weitergeführt wird die Berufswahlorientierung in der achten Jahrgangsstufe mit verpflichtenden Praktika und der Verwendung spezieller Berufswahl-Apps. In den neunten Klassen finden zahlreiche Projekte zum Thema Bewerbung statt, begleitet durch Personalverantwortliche der Wirtschaft vor Ort.
Zur individuellen Betreuung auf dem Weg zum Traumberuf gehören unter anderem der Besuch von Berufswahlmessen, Einzelgespräche mit Wirtschaftsvertretern und Berufsberatern, das Erstellen einer Bewerbungsmappe, Bewerbungstrainings und Üben von Vorstellungsgesprächen.
Kultusminister Piazolo lobt in vorproduziertem Video
"Die Berufs- und Studienwahl ist eine der wichtigsten Weichenstellungen im Leben", betont der bayerische Kultusminister Michael Piazolo. Am Dienstag kam er digital zu Wort, als Teil des gezeigten bbw-Imagefilms. "Die richtige Wahl zu treffen ist gar nicht so leicht. Die ausgezeichneten Schulen unterstützen unsere Schülerinnen und Schüler in besonders beeindruckender Art und Weise bei der Suche nach einer erfüllenden beruflichen Tätigkeit. Das Berufswahl-Siegel steht symbolisch für herausragende Leistungen in der Beruflichen Orientierung und für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft. Ich gratuliere ganz herzlich zur Aufnahme in dieses starke Netzwerk. "
− fjb/ pz
Siebtklässler Sebastian lernt beim Handwerkertag den Umgang mit Lötkolben. −Foto: Bosl
Schüler der neunten Jahrgangsstufe besuchen die Baustelle der Isarbrücke und informieren sich über die verschiedenen Berufe in der Bauwirtschaft. −Foto: Endl
