Seit Mitte November ungeschlagen
Pfaffenhofen ist kein Favoritenschreck: Mettens Handballer surfen bei 36:30-Erfolg weiter auf der Erfolgswelle

05.02.2024 | Stand 05.02.2024, 16:02 Uhr
Peter Dermühl

Die SSG eilt weiter von Sieg zu Sieg – und Regisseur Matthies Elgeti (r.) zog gegen Pfaffenhofen geschickt die Fäden im Spiel der Klosterer. − Foto: Helmut Müller

Im sechsten Punktspiel seit Mitte November letzten Jahres ungeschlagen. Das ist die imposante Bilanz der Mettener Oberliga-Handballer nach dem 36:30-Heimerfolg (Halbzeit 18:17) über den MTV Pfaffenhofen. Kaum Chancen hatte Mettens Damen-Team vor eigenem Publikum bei der 25:35-Niederlage gegen Tabellenführer TSV Schleißheim. Siegreich blieben dagegen die Damen- und Herren-Reserven in ihren Spielen gegen den TV Passau.

Mehrfach in ein Wechselbad der Handball-Gefühle wurden die Fans in der St. Benedikt-Sporthalle im Oberliga-Nachholspiel der Steininger-Schützlinge gegen den Favoritenschreck MTV Pfaffenhofen aus Oberbayern getaucht. Wie schon in der letztlich überzeugend gewonnen Partie gegen die HF Scheyern spielten die Klosterer eine erste Hälfte nicht nur ohne den verletzten Torfabrikanten Jan Matoušik sondern auch ohne große Ambitionen. Mettens Chefansager verzweifelte schier an der Außenlinie: „Deutlich zu brav und viel zu unbeweglich ließ man die Gäste gewähren, die immer wieder frei vor Keeper Stefan Kraus auftauchten.“

Und als unmittelbarer Augenzeuge konnte der wiedergenesene Goalgetter David Huml aus nächster Nähe feststellen: „Pfaffenhofen konterte geschickt mit leichten Toren über die Außenpositionen, denn ihre häufig sehr langsam aber sehr klug ausgeführten Kreuzbewegungen wurden unsererseits selten unterbrochen.“ Angesichts des mageren 18:17-Vorsprungs gab Coach Steininger beim Tee zur Pause die neue Marschroute vor: „Abwehr mit mehr Zugriff, Offensive ohne Schnörkel.“

Danach traute der von Abschnitt eins leidgeplagte Mettener Anhang seinen Augen kaum: Ähnlich dem Match gegen Scheyern dampfte der SSG-Express plötzlich auf Hochtouren davon. Torwart-Legende Hias Elgeti zog dem Pfaffenhofener Angriff reihenweise die Zähne und leitete wie nach ihm Jung-Keeper Maxi Bürger klug Tempogegenstöße ein. Hias‘ Sohn Matthies, der sich mit Karel Květoň und Florian Sedlmeier die Regiearbeit zu den einstudierten Spielzügen teilte, band durch geschickte Einläufe und Sperren gleich mehrere Mann an sich und öffnete damit dem Rückraum Tür und Tor.

Ohne ihren verletzten Regisseur Patrick Sigl, der derweil auf der Bank seinem Cheftrainer assistierte, konnte Mettens Defensive die anrollenden MTV-Angriffe ein uns andere Mal durch faires Eingreifen stoppen. Gegen Spielende ließen die Gastgeber die Pfaffenhofener noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, bevor die Leuchttafel in der St. Benedikt-Sporthalle das 36:30-Endergebnis anzeigte. Die Liga hat jetzt ein freies Faschingswochenende vor sich, bevor es für die SSG-Herren am 17. Februar zum Nachholspiel und Derby beim keinesfalls leicht zu spielenden SV Wacker Burghausen geht.

Ungleiches Kräfteverhältnis gegen den Spitzenreiter



Noch im Hinspiel konnten vollzählige SSG-Frauen ihre hochfavorisierten Gegnerinnen vom TSV Schleißheim auf deren Parkett so richtig ärgern. Jetzt im Rückrunden-Match in der St. Benedikt-Sporthalle musste die ersatzgeschwächte Riege von Trainer Mane Schwab klein beigeben. Aber der Reihe nach: Der bis heute ungeschlagene und vermutlich baldige Landesliga-Aufsteiger aus dem nördlichen Landkreis München legte mit dem Anpfiff los wie die Schleißheimer Feuerwehr. Von diesem unerwartet hohen Tempo überrascht, fanden die Gastgeberinnen erst allmählich zum gewohnten Spiel. Gut gestaffelt in der Defensive, konnten die SSGlerinnen die anstürmenden Schleißheimerinnen zunächst wirkungsvoll stören. In der Folge aber traf der TSV aus jeder Position und selbst die spitzesten Winkel von Außen schienen kein Problem darzustellen.

Bereits der Halbzeitstand vom 11:22 für Schleißheim gab das ungleiche Kräfteverhältnis deutlich wieder. Auch im Verlauf von Abschnitt 2 pendelte sich der erkennbare Leistungsunterschied bei einem Zehn-Tore-Unterschied ein. Metten in Normalform und mit komplettem Kader hätte dem Meisterschaftsfavoriten gewiss mehr Schwierigkeiten bereitet. So aber wird sich die SSG als Sechstplatzierte wieder auf den normalen Liga-Alltag einstellen. Und der setzt sich nach der Faschingspause am 18. Februar mit dem Nachholspiel zuhause gegen den SV Ampertal Palzing im Landkreis Freising fort.