Seit Jahrhunderten pflegen bayerische Männer ihr ganz eigenes Hobby: Sie messen ihre Kräfte "Mann gegen Mann" in den Disziplinen Finger- und Fuaßhakeln, Faustschieben, Gnackziagn und Armdrücken. Das diente den kampferprobten Recken in Osterhofen (Lkr. Deggendorf) als Gradmesser ihrer Männlichkeit.
Das in früherer Zeit als unterhaltsam betrachtete Brauchtum hat stets die Bierzelte jeglicher Festivitäten gefüllt und für Riesen-Gaudi unter den Besuchern gesorgt. Mittlerweile sind diese Heimatsportarten nur noch in wenigen Regionen vorhanden, sie haben sich aus der niederbayerischen Kulturlandschaft verabschiedet.
Dabei war das Kräftemessen oftmals ein Schauspiel fürs Publikum: Die Hemdsärmel hochgekrempelt, den Hut in den Nacken geschoben, einen tiefen Schluck aus der Maß genommen und in die Hände gespuckt – gleich darauf nehmen die mehr oder weniger muskelbepackten Kontrahenten ihre Plätze zu den verschiedenen Wettkampfarten ein.