Franken überraschen in der 2. Liga
HSV geht am Main baden: Schlusslicht Würzburg düpiert den Tabellenführer – Last-Minute-Sieg für den Club

21.02.2021 | Stand 21.02.2021, 16:33 Uhr

Der Würzburger Martin Hasek (l) jubelt über sein Tor zum 1:0. −Foto: Timm Schamberger/dpa

Schlusslicht Würzburger Kickers hat in der 2. Fußball-Bundesliga Spitzenreiter Hamburger SV bezwungen und damit eine starkes Zeichen im Abstiegskampf gesetzt. Auch der 1.FC Nürnberg durfte am Sonntagnachmittag einen Sieg bejubeln.

Die Mannschaft von Trainer Bernhard Trares schöpft nach dem verdienten 3:2 (2:0) am Sonntag gegen den Aufstiegskandidaten frische Hoffnung auf ein weiteres Jahr im Unterhaus. Martin Hasek (19. Minute) mit seinem Premierentreffer für die lange entschlossen verteidigenden Gastgeber, Douglas (30.), mit seinem ersten Pflichtspieltreffer seit fünf Jahren, und Patrick Sontheimer (54.) bescherten den Kickers den vierten Saisonsieg. "Der Rasen hat gebrannt. Wir haben alles reingeworfen, was drin war und haben unsere Leistung belohnt", sagte Sontheimer im TV-Sender Sky. "Wir haben uns eins vorgenommen und das ist, nie aufzugeben, egal was ist." Verteidiger Christian Strohdiek meinte: "Wir haben gezeigt, dass wir auch in diese Liga gehören und jedes Spiel als ein Highlight angehen, in der 2. Bundesliga Fußball zu spielen." Die Würzburger haben nun nur noch fünf Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 16.

Selbst der Anschlusstreffer von Jeremy Dudziak (72.) und kurz vor dem Ende das Tor von Bobby Wood (89.) irritierten die Hausherren nicht nachhaltig. In einer turbulenten Schlussphase verlor der HSV auch noch Amadou Onana (90.) durch eine Gelb-Rote Karte – und musste sich nach elf Spielen ohne Niederlage wieder einmal geschlagen geben. "Es war ein gebrauchter Nachmittag. In den ersten 70 Minuten war es zu wenig von uns", sagte HSV-Kapitän Tim Leibold bei NDR2: "Das wirft uns aber nicht aus der Bahn."

FCN vergrößert Vorsprung auf Abstiegsränge

Der 1. FC Nürnberg hat dank Mats Möller Daehli einen ersten Schritt aus der sportlichen Krise gemacht. Mit seinem Last-Minute-Treffer (90. Minute) sorgte der Norweger am Sonntag für den 1:0-Sieg der Franken beim Karlsruher SC.

Durch den zweiten Sieg im neuen Jahr rückte die Mannschaft von Trainer Robert Klauß ins untere Mittelfeld der 2. Bundesliga vor und vergrößerte den Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz auf acht Punkte. Damit dürfte vorerst auch der Druck auf Klauß abnehmen. Für den KSC war es die erste Niederlage nach zuvor acht Partien ohne Pleite.

In einer schwachen Partie im Karlsruher Wildparkstadion hatte Fabian Nürnberger in der 21. Minute die lange Zeit größte Chance der Gäste, der 21-Jährige scheiterte jedoch mit einem Lupfer am stark reagierenden KSC-Torhüter Marius Gersbeck. Der FCN hatte phasenweise große Probleme mit dem Karlsruher Rasen, der sich in extrem schlechtem Zustand befand. Ein flüssiges Spiel entwickelte sich dadurch nur selten. Doch all das dürfte den Franken egal sein, weil Möller Daehli kurz vor Schluss einen Abpraller zum Siegtor nutzte.

− dpa/sid