Osterhofen
Kein Geld für Winterschuhe

08.10.2020 | Stand 18.09.2023, 4:55 Uhr

Beim Kinderschutzbund wurde neu gewählt (von links): Wahlleiter Thomas Etschmann, Schriftführerin Katharina Sigl, 2. Vorsitzende Insa Pfeiffer-Ruhland und Bürgermeisterin Liane Sedlmeier. −Foto: Kufner

Corona trifft bedürftige Kinder besonders hart. "Sozial schwache Familien dürfen gerade jetzt nicht vergessen werden", betonte Insa Pfeiffer-Ruhland am Mittwochabend in der Jahreshauptversammlung des Kinderschutzbundes Osterhofen im Restaurant "Sale e Pepe".

Bedürftigen Kindern steht kalter Winter bevorAls 2. Vorsitzende vertrat Insa Pfeiffer-Ruhland die 1. Vorsitzende Brigitte Treichl. Eindrucksvoll skizzierte sie die Auswirkungen des "Lockdowns" auf bedürftige Familien mit Kindern. Neben psychischen Folgen gibt es konkrete materielle Auswirkungen: In der Krise sind als Erstes die Mini-Jobs weggefallen, das ALG 2 reicht aber kaum aus, um Kindern die für das "Homeschooling" nötigen Geräte zu kaufen. Der Kinderschutzbund befürchtet so eine weiter wachsende Bildungsungerechtigkeit. Als positiv bewertet Insa Pfeiffer-Ruhland daher den Familienbonus von 300 Euro pro Kind.

Das Spendenaufkommen und auch Zahlungen aus Gerichtsurteilen seien in der Krise deutlich zurückgegangen. In der Praxis bedeutet das, dass der Kinderschutzbund sich für den bevorstehenden Winter nicht in der Lage sieht, allen bedürftigen Kindern warme Schuhe zu kaufen. Kalte Kinderfüße sind kein Druck auf die Trändendrüsen, sondern bittere Realität. So gut es geht, versuchen die Ehrenamtlichen vom Kinderschutzbund, den bedürftigen Familien zu helfen – auch mit gebrauchten Sachen. Momentan lebt man von der Substanz.

Kinderschutzbund braucht dringend SpendenBürgermeisterin Liane Sedlmeier sicherte in der Versammlung zur Freude aller eine Spende aus dem Sparkassenfonds zu. Besonders für Weihnachten hofft der Kinderschutzbund auf Spenden aus der Bevölkerung.

Bis zum "Lockdown" lief die Arbeit des Kinderschutzbundes wie gewohnt. Erwähnung fanden die Schultaschenaktion, ein Flohmarkt, die Kleiderkammer und Freizeitaktivitäten mit den betreuten Familien. Während der Ausgangsbeschränkungen gab es telefonische Beratungen.

Vorstandschaft um Brigitte Treichl im Amt bestätigt Als Wahlleiter präsentierte Stadtrat Thomas Etschmann folgende unveränderte Vorstandschaft: 1. Vorsitzende Brigitte Treichl, 2. Vorsitzende Insa Pfeiffer-Ruhland, Kassier Herbert Köhlnberger und Schriftführerin Katharina Sigl sowie die Beisitzerinnen Claudia Müller, Irene Fragner, Esra Koch, Manuela Kiermayer und Theresia Pfeiffer. Die Kasse prüfen künftig Alexander Ruhland und Heinz Pfeiffer.

− mik