Kommt ein neuer Bauhof?
Gemeinderat Künzing diskutiert über Bauantrag

16.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:48 Uhr

−Archiv: gs

Über den Bauantrag für den Neubau des Bauhofs hat der Gemeinderat am Montag diskutiert: Nicht alle Gemeinderäte waren mit dem Vorgehen zufrieden.

Es steht nicht fest, ob und wann das Projekt umgesetzt wird. Den Antrag zum Bau einer PV-Anlage lehnte der Gemeinderat ab.

Herbert Lauerer störte am Antrag für den Neubau eines Bauhofs, dass "noch keinerlei Kosten für das Projekt bekannt sind." Zudem sei auch keine Kostenschätzung erstellt worden. Dem entgegnete Franz Ameres, dass es sich lediglich um den Bauantrag handle. Die Umsetzung sei dadurch noch nicht beschlossen. "Wir stimmen lediglich über den Bauplan und die Außenmaße ab", erklärte er. Heinrich Schütz monierte, dass es nicht gut aussehe, so viele Bauanträge zu beantragen – dann aber nicht zu bauen. "Wir wissen alle, wie der Haushalt aussieht", sagte Ameres.

Aktuell kostet die Bauhofnutzung eine hohe Miete

Die Gemeinde Künzing zahlt jedes Jahr 30000 Euro Miete für die Nutzung der Gebäude des Bauhofs. Diese Kosten könnten dann gespart werden, erklärte Bürgermeister Siegfried Lobmeier. Die weitere Diskussion wurde in den nicht öffentlichen Teil der Sitzung verschoben. Der Gemeinderat votierte für den Bauantrag, lediglich Herbert Lauerer hatte dagegen gestimmt.

Immer wieder führen die Bauanträge für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zu Diskussionen im Künzinger Gemeinderat. Im Jahr 2018 wurde beschlossen: "Freiflächen PV-Anlagen sollen nur auf den Grundstücken [...] entlang der Bahnlinie möglich sein." Bebauung von Wohnfläche soll vermieden werden.

Christian Naneder hat einen Antrag auf Vorbescheid für eine PV-Anlage gestellt. Der Bauort wäre die Untere Römerstraße 66. "Die aktuell gültige Satzung wurde in Rücksprache mit den Anliegern beschlossen", sagte Barthl Kalb. Deshalb könne der Antrag nicht angenommen werden. Heinrich Schütz betonte, dass "aufgrund der Energiekrise ein Umdenken nötig ist". Das sah Robin Lindinger ähnlich. Er fragte nach, weshalb der letzte Antrag zum Bau einer PV-Anlage genehmigt worden war. "Damals war es Gewerbe- und jetzt Baugebiet", antwortete Franz Ameres. Wenn das Vorhaben genehmigt werde, komme bald eine Welle an weiteren Anträgen, ergänzte Herbert Lauerer.

Über die Lage der geplanten PV-Anlage waren sich die Gemeinderäte nicht vollends einig: Robin Lindinger sah es als unmöglich an, den Grund als Wohnfläche zu nutzen. Das sah Georg Zitzlsperger anders: "Das ist natürlich möglich", entgegnete er.

Am Ende der Diskussion rief Bürgermeister Lobmeier zur Abstimmung über das geplante Vorhaben auf. Robin Lindinger, Heinrich Schütz und Julia Stöckl stimmten für den Antrag auf Vorbescheid, während ihn der Rest ablehnte. Das Vorhaben ist somit nicht genehmigt.

LED-Umbau finanziert sich schnell selbst

Allen weiteren Bauvorhaben stimmten die Gemeinderäte aber zu – hier einstimmig. Zudem besprach das Gremium die LED-Umrüstung der Straßenlaternen. "Der Wechsel ist durch die Energieeinsparung in 23 Monaten refinanziert", erklärte Lobmeier. Er erwähnte wie bereits auf der Bürgerversammlung vor zwei Wochen noch einmal, dass die Strompreise sehr stark gestiegen seien. Für die Beleuchtung liegen sie bei 52151 Euro pro Jahr. Dem Vollzug des Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt: Der Gewichtungsfaktor 2,0 soll für Kinder angewendet werden, die im Laufe des Betreuungsjahres das dritte Lebensjahr vollenden.

Da es keine weiteren Wünsche oder Anfragen gab, schloss Bürgermeister Lobmeier die Sitzung. Das letzte Treffen des Gemeinderats in diesem Jahr findet am 7. Dezember, bereits um 17 Uhr, statt.

− hef