Moos
Das Standesamt geht nach Plattling

Gemeinderat vertagt Entscheidung über Sirenenstandort in Forstern

18.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:44 Uhr

−Foto: Friedberger

Wie bereits andere Gemeinden im Landkreis Deggendorf gibt nun auch Moos seine Standesamtstätigkeiten ab. Dies hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen.

In einer Versammlung der Verwaltungsgemeinschaft hatten sich die Verwaltungsräte aus Moos und Buchhofen bereits dafür ausgesprochen. Bürgermeister Alexander Zacher erläuterte, dass der Mangel an Personal der Hauptgrund für diese Entscheidung sei. Für die Arbeit im Standesamt seien die Anforderungen an Ausbildung und Qualifikation enorm gestiegen, so dass kein Nachfolger für Matthias Weber gefunden wurde, der Ende des Jahres nach Plattling wechselt.

Rechtlich sei geregelt, dass bei Nichtbesetzung das Standesamt abgegeben werden müsse. Zacher hob hervor, dass beispielsweise Geburten in der Regel im Klinikum stattfinden und dann an dem jeweiligen Ort angemeldet werden. Ähnlich sei es auch mit Todesfällen. Ausweise können weiterhin im Rathaus abgeholt werden und auch Trauungen könnten hier erfolgen. Für Traugespräche sei aber wieder das ausgelagerte Standesamt zuständig. Ob man sich an Osterhofen oder Plattling anschließe, war letztlich keine Frage: Alle waren sich einig, dass Plattling am geeignetsten wäre, wenn dort der bisherige Mooser Standesbeamte arbeiten wird.

Diskussionen gab es zu dem Antrag der Dorfgemeinschaft Forstern, die den Standort für die Sirene ändern möchten. Die Unterzeichner des Antrages argumentierten, dass die Verkehrsinsel in der Ortsmitte dafür ungeeignet sei und das Ortsbild verschandele. Am Straßenrand wäre ein besserer Platz und ein Grundstück, das sich ebenfalls im Eigentum der Gemeinde befindet.

Der Bürgermeister zeigte sich einigermaßen überrascht von dem Antrag, da bereits alle Leitungen verlegt sind. Eine Änderung würde erneut Kosten verursachen und das Grundstück vielleicht entwerten. Außerdem betonte er, dass es ein Standortkonzept gegeben habe. Die Sirenen müssen so aufgestellt werden, dass sich die Schallwellen überlappen, damit alle Bereiche abgedeckt sind. An dem vorgesehenen Standort in Forstern sei ein Pflock in den Boden gerammt worden, um zu markieren, wo die Sirene hinkommt. Er verwies zudem darauf, dass andere Standorte anderen Bürgern vielleicht auch nicht immer gefallen. "Aber es geht letztlich um die Sicherheit der Bürger", hob er hervor.

Max Rüpl erklärte, er sei angesprochen worden, dass auch Sammern durch die Sirene nicht gerade verschönert werde. "Wenn jetzt Forstern verändert wird, kommen noch mehr Wünsche" befürchtete er. Zu der Debatte um Forstern kam noch der Standort bei der Schule. Josef Achatz wunderte sich, warum die Sirene nicht auf das Dach der Schule gestellt werde, wo es weniger störe. Dem entgegnete Zacher, dass dies wegen mangelnder Vorrichtung abgelehnt worden sei. Xaver Altschäfl führte aus, dass Gebäude Schwingungen verursachen, wenn sie nicht besonders für eine Sirene ausgelegt sind, wie dies beispielsweise beim Rathaus der Fall sei.

Annemarie Jahrstorfer fand, man hätte die Standorte besser kommunizieren sollen, räumte aber ein, dass sie im Gemeinderat vorgestellt wurden. Schließlich wurde das Thema einstimmig vertagt und der Bürgermeister beauftragt, Kosten und Möglichkeiten der Änderungen abzuklären. Eventuell ist jedoch eine Sondersitzung notwendig, da aus förderungstechnischen Gründen die Zeit drängt, wie Kämmerer Martin Schwarz herausstellte.

Als komplizierter als erwartet erwies sich der Antrag der Brüder Bloch, die im Baugebiet "Am Mitterfeld" je ein Doppelhaus-Grundstück erworben hatten. Dieses soll nun zusammengelegt werden, damit dort Sebastian Bloch ein Einfamilienhaus errichten kann. Die Gemeinderäte schienen geneigt, zuzustimmen, mussten aber feststellen, dass die Vergaberichtlinien, die die Verteilung der Grundstücke regeln, dem im Wege stehen. Die Zusammenlegung und Bebauung mit einem Einfamilienhaus würden eine Neuvergabe erfordern, bei der unter Umständen sogar andere Bewerber zu berücksichtigen sind. Um keine Rechtsunsicherheit zu schaffen, wurde der Antrag einstimmig abgelehnt.

Einstimmig erteilt wurde das gemeindliche Einvernehmen für eine geringfügige Überschreitung der Baugrenzen für das Grundstück Flurnummer 127/20 im Baugebiet Mitterfeld. Die von Franz Reiter beantragte Nutzungsänderung einer landwirtschaftlichen Halle in der Leitenstraße in eine gewerbliche Halle wurde einstimmig befürwortet.

Unter "Sonstiges" regte zweiter Bürgermeister Josef Achatz eine Klausursitzung zum Thema Energie und Stromerzeugung an und stieß damit beim Bürgermeister auf offene Ohren. Daraus entwickelt sich eine ausführliche Debatte darüber, was bei einem Blackout zu tun ist und wie sich die Gemeinde vorbereiten kann. Zacher erklärte, die Gemeinde bemühe sich beispielsweise bereits um Notstromaggregate, was aber mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sei. Deutlich wurde, dass bei einem Ausfall der Stromversorgung Schule und Mehrzweckhalle als zentrale Anlaufstelle mit einem Notstromaggregat versorgt werden müssten.

Zacher teilte mit, dass für den Kindergartenneubau die Fläche vorbereitet wird. Im nicht öffentlichen Teil erfolgten Vergaben für den Neubau. Außerdem gab der Bürgermeister bekannt, dass ein Grunderwerb für späteres Bauland möglich war.

− tf