Osterhofen
Besserer Schutz vor Wasser für Baugebiet

Stadtrat beschließt Graben "südlich Bischof-Otto-Straße" zu verbessern

23.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:45 Uhr

Bislang ist der Graben vor dem Wohngebiet "Südlich der Bischof-Otto-Straße" nur ein Provisorium. Jetzt soll er ausgebaut und vertieft werden um künftig Schäden durch Starkregenereignisse zu vermeiden. −Foto: gs

Nicht nur in Oberndorf hat es im vergangenen Jahr durch Starkregen Überflutungen gegeben, auch das Baugebiet "südlich Bischof-Otto-Straße" in Osterhofen (Lkr. Deggendorf) war davon betroffen. Um dies künftig zu vermeiden, hat der Stadtrat am Donnerstag einstimmig eine Ertüchtigung des ableitenden Grabens beschlossen.

Betroffen waren vor allem im Süden des Baugebiets der mittlere Bereich um Kinderspielplatz und ein Gebäude. Dort schoss das Wasser über die Furt des Feldwegs und breitete sich in der Siedlung aus, schilderte Bauamtsleiter Christian Moosbauer. Der angelegte Grünstreifen habe zwar das abgeschwemmte Erdreich zum Großteil abgefangen, aber der Boden war rasch gesättigt und durch die geneigte Topographie konnte der Graben das Wasser nicht bewältigen. Nach dem ersten Ereignis wurden dort Sandsäcke zur Nothilfe gelagert, damit bei weiteren Regenereignissen Schlimmeres verhindert werden könne.

Der bestehende Graben war als Zwischenlösung konzipiert, weil eine südliche Erweiterung des Baugebiets angedacht war. Diese werde aber in absehbarer Zeit nicht möglich sein, weil der Grundstückseigentümer die Fläche zwingend für seinen landwirtschaftlichen Betrieb benötigt, teilte Moosbauer dem Stadtrat mit. Deshalb soll der vorläufige Graben nun optimiert werden.

Die Stadt hat das Büro BBI aus Dingolfing beauftragt, einen Vorschlag dazu zu erarbeiten, ausgelegt auf ein 100-jährliches Regenereignis. Dies entspricht einer Niederschlagsmenge von 50 Litern je Stunde oder 90 Litern in 24 Stunden. Berücksichtigt wurde dabei, dass die neue Grabentrasse einen Mindestabstand von fünf Metern zur Grundstücksgrenze der nördlichen Bauparzellen einhalten soll, um für Pflege und Unterhalt einen durchgängig befahrbaren Streifen zu erhalten.

Das Büro schlägt vor, den Graben von Westen her in das Gelände zu vertiefen. Anstelle der Furt soll ein großzügiger Durchlass mit Gitterrost von 2,60 Meter Breite eingebaut werden. Dieser ist auch mit schweren landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahrbar, führte der Bauamtsleiter an. Ein zweiter Durchlass entsteht am Regenrückhaltebecken. Empfohlen wird zudem eine Sohlsicherung mit Steinen inklusive der unteren Böschungsbereiche bis zur ermittelten Wasserspiegellage.

Für all dies müssen rund 1700 Kubikmeter Erdmassen bewegt werden. Um einen größeren Abtransport zu vermeiden, soll das Erdreich in Richtung der Bebauung sowie zum Feld hin angeschüttet werden.

Die Planung wurde laut Bauamtsleiter den Grundstückseigentümern mitgeteilt, zwei haben ihre Zustimmung mündlich erteilt. Mit einem weiteren Eigentümer gab es einen Notartermin zur Sicherung der notwendigen Fläche für das Vorhaben. Die Bau- und Planungskosten werden wohl 250000 Euro betragen.

In der Diskussion erkundigte sich Rainer Flieger zur südlichen Eingrünung des Baugebiets. Laut Bauamtsleiter liegen die Ausgleichsflächen aber in Kirchdorf, Arbing und Zainach. Auch der Vorschlag von Kurt Erndl, statt des westlichen Durchlasses den Feldweg stark abzusenken, damit das Wasser in die Gulli läuft, reicht laut Christian Moosbauer nicht aus. Das Fachbüro habe die günstigste Lösung erarbeitet, fügte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier an. Sie dankte den Grundstückseigentümern, die ihre Flächen zur Verfügung stellen. Zudem betonte sie, dass sie als Anwohnerin keinen persönlichen Vorteil aus einer Grabenertüchtigung ziehe, weil der an ihrem Grundstück vorbeiführende Grabenabschnitt bereits ausreichend leistungsfähig sei. Für ihr Grundstück ergebe sich somit keine Verbesserung.

Der Stadtrat beauftragte das Büro BBI, die Planung weiter auszuarbeiten. Die Umsetzung soll 2023 erfolgen.

− gs