89:93-Pleite nach Verlängerung gegen Regensburg
Oh, wie ist das bitter: Scorpions haben Sieg vor Augen – Taktisches Missgeschick sorgt aber für lange Gesichter

24.10.2023 | Stand 24.10.2023, 21:02 Uhr
Franz Nagl

In der Verlängerung mussten sich die Scorpions (weiße Trikots) den Gästen aus der Oberpfalz knapp geschlagen geben. − Foto: Franz Nagl

Das war nichts für schwache Nerven! Erst in der Verlängerung mussten sich die Basketballer des TSV Plattling in der Bayernliga Mitte den Regensburg Basket mit 89:93 geschlagen geben. Vorausgegangen sind 45 teilweise dramatische Spielminuten. Am Ende fehlte den Scorpions das Glück und die nötige Cleverness für den Sieg.

Von Beginn an entwickelte sich eine intensive, enge Partie mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Auf beiden Seiten erwischte zunächst die Defense nicht ihren besten Tag. Die Treffsicherheit war beiderseits gegeben, so dass viele Körbe fielen. Zur Freude der Zuschauer, zum Leid der beiden Coaches, die an der Seitenlinie ihren Ärger aufgrund der Mängel der eigenen Abwehr lautstark zum Ausdruck brachten. Die Führung wechselte im ersten Durchgang ständig und zur Halbzeitpause hatten die Oberpfälzer mit 49:47 knapp die Nase vorn.

Das Spiel wog auch im zweiten Durchgang hin und her. Beide Verteidigungen agierten nun sicherer. Auch hier schaffte es Regensburg kurz vor Ende wieder etwas davonzuziehen. Mit einem 75:67 ging es in das Schlussviertel. Und das hatte alles drin, was den Basketball ausmacht. Regensburg schien schon wie der sichere Sieger auszusehen, hatte teilweise zehn Punkte Vorsprung. Aber dann blieb die Punktezahl bei den Gästen bei 82 stehen. Nun kam die Zeit der Scorpions. Korb um Korb, Punkt um Punkt wurde aufgeholt, bis Sekunden vor dem Ende Kevin Jensche der vermeintlich entscheidende Treffer zum 83:82 gelang. Aber fünf Sekunden vor dem schrillen Klang der Schlusssirene unterlief den Scorpions der entscheidende Fauxpas. „Zu diesem Zeitpunkt verbuchte mein Team nur zwei Mannschaftsfouls. Also hatten wir noch die Möglichkeit, zweimal zu foulen, ohne dass der Gegner an die Freiwurflinie geht”, erklärt Trainer Leopold Dejworek das fatale Missgeschick. Denn anstatt den Angriff der Regensburger mit eben einem taktischen Foul zu stören, und so wichtige Zeit von der Uhr zu nehmen, unterlief den Scorpions ein Foul unter dem Korb, das zwei Strafwürfe zur Folge hatte.

Bei Totenstille in der Halle gelang Tibhout Munier mit dem ersten Versuch der Ausgleich. Den entscheidenden Wurf setzte der Regensburger jedoch daneben. Verlängerung! Auch hier wechselte die Führung ständig. Die Zuschauer hielt es nicht mehr auf ihren Bänken. Und wieder drehten die Gäste zum Ende hin die Partie und gingen letztendlich als Sieger vom Parkett.

„Unsere Mannschaft hat gezeigt, dass wir kämpfen können, und hat eine hohe Moral beweisen. Und: Das trotz vieler Verletzungen”, sagt ein von der Dramaturgie des Spiels gezeichneter Scorpions-Trainer. Diese Niederlage beschert nun den Scorpions den vorletzten Tabellenplatz vor den noch sieglosen Passauer White Wolfes.

Am kommenden Sonntag müssen Stanojevic und Co. beim Tabellendritten TG Landshut ran.

Die „Minis“ der Scorpions haben ihre Sache besser gemacht. Gegen die TuS Pfarrkirchen gelang der U12 ein 69:64-Erfolg.