Hengersberg
Nina König arbeitete zwei Wochen in Rumänien

Hengersberger Maler-Azubi beteiligte sich an Hilfsprojekt

26.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:29 Uhr
Svenja Först

Maler-Azubi Nina König beteiligte sich an einer 14-tägigen Projektarbeit in Rumänien, zu der sie von Chef Willi Weiß freigestellt wurde. −Foto: Robert Fuchs

Seit über zehn Jahren läuft das von der Malerinnung München initiierte Hilfsprojekt „Renovierung von Kirchenburgen in Rumänien“. Junge Handwerker – Zimmerer, Maler, Maurer und Dachdecker – sanieren gemeinsam mit Betreuern der Handwerkerinnung in der Region Siebenbürgen die Kirchenburgen in Mardisch und Martinsdorf und bewahren sie vor dem Verfall.

Organisiert wird das Projekt vom Verein Handwerkerschule Martinsdorf, Träger ist die Handwerkskammer München-Oberbayern. Projektziel ist es, die Mitarbeiter zu motivieren, ihnen zu zeigen, wie die Arbeitsbedingungen anderswo sind und wie man gemeinsam etwas bewerkstelligen kann, auch international. Dem Nachwuchs soll dabei aufgezeigt werden, wie schön der Handwerksberuf ist.

An der Lehrlingsarbeit über die Landesgrenzen hinweg beteiligte sich auch die Firma von Maler- und Stuckateur-Meister Willi Weiß jun. aus Hengersberg. Azubi Nina König, die im dritten Lehrjahr in der Firma beschäftigt ist und nach der Maler- auch noch die Stuckateur-Ausbildung absolvieren will, nahm an dem Projekt teil. In den 14 Tagen, die sie mit Arbeitskolleginnen und -kollegen in Martinsdorf verbrachte, konnte die 19-jährige Hengersbergerin viele Eindrücke sammeln, die in ihr eine etwas andere Anschauung über das Arbeitsleben hierzulande hervorriefen. In Martinsdorf wurde der alte Pfarrhof so instand gesetzt, dass die historische Bausubstanz erhalten blieb und dass in dem Gebäude wieder eine zeitgemäße Nutzung möglich ist.

Zu sehen, wie das Leben in anderen Ländern abläuft, wie dort gearbeitet und wie gemeinsam mit anderen Handwerkern ein Projekt abgewickelt wird, war für Nina König Inspiration, sich mit Erlaubnis ihres Chefs anzumelden. Was bei ihr hängen blieb, waren ganz besondere Eindrücke, nicht nur von der Zusammenarbeit mit den Arbeitskollegen im Pfarrhof, sondern auch von den bescheiden lebenden und sehr freundlichen Menschen. „Tagsüber mussten wir kräftig mit anpacken, etwa um die Altbeschichtung von den Wänden zu kratzen, ehe mit der Feinarbeit begonnen werden konnte“, erklärt Nina König, die mit Kollegen weiterer zwölf Gewerke Hand in Hand zusammenarbeitete.

Geschlafen wurde vor Ort im Pfarrhof, wobei man auf Sauberkeit nicht unbedingt großen Wert legen durfte. „Irgendwie hatte die Projektarbeit auch ein wenig was von Urlaub, man lernte beeindruckende Landschaften und Leute kennen“, so König, die Willi Weiß dankbar ist, dass er ihr die Möglichkeit eröffnete und sie für den Zeitraum freistellte.

Was für Nina König bleibt sind die schönen Erinnerungen und die Erkenntnis, den Beruf und das Leben hierzulande wieder etwas mehr wertzuschätzen .

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