Kult-Schlager-Party
Nicki und die „Stimmen der Berge“ sorgen in der Stadthalle für Stimmung

03.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:04 Uhr
Diana Millgramm

Nicki zeigte beim Konzert in Deggendorf, was für ein Energiebündel sie ist. Sie begeisterte mit ihren größten Hits. −Fotos: Millgramm

Nicki und die „Stimmen der Berge“ haben am Samstag in den Deggendorfer Stadthallen mit „Sing mit – Die große Kult-Schlager-Party“ für super Stimmung gesorgt. Bei unzähligen bekannten Hits der Partyschlagerszene, oft in Medleys zusammengefasst, konnten die Zuhörer mitsingen.

Der erfolgreichste Männerchor Deutschlands, wie sich die Stimmen der Berge selbst bezeichnen, war noch gar nicht auf der Bühne – da klatschten die Zuhörer schon begeistert. Immerhin haben die Tenöre Benjamin Grund, Stephan Schlögl und Thomas A. Gruber sowie der Bariton Daniel Hinterberger sämtlich eine fundierte Ausbildung als Sänger und waren in ihrer Schulzeit Mitglieder der weltberühmten Regensburger Domspatzen.

Die fünf Gesangssolisten verbinden Genres miteinander, schlagen Brücken und kreieren einen neuen Klang. Besonders die klassischen Stimmen im Schlager geben dem Ganzen einen besonderen Touch. Dabei spielen sie mit der Stimmung, lassen das Publikum feiern mit „Tanze Samba mit mir“ und „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“, nur um es dann wieder runterzufahren mit dem Song „Die ewige Liebe“.

Gerne berichten sie auf der Bühne von ihren „zwei“ Auftritten bei Andy Borg – „dem ersten und dem letzten“ und sind sich nicht zu schade, auch mal einen Spaß auf eigene Kosten zu machen. Ob „Über den Wolken“ oder ein Peter-Alexander-Medley, das die Band wegschunkelt – das Programm ist abwechslungsreich und überzeugt, obwohl die Stadthalle an diesem Abend nicht voll besetzt ist, wie sonst meist bei Schlagerveranstaltungen.

„Liebe Gäste der gepflegten Tanz- und Unterhaltungsmusik, die Vorband hat jetzt Pause“, kündigte Thomas A. Gruber nach einem Feuerwerk der Gute-Laune-Hits an. Die Sänger waren sichtlich begeistert von dem besonderen Gast, den sie mit Nicki dabeihatten: „Wir stehen mit einem großen Star auf der Bühne“, erklärte Benjamin Grund, nur um dann einzuschränken: „Auch wenn sie mir nur bis hier geht.“ Dabei zeigte er auf seine Brust. Von Kindesbeinen an sei er Fan von Nicki, denn daheim sei der Sender Bayern 1 festgeschweißt gewesen. Ob „Wenn Sehnsucht brennt“ oder „Wegen Dir“ – all das sei für sie „Wia a Traum“, so die sympathische Sängerin, die heuer seit 40 Jahren auf der Bühne steht. Aus dem Konzept bringt es sie auch nicht, als plötzlich Musik vom Handy aus dem Publikum ertönt – sie freut sich, dass es ein Titel von ihr ist. Das Publikum ist besonders begeistert darüber, dass sie beim Singen immer wieder durch die Reihen geht.

Mit einer Reise nach Bella Italia und vielen tollen Songs rund um die Region startete dann die sympathische Schlager-Boyband in die zweite Hälfte des Abends. Es wurde geschnipst und gewippt und eines wurde deutlich: Schunkeln ist ansteckend. Auch einen Aprilscherz konnten sich die vier nicht verkneifen, als sie ihre Trennung ankündigten. „Na Gott sei Dank haben wenigstens einige ,ohhhhhhh‘ gemacht“, war Benjamin Grund beruhigt.

Als sie den Titel „Ein bisschen Frieden“ aufgenommen haben, hätten viele gemeint, was das denn für ein alter Schinken sei, erinnerten sich die Sänger zurück. Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine habe der Titel jedoch eine völlig neue Bedeutung bekommen. Einen Sonderapplaus gab’s dafür in Deggendorf auch deswegen, weil Thomas A. Gruber von einer Hilfstransportfahrt in den ersten Kriegstagen berichtete.

Mit einem tollen 80er-Medley kam Nicki zurück auf die Bühne und zeigte, was für ein Energiebündel sie ist, indem sie nicht nur über die Bühne, sondern sogar auf der Box vor der Bühne tanzte. Mit „Highway to hell“ bewies sie ihr Potential als Rockröhre, bevor der Titel in ihren eigenen Megahit „Bayerisches Cowgirl“ überging. Und spätestens ihre Originalversion von „Wenn I mit Dir tanz“ riss dann nicht nur die Fanclub-Mitglieder von den Stühlen.

− mil