Seit der Eröffnung des Forschungszentrums für Moderne Mobilität am Technologie-Campus Plattling sind drei Jahre vergangen – drei Jahre, in denen sich viel getan hat. Welche Erfolge zu verzeichnen sind, an was die Professoren in der Laborhalle eigentlich forschen und wie das einst von der Bahn errichtete Backsteingebäude heute genutzt wird, erfahren die Besucher beim Tag der offenen Tür am Samstag, 28. Oktober, von 11 bis 16 Uhr an der Werkstraße 17.
Angebot richtet sich an Kinder und Erwachsene
„Immer wieder stehen Leute vor der Tür und fragen, ob sie sich das renovierte Gebäude mal ansehen dürften“, erzählt Maria Nagy, operative Leitung am TC Plattling. Das Interesse sei hoch. Bürgermeister Hans Schmalhofer nickt, die beiden Backsteingebäude gehörten zur DNA der Stadt Plattling. Viele Vorfahren, stolze Eisenbahner, arbeiteten hier. Diese Zeiten sind bekanntlich vorbei, die Backsteingebäude renoviert, eine Laborhalle errichtet, finanziert von der Stadt Plattling. Die Mehrheit des Stadtrats votierte dafür, die SPD kritisierte das Finanzierungsmodell stets, sah den Freistaat in der Pflicht, nicht die Kommune – und auch Bürger fragten, was denn so ein Technologie-Campus ihnen bringe.
„Forschung zum Anfassen“
Antworten sollen sie beim Tag der offenen Tür erhalten. „Wir wollen daraus ein Familienfest für alle Plattlinger und Menschen aus den umliegenden Gemeinden und Städten machen“, unterstreicht Nagy bei einem Pressetermin am Donnerstagvormittag. Nicht mit wissenschaftlichen Vorträgen, sondern mit „Forschung zum Anfassen“ will die TH Deggendorf Einblicke ermöglichen.
Das Team, das sich mit autonomen Fahren beschäftigt, stellt beispielsweise einen Fahrsimulator zur Verfügung. In den Chemielaboren bestaunen die Besucher Experimente. Zudem präsentiert die Technische Hochschule ein Wasserstofffahrrad und ein elektrifiziertes Bobby-Car. Diese Formen der modernen Mobilität sollen den Menschen näher gebracht werden, so konkret wie möglich. Freilich werden auch Führungen durch die Halle und das Verwaltungsgebäude angeboten.
Dass sich am Tag der offenen Tür die Freiwillige Feuerwehr Plattling mit einem Grillstand beteiligt, freut Bürgermeister Schmalhofer: „Hier gibt’s einen besonderen Bezug.“ Dort wo heute die Laborhalle steht, ist 2008 der Lokschuppen abgebrannt, ein Inferno, das sich in das kollektive Plattlinger Gedächtnis eingebrannt hat. Kaffee und Kuchen kredenzen die Mitarbeiter, der Erlös soll einer Plattlinger Organisation zugute kommen.
Das komplette Team – 32 Mitarbeiter, davon sechs Professoren, und rund 15 Studenten – steht den Besuchern beim Tag der offenen Tür zur Verfügung, erläutern die Sparten Energiespeichersysteme, Leistungselektronik, autonomes Fahren und Robo-CT.
Mehr Aufträge, mehr Projekte, mehr Mitarbeiter
Diese Mannschaft ist seit der Eröffnung übrigens stark gewachsen. Sechs Professoren gibt’s inzwischen, die Zahl der studentischen Hilfskräfte steigt ebenso kontinuierlich, weil immer wieder Aufträge und Forschungsprojekte an Land gezogen würden, erläutert Nagy. Auch das ist ein Aspekt: Die THD tritt am Technologie-Campus Plattling auch als Arbeitgeber auf, wirbt um Interessenten. An den Schulen sei schon ordentlich Werbung gemacht worden, sagt Nagy.
Ebenso auf dem Programm steht der „Forschungskindergarten“. Mit dem MINT-Team (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) aus Deggendorf können sich Kinder und Jugendliche zum Beispiel mit Robotern beschäftigen. So soll auch der Nachwuchs für die Forschung begeistert werden.
− chh
