Unterschiedsspieler ist zurück
Nach zehnwöchiger Pause: Der Fuß hält, die Ergebnisse passen – Burmbergers Comeback verleiht Künzing Flügel

12.10.2023 | Stand 13.10.2023, 7:25 Uhr

Letzte Anweisungen: Keeper Simon Zitzelsberger und Kapitän Chris Seidl lauschen den Ausführungen von Spielertrainer Fabian Burmberger (3.v.l.), der die letzten drei Partien wieder auf dem Platz stand. Die komplizierte Fußverletzung, die fast zehn Wochen Pause nach sich zog, ist ausgeheilt. − Foto: Franz Nagl

Seit Ende September wird das Trikot mit der Rückennummer 6 wieder getragen, aktiv auf den grünen Rasen getragen. Beim 2:0-Heimsieg gegen Oberpolling feierte Spielertrainer Fabian Burmberger (29) nach zehnwöchiger Verletzungspause sein Comeback. Eine Rückkehr, die beim FC Künzing, der eigentlich seit Saisonbeginn mit stetigen Leistungsschwankungen kämpft, sehnlichst erwartet wurde.

Die Rückkehr des ehemaligen Regionalliga-Kickers hat sich bereits positiv ausgewirkt – zwei Siege, darunter zuletzt ein 2:1-Erfolg gegen Spitzenreiter Grainet – und ein Remis, bei dem Burmberger sehr spät noch für den 2:2-Ausgleich in Perlesreut verantwortlich zeichnete, sind eine erste Bilanz, die die Römer wieder positiver in die nahe Zukunft blicken lassen.

Das Malheur passierte gleich am 1. Spieltag. Nach einem Foul in der Anfangsphase daheim gegen Aufsteiger Garham hatte sich der Defensivspezialist das rechte Außenband im Knöchel gerissen sowie kleinere Brüche an der Fußwurzel zugezogen. Die Verletzung erwies sich als kompliziert, Burmberger musste über Wochen auf Krücken den Fuß entlasten.

Insgesamt zehn Wochen konnte der Neuzugang nur von den Bank aus mit seinem Trainer-Kollegen Matthias Süß die Mannschaft lenken. Schwierig für einen Vollblut-Fußballer wie Burmberger. „Es fühlt sich natürlich wieder gut an auf dem Rasen zu stehen, weil ich endlich wieder das machen darf, was ich am liebsten tue – und das ist Fußballspielen“, ist der 29-Jährige froh, dass die Leidenszeit hinter ihm liegt. Freilich plagen ihn nach wie vor kleinere Wehwehchen am lädierten Fuß, der ab und an auch mal wieder dick wird. „Aber der Fuß hält und das Wichtigste ist, dass alles wieder zusammengewachsen ist“, freut sich Burmberger. Jetzt gilt es wieder Form, Fitness und persönliche Bewegungsabläufe zu finden, „weil wenn man fast zehn Wochen weg war, davon vier, fünf in Summe mit Krücken gehen musste, dann braucht das natürlich seine Zeit, bis der Fuß und auch ich selbst wieder bei 100 Prozent sind.“ Ein Tape soll dabei die nächste Zeit das Sprunggelenk noch stabilisieren, auch als Vorsorge und zusätzlicher Schutz, sollte ein Gegner beim Zweikampf doch mal etwas rustikaler zu Werke gehen. Das beantwortet auch die nächste Frage, ob die Verletzung ihn selbst noch etwas hemmt, bezüglich eigenem Zweikampfverhalten. „Reine Kopfsache“, meint Burmberger und ergänzt: „Ich würde schon behaupten, dass ich das ausblenden kann.“

Apropos 100 Prozent: Mit Burmberger läuft es wieder: zwei Siege, ein Remis stehen seit der Rückkehr des Routiniers auf der Künzinger Ergebnisliste. Oder wie es sein Trainer-Pendant Matthias Süß in den vergangenen schwierigen Wochen in der Heimatzeitung formulierte: „Er tut dem Charakter des Spiels gut. Durch seine Persönlichkeit fängt er so manches auf.“ Fazit: Mit dem erfahrenen Regionalliga-Akteur kehrt die Stabilität im Team zurück, zäumt der FC Künzing jetzt das Pferd von hinten auf, gerade wenn man die externe Erwartungshaltung miteinbezieht.

Burmberger selbst hält den Ball lieber flach, wenn es um die „Wundertüte“ Bezirksliga Ost und im speziellen um seine Mannschaft geht. „Das ist eine brutal ausgeglichene Liga, sowohl nach hinten als auch nach vorne. Uns trennen aktuell nur vier Punkte auf den ersten Relegationsplatz. Alleine daran sieht man, wie schnell das gehen kann.“ Freilich sieht auch er das große Potenzial der zum Teil jungen Truppe. „Unser Credo war und ist junge Spieler einzubauen. Aber wenn dir zwei Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen, die letzte Saison noch für rund 40 Tore verantwortlich zeichneten, dann kannst du das nicht so einfach ersetzen.“

Dennoch wollen die Römer die kleine Serie weiter ausbauen, mit kleinen Schritten Abstand von der roten Zone gewinnen und die Ergebniskrise hinter sich lassen. Grafenau heißt am Samstag (16 Uhr) der nächste Prüfstein, es ist wieder ein sehr wichtiges Spiel. Das mag abgedroschen klingen und der Spielertrainer selbst ist auch kein Freund dieser Floskeln. Dennoch wird Fabian Burmberger nicht müde, diese Partie in der Galgenau durchaus als richtungsweisend zu beschreiben. „Grafenau wird für uns ein eminent wichtiges Spiel, wenn du das verlierst, dann brennt der Baum wieder.“ Dies gilt es zu verhindern – und mit dem Routinier haben die Römer nun auch ihren Unterschiedsspieler, der den Künzingern ganz offensichtlich wieder Flügel verleiht, zur Verfügung.

Niederalteich in Perlesreut: Kampf statt feine Klinge



Auch gegen den 1.FC Passau konnte die Spvgg Niederalteich beim 0:0 ihre Serie weiter ausbauen. Die Elf von Trainer Tobias Stadler ist nunmehr acht Spiele in Serie unbesiegt und hat sich ein 8-Punkte Polster auf die Abstiegsregion erarbeitet.

„Gegen Passau waren wir in einem wirklich guten Spiel mit unserem Gegner auf Augenhöhe. Wir sind auch mit dem Unentschieden zufrieden, obwohl wir zuhause natürlich gerne gewonnen hätten“, sagt Trainer Tobias Stadler der mit dem reifen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden ist. Trotz Platz fünf liegt der Fokus beim Aufsteiger weiterhin auf den Klassenerhalt. „Wir wollen vor der Winterpause so viele Punkte wie möglich sammeln. Das wird aufgrund des Spielplans und der Ausfälle schwer genug“, betont der Spvgg-Trainer. Beim SV Perlesreut erwartet der Niederalteicher Coach ein ganz anderes Spiel wie das gegen die spielerisch starken Dreiflüssestädter. „Es zählt der Kampf. Ob wir bereit dazu sind, sehen wir auf dem Platz! Ich bin mir aber sicher, dass die Mannschaft dazu bereit ist.“ Perlesreut steht am Tabellenende, aber wenn sie punkteten, dann daheim. „Entscheidend wird sein, wie wir die Angreifer in den Griff bekommen”, sagt Stadler.

TSV Regen hat Aufstiegsränge im Blick



Hält die Serie? Zum Topspiel der Bezirksliga Ost reist der TSV Regen am Samstag nach Passau. Die Bayerwaldler sind seit neun Spielen ungeschlagen und wollen mindestens einen Punkt aus der Dreiflüssestadt mit nach Hause nehmen. „Die Spieler haben sich diese Partie mit ihren zuletzt gezeigten Leistungen und den daraus resultierenden Ergebnissen verdient“, sagt Regens Trainer Erich Vogl, der einen starken Gegner erwartet. Auch Sportchef Andreas Greil glaubt an eine enge Partie. „Die Passauer verfügen über viel individuelle Qualität. Wenn wir aber unsere Leistung auf den Platz bringen, sind wir nicht chancenlos.“ Mit einem Sieg können die Regener die Passauer in der Tabelle überholen und mindestens auf Platz drei springen. Sollten auch Grainet und und Obernzell Punkte lassen, ist sogar die Tabellenführung möglich. Ausfälle gibt es keine, Trainer Vogl kann auf einen unveränderten Kader zurückgreifen.

− fed/fn


Bezirksliga Ost, 15. Spieltag / Samstag, 14 Uhr: Passau – Regen, Hutthurm – Mauth; 15 Uhr: Grainet – Oberpolling, Perlesreut – Spvgg Niederalteich; 16 Uhr: Vornbach – Waldkirchen, Grafenau – Künzing; Sonntag, 15 Uhr: Garham – Obernzell-Erlau; 16 Uhr: Schalding II – Schöfweg.