„Vollstes Vertrauen“
Süß und Burmberger moderieren weiter Künzings Umbruch – Auch Resch bleibt – Heringlehner legt Fußball-Pause ein

07.02.2024 | Stand 07.02.2024, 11:43 Uhr

Der eine auf dem Feld, der andere von der Seitenlinie: Fabian Burmberger (l.) und Matthias Süß genießen weiter das Vertrauen beim Bezirksligisten FC Künzing. Zusammen wird das Trainer-Duo auch in der neuen Saison den eingeschlagenen Weg fortsetzen. − Foto: Helmut Müller

Sportlich sah in der Hinrunde oft in enttäuschte Gesichter beim FC Künzing, der seit dieser Saison vom Trainer-Duo Matthias Süß und Fabian Burmberger gecoacht wird. Beide werden das auch in Zukunft, sprich der neuen Saison tun. Zunächst einmal will der Zehnte der Bezirksliga Ost aber mit stabilen Leistungen im Frühjahr Plätze in der Tabelle gut machen.

Im Grunde genommen sind sie selber Schuld – im positiven Sinn natürlich. Der FC Künzing sorgte mit seinem teils spektakulärem Fußball in den letzten Jahren für viel Freude, die Euphorie stieg, die Erwartungshaltung ebenso. Und dann: Folgte die große Ernüchterung in der Hinrunde dieser Saison. Die Gründe sind vielfältig: Angefangen vom eingeleiteten Umbruch gepaart mit einer Verjüngungskur, großen Verletzungssorgen bis hin zu den überschaubaren Vorstellungen. Keine leichte Aufgabe für das neue Trainer-Duo Matthias Süß und Fabian Burmberger diese durchaus schwierige Phase zu moderieren. Denn plötzlich fanden sich die Römer im Abstiegskampf wieder. Doch die Verantwortlichen des Bezirksligisten gehen gelassen und seriös mit dieser Situation um. Für Sie hat es nie eine Trainerdiskussion gegeben. Ganz im Gegenteil: Spieler Burmberger und Coach Süß werden auch in der kommenden Saison den eingeleiteten Umbruch weiter in die Tat umsetzen.

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir uns sowohl mit unserem Trainerteam aus der 1. Mannschaft, als auch mit den Trainern der 2. und 3. Mannschaft äußerst unkompliziert auf eine weitere Zusammenarbeit verständigen konnten“, sagt Sportlicher Leiter Daniel Seidl, der im Gespräch mit der Heimatzeitung weiter betont: „Ziel des Vereins war es vor allem, einige junge Spieler ins Team einzubauen. Diese Vorgabe setzten die beiden Trainer von Beginn an konsequent um. Nach einem schwierigen Saisonstart mit großen Leistungsschwankungen haben wir uns im Laufe der Hinrunde gesteigert und man sah dann schon eine gewisse Weiterentwicklung, die wir auch die nächsten Monate so fortführen wollen. Von Vereinsseite gab es deshalb nie einen Zweifel daran, eine weitere Zusammenarbeit mit Fabian Burmberger und Matthias Süß anzustreben.“

Rückblick: Mit dem Abgang der beiden Angreifer Andreas Drexler (27, SV Schalding) und Patrick Pfisterer (33, TSV Seebach) ging den „Römern“ viel Offensivpower verloren. Dass Thomas Obernhuber die Lücke allein nicht schließen kann, klingt logisch. „Es soll im Kollektiv aufgefangen werden“, stellte Seidls Kollege in der sportlichen Leitung, Roland Winberger, bei der Team-Präsentation im Sommer fest. Man hätte es sich auch leichter machen können. Aber der Weg über den Transfermarkt ist in allererster Linie nicht die Sache der Künzinger. „Wir werden uns nicht umsehen, sondern, so wie immer, mit den eigenen jungen Leuten unseren Weg weitergehen“, stellte Winberger damals klar, dem aber auch das Risiko bewusst war, dass sich diese Philosophie im Winter auch negativ auswirken könnte. Direkt negativ hat sich der eingeschlagene Weg jetzt nicht ausgewirkt, rosig ist er aber bis dato auch nicht – 26 Punkte aus 18 Partien (noch ein Nachholspiel gegen Vornbach) bedeuten Rang zehn. Auf den ersten Relegationsplatz gegen den Abstieg halten Kapitän und Goalgetter Chris Seidl aktuell zehn Punkte Vorsprung. Freilich hätte man beim FCK gehofft „ein paar Plätze besser dazustehen“. „Das hätte die ganze Situation ein bisschen leichter gemacht“, so Daniel Seidl, der aber auch klipp und klar betont: „Wir waren nicht so vermessen, dass wir sagen, wir steigen auf.“ Als einen wesentlichen Knackpunkt sieht der Defensivspezialist die schwere Verletzung von Leistungsträger Fabian Burmberger gleich in der ersten Partie gegen Garham. „Das hat uns – ehrlich gesagt – schon enorm zu schaffen gemacht.“

Mittlerweile alles Schnee von gestern. Aus den Fehlern lernen und die Sinne für die kommenden Monate schärfen, lautet jetzt die Devise. Freilich will man dabei auch Plätze in der Tabelle gut machen. Ob es noch zu 4 oder 5 oder sogar besser reicht? „Vielleicht etwas zu hochgegriffen“, meint Seidl, der mit großer Bescheidenheit sagt: „Wir wollen eine vernünftige Frühjahrsrunde auf den Platz bringen. Für uns dabei das Allerwichtigste: Der Abstand nach hinten darf nicht kleiner werden, so dass wir sorgenfrei – und ohne Druck – bis zum Schluss spielen können.“

Heringlehner macht Pause



Ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer erfolgreichen Restrunde: Personell entspannt sich die Lage beim FC Künzing zunehmend. Mit Beginn der Vorbereitung am Mittwoch fehlen lediglich die beiden Langzeitverletzten Oliver Winnerl, der im Sommer am Kreuzband operiert wurde, und Alexander Winberger (Meniskus-OP). Letzterer befindet sich nach seinem Eingriff im Aufbautraining und wird laut Seidl „noch ein bisschen brauchen, bis er wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann“. Nichts überstürzen will man hingegen bei Winnerl. „Ob’s in dieser Saison noch klappt, wird man sehen.“

Allerdings ist der Kader insgesamt kleiner geworden – und es gibt einen schmerzhaften Verlust: Grund: Spielmacher Vincenz Heringlehner wird eine Pause vom Fußball einlegen, Rückkehr offen. Der junge Mario Gotzler ist zudem zum Ligarivalen SV Garham gewechselt, Christoph Spirk hat sich dem A-Klassisten SV Rathsmannsdorf angeschlossen.

„Wolfgang Resch ist ein absoluter Glücksgriff“



Auch wenn „die Macht von der B8“ mit der Bezirksliga-Truppe platzierungsmäßig nicht da steht, wie es sich viele im Verein erhofft hätten, läuft es beim FC Künzing, wenn man den Fokus auf die 2. und 3. Mannschaft richtet.

Sehr erfreulich ist dabei die Entwicklung der Reserve, die verdientermaßen die Tabelle der Kreisklasse Pocking anführt. „Die Verpflichtung von Wolfgang Resch war hier bisher ein echter Glücksgriff. Er leistet nicht nur hervorragende Arbeit, sondern bringt sich auch voll ins Vereinsleben ein. Nun gilt es in der Rückrunde, die gute Herbstserie zu bestätigen und den Platz an der Sonne bis zum Schluss zu verteidigen“, betont Seidl, der in einem Atemzug auch auf die Dritte verweist. „Auch auf diesen Saisonverlauf sind wir im Verein stolz. Die Truppe ist absolut konkurrenzfähig und hat sich im Mittelfeld der A-Klasse Vilshofen etabliert. Da man hier durchgehend gegen Erste und Zweite Mannschaften spielt, sollte man das keinesfalls als selbstverständlich ansehen.“ Daher war es für den Verein auch nur eine Formsache, mit Coach Wolfgang Hofer auch künftig zusammenzuarbeiten.