Immer der Heimat verbunden
Künzinger Ehrenbürger: Stiftspropst Wilhelm Probst im Alter von 85 Jahren verstorben

13.03.2024 | Stand 13.03.2024, 13:23 Uhr
Siglinde Brumm

Auch noch in seinem Ruhestand zelebrierte Stiftspropst Wilhelm Probst, so wie hier in der Herz Jesu Kirche Wallerdorf, regelmäßig Gottesdienste, solange es seine Gesundheit erlaubte. − Foto: Archiv Brumm

In den frühen Morgenstunden des Dienstag ist Stiftspropst Pfarrer i.R. Wilhelm Probst im Alter von 85 Jahren in seinem Elternhaus in Künzing (Lkr Deggendorf) friedlich entschlafen: Das Requiem mit anschließender Beerdigung findet am Freitag, 15. März, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Forsthart statt.

All seine Wirkungsstätten hat Wilhelm Probst mit seinem gütigen und entgegenkommenden Wesen ganz entscheidend mitgeprägt. Am 1. Juni 2009 schloss sich der Kreis, als Pfarrer Wilhelm Probst nach einem erfüllten Arbeitsleben zu seinen Wurzeln in Künzing zurückkehrte.

2011 zum Ehrenbürger der Gemeinde Künzing ernannt



„Im Herzen bin ich immer meiner Heimat verbunden gewesen“ beteuerte BGR Probst, als er im Dezember 2011 zum Ehrenbürger der Gemeinde Künzing ernannt wurde. Die Belobigung war verbunden mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde. In „allertiefster Demut“ nahm der bescheidene Geistliche die hohe Auszeichnung an. Sein Laudator, der damalige Bürgermeister Bernhard Feuerecker, bescheinigte dem Geistlichen, „ein Baustein des öffentlichen Lebens und Botschafter für Künzing“ zu sein.

Stiftspropst i.R. Wilhelm Probst wurde am 22. Juli 1938 als Sohn der Landwirtseheleute Rupert und Rosa Probst im Künzinger Ortsteil Girching geboren. Noch am gleichen Tag wurde er durch Pfarrer Franz Asen getauft. Am 15. Juni 1948 empfing Wilhelm Probst in Osterhofen das Sakrament der Firmung. Ausbildung und Studium führten ihn in das Priesterseminar nach Passau und nach München.

Nach der Priesterweihe 1964 Primizfeier in Künzing



Am 31.Oktober 1963 wurde der Verstorbene als Subdiakon in Passau eingesetzt. Wenige Monate später, am 29. Juni 1964 wurde er dort im Dom zum Priester geweiht. Am 2. Juli 1964 feierte Wilhelm Probst in der Künzinger St. Laurentius Kirche Primiz. Der Bibelvers, den der Seelsorger zu seiner Priesterweihe gewählt hatte, „Nicht als Herren wollen wir auftreten über euren Glauben, sondern Mithelfer sind wir an eurer Freude“ (2. Kor. 1,24), war gleichermaßen ein Versprechen, dem Wilhelm Probst sein ganzes Leben lang treu geblieben ist: Mit beispielloser Herzlichkeit hatte er stets ein offenes Ohr und freundliche Worte für die Menschen, die seine Nähe suchten.

Die ersten Stationen seiner Berufung verbrachte Pfarrer Probst als Kooperator in Breitenberg, Passau-Innstadt, Neuhaus am Inn sowie Heining und Neustift. Ab dem 1. September 1975 betreute Pfarrer Probst für 20 Jahre die Pfarrei Rinchnach. Fast auf den Tag genau fünf Jahre lang, vom 1. Mai 1980 bis zum 31. Mai 1985, stand er darüber hinaus dem Dekanat Regen als Dekan vor.

Seit 2009 Ruhestandspriester in Künzing



Am 1. September 1995 führte Wilhelm Probsts Weg nach Altötting. Dort wirkte er als Pfarrer, Stiftspropst und Stadtkommissär sowie als Pfarradministrator in Altötting-Mariä Heimsuchung. Gesundheitliche Gründe zwangen den Stiftspropst im Jahr 2002, seinen vorzeitigen Ruhestand einzureichen und in ein Tagungshaus im Landkreis Traunstein umzusiedeln.

Im Juni 2009 erfolgte der Umzug nach Künzing. Gerade zur rechten Zeit, denn die Pfarrstelle war damals vakant. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen und Freund BGR Pfarrer i.R. Otto Egger übernahm Stiftspropst Wilhelm Probst voller Hingabe alle Aufgaben eines Geistlichen. Die Unterstützung endete auch dann nicht, als im Herbst 2010 Pfarrer Alfred Binder in das Künzinger Pfarrhaus einzog. Liebevoll umsorgt und umgeben von Freunden und Nachbarn war es Wilhelm Probst vergönnt, seinen Lebensabend in seiner geliebten Heimat zu verbringen.

Der Sterberosenkranz erfolgt am Donnerstag, 14. März, um 17.30 Uhr in der Pfarrkirche Künzing. Das Requiem findet am Freitag, 15. März, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Forsthart statt. Die anschließende Beerdigung erfolgt im Priestergrab auf dem Friedhof Künzing. Auf Wunsch des Verstorbenen werden teilnehmende Priester gebeten, eine weiße Stola zu tragen.