Neuer Studiengang
KU federführend: Bayerische Hochschulen kooperieren bei Tourismus-Master

01.06.2023 | Stand 16.09.2023, 6:33 Uhr

Nachhaltiger Tourismus – hier Campingfässer in Beilngries – soll zentrales Thema eines neuen Studiengangs sein, das als Master von vier bayerischen Hochschulen angeboten wird. Foto: Rieger, Archiv

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Technische Hochschule Deggendorf, die Hochschule Kempten sowie die Hochschule München kooperieren bei einem neuen Masterstudiengang: Das Studienprogramm trägt den Titel „Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten“.



Die Leitung des Studiengangs hat der Eichstätter Professor Harald Pechlaner. Mit dem Masterstudiengang wollen Hochschulen laut einer Mitteilung Studierende auf sich verändernde Anforderungen und Rahmenbedingungen im Wirtschafts- und Gesellschaftsbereich Tourismus vorbereiten. Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) nennt den Studiengang eine „interdisziplinäre und modellhafte Kooperation, die an der Schnittstelle von Tourismus, Nachhaltigkeit und Digitalisierung ansetzt“. Der stellvertretende Ministerpräsident und Tourismusminister Hubert Aiwanger (FW) lobt demnach die Möglichkeit einer „hervorragenden Ausbildung für jene, die den Tourismus in Bayern so gestalten möchten, dass er einen hohen Mehrwert schafft“.

Kompetenzen mit Zentrum für Tourismus bündeln



Der Studiengang wird von den vier Hochschulen gemeinsam angeboten: Sie wollen dabei ihre Kompetenzen in Tourismus und Nachhaltigkeit bündeln. Ein weiterer Kooperationspartner ist das Bayerische Zentrum für Tourismus. Ziel sei es, so teilen die Hochschulen mit, wissenschaftliche Qualifikation mit beruflicher Handlungskompetenz zu kombinieren. Das Programm richte sich demnach an künftige Entscheider, die sich mit der derzeitigen Situation im Tourismus nicht mehr identifizieren und etwas Neues entwickeln wollen.

Pechlaner: „Tourismus neu gestalten“



Wohin geht die Reise für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Krisenzeiten? Und wie verändern Digitalisierung oder Nachhaltigkeit unsere Lebenswelten in Städten und Regionen? Was bedeutet dies für die Art wie wir zukünftig reisen und unsere Freizeit verbringen? Fest steht, dass der Tourismus und sein Umfeld eine grundlegend neue Ausrichtung benötigen, die Reiseziele, Wirtschaftsstandorte und Lebensräume als Einheit betrachtet. „Wenn sich Gesellschaften, Wirtschafts- und Politiksysteme verändern, dann verändert sich auch die Art, wie wir unsere Freizeit verbringen“, sagt der Leiter des neuen Studiengangs, Tourismus-Professor Harald Pechlaner (KU). Ziel müsse es sein, Tourismus so zu gestalten, dass Klima- oder Demografiekrise und deren Herausforderungen berücksichtigt würden. „Die Bewohner der Regionen weltweit müssen von einer Tourismusentwicklung profitieren, die sich an den verfügbaren Ressourcen ausrichtet und authentische Erlebnisse ermöglicht“, so Pechlaner.

Aiwanger zufolge wolle man im Freistaat keinen Tourismus um jeden Preis: „Wir fördern vielmehr einen Tourismus, der im Einklang steht mit Mensch und Natur.“ Corona habe die Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit in den Destinationen beschleunigt. Er begrüße, dass man mit dem Masterstudiengang die touristischen Kompetenzen bündle und „wir einen hochattraktiven neuen Studiengang anbieten können“. Wissenschaftsminister Blume ergänzte: „Tourismus vereint Heimat, Kultur und einzigartige Landschaft als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Unsere Hochschulen sind starke Partner und wichtige Vordenker der Branche.“

Bewerbung bis 15. Juli



Der Studiengang verbindet ein digitales Fernstudium mit Exkursionen und Blockwochen. Der viersemestrige Masterstudiengang startet zum Wintersemester 2023/24. Eine Bewerbung ist bis 15. Juli möglich. Weitere Informationen unter www.ku.de/tourismus-neu-gestalten