Topspiel in der Landesliga Mitte
Hauzenberg heiß auf den Knaller – Seebach-Schwankungen ein Rätsel – Osterhofens Abraham sorgt für Erstaunen

29.09.2023 | Stand 29.09.2023, 9:01 Uhr

Gespräche während des Duells in Bad Kötzting, Gespräche hat Trainer Dominik Schwarz mit den Hauzenbergern Spielern um Manuel Mader (r.) und Julian Liebenow in der Woche nach der ersten Saisonniederlage geführt. Gegen Bayernliga-Absteiger Weiden darf eine entsprechende Reaktion erwartet werden. − Foto: Simon Tschannerl

Die erste Saisonniederlage in Bad Kötzting ist für den FC Hauzenberg insofern zu verkraften, als sich am 12. Spieltag der Landesliga Mitte auch Spitzenreiter Kareth-Lappersdorf in Seebach (3:4) in eine Nullrunde dreingeben musste. Vielmehr als das vermeidbare 0:2 schmerzt aber die schwere Verletzung von Philipp Michl (19). „Mit tut es wirklich leid für den jungen Burschen. Er war so gut drauf“, sagt Sturm-Coach Dominik Schwarz.

Die Spitzengruppe der Liga ist etwas näher zusammengerückt, Seebach ist am FC Sturm dran, Kötzting an Seebach, und selbst die überraschend aufgekommenen Deggendorfer sonnen sich ein bisserl im Glanz der Ligen-Spitze. Eine schöne Momentaufnahme ist es auf jeden Fall für die Abstiegskämpfer, die sich sogar vor Absteiger SpVgg Weiden sehen. Der wiederum kann nicht zufrieden sein mit dem September-Schlingerkurs, der ihm jüngst gegen Regenstauf zwar ein Hoch (4:0-Sieg) bescherte, davor aber ein 0:1 in Lam. Der 3:2-Erfolg gegen Kareth war damit jedenfalls relativiert.

Umso mehr ist die Mannschaft von Trainer Michael Riester (40) nun am Staffelberg gefordert. Sicher schon ein halbes Schlüsselspiel – unterliegen die Nord-Oberpfälzer, sind sie erstmal abgekoppelt von der Elite. Das weiß man in Hauzenberg ebenso. „Weiden ist selbsterklärter Topfavorit auf den Aufstieg und hat vor allem im Angriff viel Qualität mit Rodler, Bezdicka und Pühler“, schickt Sturm-Coach Dominik Schwarz voraus. Die habe freilich ebenso sein Team, auch wenn Manuel Mader muskuläre Probleme zu schaffen machten. Personell zwickt’s seinen Kader, weil Abwehrmann Eralb Sinani (Knie) nicht voll fit und der junge Paul Ranzinger krank ist. „Aber ein Heimspiel gegen einen Topklub, da sind alle motiviert“, versichert Schwarz.

Seebach sucht die Konstanz

Dieses Spiel hat Nerven gekostet – und das völlig unnötig. Der 4:3-Heimsieg des TSV Seebach in aller letzter Minute gegen Spitzenreiter Kareth Lappersdorf spiegelt den gesamten bisherigen Saisonverlauf der Schützlinge von Coach Manfred Stern wider. „Ja, kann man so sehen“, akzeptiert der Sportliche Leiter Manuel Ebner diese Sichtweise. Das nach wie vor große Manko des Tabellendritten: Wie bekommt man zwei gute Halbzeiten auf den Platz? Neuer Anlauf am Samstag bei der mehr als unangenehm zu bespielenden Spvgg Lam.


Hier lesen Sie: Die Routiniers räumen ab: Stefan Wittenzellner und Armin Pfeffer geben in Ruhmannsfelden die Richtung vor




Überragend in Halbzeit eins, nicht anwesend gegen Lappersdorf in Halbzeit zwei. Eine Erklärung dazu fehlt auch Ebner, dem diese Schwankungen – ebenso wie der Mannschaft – ein Rätsel sind. Beständigkeit ist also das große Zauberwort. Bei den Osserbuam wird es aber noch auf ein paar andere Tugenden ankommen. „Die werden sich defensiv einigeln und uns das Spiel machen lassen. Da wird es am Ende darauf ankommen, diesen Riegel zu knacken und vor allen Dingen effizient vor dem Tor zu sein“, sagt Manuel Ebner. Neben dem kranheitsbedingt fehlenden Coach Manfred Stern, wird Co-Trainer Christian Mühlbauer noch auf Dominik Hauner (krank) und Florian Weber (Zerrung) verzichten müssen, Außerdem ist Stammkeeper Mathias Loibl ein letztes Mal – nach seiner roten Karte gegen Ruhmannsfelden – gesperrt.

Abraham ist Osterhofens Lebensversicherung

Osterhofen kann doch noch gewinnen. Gegen die Spvgg Lam gelang ein immens wichtiger 3:2-Heimsieg. Zwar steht in der Tabelle noch die 16 vor den Herzogstädtern, jedoch sind die Abstände zu den vorderen Plätzen relativ gering. An diesem Wochenende stehen der Dullinger-Elf zwei schwere Aufgaben bevor. Am Samstag geht es zum starken Aufsteiger nach Regenstauf und am Einheitstag kreuzt der FC Sturm Hauzenberg in Osterhofen auf. Sorgen bereiten dem Coach die lange Verletztenliste. „Da müssen wir ruhig und geduldig sein“, sagt Dullinger, der zumindest auf die Rückkehr von Kilian Grabolle und Keeper Sebastian Grübl hofft. Beide haben, wie auch die Langzeitverletzten Florian Dachl und Florian Leister, das Training wieder aufgenommen.

Weiterhin Probleme am Knöchel hat Topstürmer Ashour Abraham. Es ist nahezu sensationell, was der 25-jährige trotz seiner leidigen Außenbänderentzündung im Knöchel wöchentlich abliefert. Mittlerweile steht er bei neun Treffern in acht Begegnungen und führt damit die Torschützenliste in der Landesliga Mitte an. Länger ausfallen wird sicherlich noch Kapitän Tobias Lemberger, bei dem ein Ödem im Knochen an der Fußwurzel diagnostiziert wurde. „Mit denen, die zur Verfügung, stehen bin ich sehr zufrieden. Der Einsatz im Training ist gut“, sagt Dullinger, der trotz der personellen Nöte auf die kommenden Aufgaben mit Zuversicht herangeht.

Undankbare Aufgabe für Bad Kötzting

Eine undankbare Aufgabe wartet am Samstagnachmittag auf die Landesligakicker des 1. FC Bad Kötzting. Dann stehen die Badstädter um 15 Uhr beim FC Tegernheim auf dem Prüfstand. Die Gastgeber tragen die rote Laterne in der Tabelle und für sie gilt es endlich zu punkten, da sonst der Zug in Richtung Klassenerhalt ohne sie abfährt.

Deshalb ist für FCK-Coach Erich Hartl eines klar: „Wir dürfen Tegernheim keinesfalls unterschätzen, sondern hochkonzentriert und mit der richtigen Einstellung in diese Partie gehen“, so der Coach der Badstädter. So wie zuletzt gegen den Sturm aus Hauzenberg. „Da hat die Mannschaft kämpferisch und läuferisch alles abgeliefert. Und das möchte ich auch in Tegernheim von der Mannschaft sehen.“

Der Gegner konnte in der vergangenen Spielzeit den Kopf gerade noch so aus der Schlinge ziehen und musste danach einen großen personellen Umbruch verkraften. Aktuell rangiert der FC ziemlich abgeschlagen in der Tabelle. Bislang hat es für die Tegernheimer erst zu zwei Remis gereicht, was den letzten Rang im Klassement bedeutet. Die Tendenz geht zwar bei den Hausherren etwas nach oben, es ist aber jetzt an der Zeit, endlich etwas Zählbares zu holen.

„Das soll aber nicht ausgerechnet gegen uns passieren“, sagt Uwe Wölke, der Sportliche Leiter. Der sieht in Tegernheim, wie sein Coach Erich Hartl, eine undankbare Aufgabe. „Die Einstellung muss in solchen Spielen passen, sonst holst du ohnehin in keiner Partie etwas.“

Sorgen bereitet den Badstädtern die personelle Situation, die sich mehr und mehr zuspitzt. Das Lazarett füllt sich bei den Rotblauen, auch der Abnutzungskampf gegen Hauzenberg hat ihre Spuren hinterlassen.


13. Spieltag / Freitag, 19 Uhr: Kareth-Lappersdorf – Schwandorf; Samstag, 15 Uhr: Hauzenberg – Weiden, Landshut – Roding, Tegernheim – Bad Kötzting, Bogen – Burglengenfeld; 16 Uhr: Lam – Seebach, Ruhmannsfelden – Luhe-Wildenau, Regenstauf – Osterhofen; spielfrei: Spvgg GW Deggendorf.