Deggendorf
elypso: Zufrieden mit dem Krisenjahr 2022

Stadtwerke legen dem Aufsichtsrat die Zahlen vor

17.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:51 Uhr

Corona-Einschränkungen, Energiekrise, Inflation: Das Jahr 2022 war für kaum ein Unternehmen wirtschaftlich einfach. Auch nicht für das Ganzjahresbad elypso – wo man dennoch zufrieden ist mit den Zahlen. Betriebsleiter Maximilian Haag und Stadtwerke-Geschäftsführer Alexander Springer haben diese in der Sitzung des Stadtwerke-Aufsichtsrats vorgelegt.

Der Jahres-Nettoumsatz ist mit knapp 4,58 Millionen Euro der höchste seit Eröffnung des Bads, so Haag. Er liegt knapp 24 Prozent über dem von 2019. Auch die Gesamtbesucherzahl mit 351615 befindet sich fast auf dem Niveau von 2019, als 369534 Menschen in Freibad, Bade- und Saunawelt waren. 2019 hat man anstelle des tatsächlichen Vorjahrs als Vergleichsjahr zu 2022 herangezogen – denn 2020 und 2021 war vor allem wegen der Corona-Pandemie, aber auch wegen des Umbaus der Badewelt alles anders.

Beim operativen Betriebsergebnis schauen die Zahlen – zumindest auf den ersten Blick – nicht so gut aus. Lag das Betriebsergebnis 2019 noch bei minus 209436 Euro, hat das elypso im vergangenen Jahr einen Verlust von 539767 Euro gemacht – also um 330330 Euro mehr.

Dennoch sind Maximilian Haag und Alexander Springer mit den Zahlen zufrieden. Denn zum einen seien da als einmalige Belastungen Restarbeiten vom Umbau mit eingerechnet sowie die Corona-Kapazitätsbeschränkungen im ersten Quartal 2022, in dem daher deutlich weniger Besucher in Bad und Sauna waren. Zum anderen schlagen auch die bleibenden Preissteigerungen zu Buche. Das sind die höheren Kosten für Energie und benötigte Waren, aber auch die erhöhten Gehälter für die Fachkräfte. Und damit habe man alles richtig gemacht, findet Alexander Springer: „Unsere Mitarbeiter sind auch in Zeiten des Fachkräftemangels geblieben und so konnten wir überhaupt aufsperren.“

Dass aus Energiespargründen die Donau-Wald-Sauna zunächst nur eingeschränkt eingeschaltet und zudem die Temperaturen um zwei Grad reduziert worden waren, habe ebenfalls Besucher vom elypso abgehalten. Die meisten Likes auf Social Media haben die Nachrichten bekommen, dass die Donau-Wald-Sauna wieder geöffnet wird und dass man zur „alten Wärme“ zurückkehrt.

Auf diese Gründe führen es die Verantwortlichen zurück, dass die Zahl der Saunagäste 2022 mit 79310 fast 20 Prozent niedriger war als 2019. In der Badewelt war die Zahl mit 207980 nahezu auf „Vorjahres“-Niveau, ins Freibad sind mit 32363 um 6,73 Prozent mehr Gäste gekommen.

73 Prozent der elypso-Besucher waren Erwachsene, sieben Prozent Jugendliche, zwölf Prozent Kinder und acht Prozent Kleinkinder. Im Durchschnitt waren Gäste knapp dreieinhalb Stunden in der Badewelt (23 Minuten länger als 2019) und gut viereinhalb Stunden in der Sauna (17 Minuten länger). 1695 Kinder haben 2022 im elypso das Schwimmen gelernt, 363 haben dort ihren Kindergeburtstag gefeiert. Sechsmal mussten die Retter und Ersthelfer ran, in allen Fällen haben sie Leben gerettet. 1371 Massagen sind im vergangenen Jahr gebucht worden, 472 Übernachtungen auf den Wohnmobilstellplätzen wurden registriert sowie 45 Ladungen an er E-Tankstelle. 43156 Essen sind verkauft worden – Topseller waren die Currywurst mit Pommes, der Vital Salat und das Kidsmenü Nuggets & Pommes.

Viele große und kleine Attraktivierungs-Maßnahmen in allen Bereichen des Ganzjahresbads sowie das Marketing zahlen sich aus, so die Verantwortlichen in der Aufsichtsratssitzung: Nicht nur die im Schnitt 1000 Besucher am Tag, sondern auch die überregionale Würdigung geben ihnen Recht. In einem Bericht des Fernsehsenders RTL sei das elypso sogar im Vergleich zum Bad im Europapark Rust gut weggekommen, wusste Aufsichtsratmitglied Franz Heigl zu berichten. Auch im Tourismusverband Ostbayern steht das Bad hoch im Kurs: Seit November 2022 ist es im Heft „Wellness & Genuss Bayerischer Wald“ als eines von zwölf Premium-Erlebnissen gelistet – neben Joska, Baumwipfelpfad, Pullman City und weiteren.

− kw