Edenstetten
Edenstettener feiern ihr Feuerwehrhaus

Standkonzert, Kirchenzug, Festgottesdienst und Gartenfest

13.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:37 Uhr
Anneliese Peschl

Applaus gab es für die Fahnenjunker: Timo Stieglmeier (v.r..) mit der Fahne, die 1968 geweiht wurde, Luca Stieglmeier (Fahne 1951), und Tobias Sedlmajer (Fahne von 1900) die, wie es nach altem Brauch bei Feuerwehrfesten dazu gehört, die Fahnen kräftig schwangen. −Fotos: Peschl

Trotz des unbeständigen Wetters hat die Freiwillige Feuerwehr Edenstetten das 30-jährige Bestehen des Feuerwehrgerätehauses und das stets überaus gut besuchte Gartenfest schön gefeiert. Zu verdanken war das vor allem der guten Organisation des Fördervereins mit Vorsitzendem Alexander Kauschinger, einer großen Helferschar sowie einem „guten Nachbarn”. Stefan Stieglbauer hatte für den Festgottesdienst den Vorplatz seiner neuen Halle zur Verfügung gestellt.

Glück für die zahlreich teilnehmenden Vereinsabordnungen und Ehrengäste, dass auch der große Kirchenzug ohne Regen stattfinden konnte. Die Weibinger Dorfmusi mit Leiter Max Altschäfl gestaltete ein Standkonzert zum Empfang der Vereine, Kirchenzug, Gottesdienst und Frühschoppen musikalisch. Lautstark hatten die Böllerschützen der Vogelsanger Schützen und der Burgschützen auf das Feuerwehrhaus-Jubiläum aufmerksam gemacht.

Der zunächst geplante Platz für den festlichen Gottesdienst vor dem alten Feuerwehrhaus in Weibing wurde mit Blick auf das Wetter unter das schützende Dach der „Sticks-Halle” verlegt. Pfarrer Godehardt Wallner, der ihn zusammen mit Diakon Jürgen Steinkirchner zelebrierte, nannte das Jubiläums-Feuerwehrhaus nicht nur eine Unterkunft für die Retter der Feuerwehr, sie sei auch eine „Herberge für Kameradschaft”. Feuerwehrleute seien zwar vorrangig zum Helfen da, verstünden aber auch zu feiern. „Wir Christen hören auf unseren Einsatzleiter, den Herrgott, genau so wie die Feuerwehrleute auf ihren Einsatzleiter. Vergelt’s Gott allen, die in der Vergangenheit mitgeholfen haben, aus Politik und Feuerwehr und damit das Wohl der Menschen im Blick hatten.” Und an den langjährigen Kommandanten und Vorstand Georg Kerschl gerichtet: „Es war für dich nicht einfach, immer wieder etwas voran zu bringen, aber du hattest Leute um dich, die dir Rückhalt gaben.” Dazu hätten sowohl die damals amtierenden Bürgermeister Karl Gegenfurtner und Eugen Gegenfurtner mit ihren Gemeinderäten gezählt, genau so wie der derzeitige Bürgermeister Stefan Achatz mit Gemeinderat.

Am Ende des Gottesdienstes überreichte Regina Baier im Namen des Pfarrgemeinderates eine Spende aus dem Erlös des kürzlich veranstalteten Familienfests der Pfarrei an Jugendwart Florian Käser.

Informationen zur Geschichte der Feuerwehrhäuser der FF Edenstetten gab es von Georg Kerschl. Vor 30 Jahren und bereits einige Jahre zuvor habe man für den Bau des dritten Gerätehauses gekämpft, erst in einer zweiten Gemeinderatssitzung sei es genehmigt worden. Bis dahin habe man nur eine Art Garage ohne Heizung und sanitäre Einrichtung zur Verfügung gehabt. Dringend benötigt worden sei ein neues, größeres Feuerwehrhaus mit Schulungsraum und WCs. Als man davon gehört habe, dass von Konrad Haselbeck das Gelände des damaligen SV-Fußballplatzes zum Verkauf stand, habe man sich entschlossen, die 11000 Quadratmeter große Fläche für damals 100000 DM und einem heute nicht mehr vorstellbaren Grundstückspreis von neun Mark pro Quadratmeter zu erwerben. Für die Planung sei das Architekturbüro Stümpfl, Deggendorf, sowie Martin Staufert für die Bauleitung nach dem Spatenstich 1992 zuständig gewesen. Am 7. und 8. August 1993 sei das neue Gerätehaus mit drei Fahrzeugstellplätzen, einem Schulungs- und Aufenthaltsraum sowie Werkstatt und Lagerraum, eingeweiht worden. Später habe auf dem großen Areal auch noch den neuen Bauhof und den Recyclinghof errichten können.

Nach dem ersten FW-Haus „beim Vornehm Theo” und dem vor 50 Jahren erbauten FW-Haus in Weibing, fast ausschließlich in Eigenleistung und mit teils erbetteltem Material zustande gekommen, sei man mit diesem zweckdienlichen Gebäude auf der Höhe der Zeit gewesen. Trotz der Widrigkeiten seien es schöne Zeiten gewesen, so Kerschl. Viel zu verdanken habe er vor allem dem damaligen Bürgermeister Karl Gegenfurtner, seinen langjährigen Vorstandskollegen Alois Stieglbauer, Josef Karl, Paul Falter und besonders seinem engsten Mitarbeiter Johann Aigner, der fast 50 Jahre Gerätewart war.

Nach dem Gottesdienst erfolgte der Rückmarsch zum gegenüber liegenden Platz vor dem Feuerwehrgerätehaus, wo das Gartenfest stattfand. Auf dem Weg dahin, sorgten die drei Fahnenjunker der FF Edenstetten Timo Stieglmeier, Luca Stieglmeier und Tobias Sedlmajer für eine „Showeinlage”, als sie den alten Brauch des Fahnenschwingens aufleben ließen.

Erster FF-Vorstand Werner Kraus bedankte sich herzlich für die Teilnahme von Vereinen mit ihren Vorständen, zweiter Bürgermeisterin Johanna Gegenfurtner, drittem Bürgermeister Willi Haban, Gemeinderäten, stellvertretendem Landrat und Ehrenbürger Eugen Gegenfurtner, Altbürgermeister und Ehrenbürger Karl Gegenfurtner, Ehrenkreisbrandmeister und Ehrenbürger Georg Kerschl und allen Ehrenmitgliedern. Ebenso für die würdevolle Gestaltung des Gottesdienstes bei Pfarrer Wallner, Diakon Steinkirchner und Vanessa Schiefen-eder sowie der Weibinger Dorfmusi. Stefan Stieglbauer für die Überlassung der Halle, Familie Holmer, die die Parkplätze zur Verfügung gestellt hatte, und Alex Kauschinger, der mit seinen Kollegen vom Förderverein für die Ausrichtung zuständig war.