Von Anna Mayr
Sie singen, lesen vor und erzählen aus ihrem Leben: Bald besuchen die Kinder der Kindertagesstätte wieder die Senioren im BRK-Senioren- und Pflegeheim am Isarpark. Eine „gegenseitige Gewinnsituation“, wie Fabian Gansl vom BRK-Kreisverband die Aktion beschreibt. Viele Senioren können ihre Enkel nicht so oft sehen, viele Kinder haben wenig von ihren Großeltern.
Nach der langen Corona-Pause kann das Projekt nun wieder anlaufen. Endlich – denn: zwei Jahre Pandemie haben Gansl zufolge die Lebenssituation vieler Menschen verschlechtert. „Corona ist an keinem spurlos vorbeigegangen, weder an den Senioren noch an den Kindern“, sagt Gansl. Kitas mussten schließen, Heimbewohner durften keine Besucher mehr empfangen. Umso besser also, dass Alt und Jung jetzt wieder im Senioren- und Pflegeheim zusammenkommt. Gansl unterstreicht, dass die Aktion freiwillig ist: Die Eltern müssen ihr Einverständnis erklären, die Kinder brauchen ein negatives Spuck-Testergebnis.
Dafür ist Lisa Zauner, 28, eine Expertin: Sie arbeitet im Testzentrum am Ludwigplatz. Sie schätzt, dass aktuell rund 80 Menschen zum Testen kommen, die meisten davon seien Senioren. Noch im Februar, als Zauner im Testzentrum mit der Arbeit angefangen hat, führte sie über 300 Tests am Tag durch. Damals waren die Auflagen noch strenger. Heute testen sich laut Zauner viele, um medizinische Einrichtungen zu besuchen. „Es kann sein, dass wir mal ein oder zwei positive Testergebnisse am Tag haben“, sagt sie. Zumindest in den vergangenen Tagen waren die Ergebnisse aber ausschließlich negativ. Allerdings sieht sie auch, dass die Tests von Tag zu Tag zunehmen.
Im Senioren- und Pflegeheim ist die allgemeine Corona Situation laut Gansl „längst nicht mehr so tragisch wie vor einem Jahr.“ Corona-Ausbrüche gebe es nur noch im kleinen Bereich. Trotzdem müssen alle Besucher weiterhin ein negatives Testergebnis vorlegen.
Vor wohl größere Herausforderungen stellt die Seniorenheime weiterhin der Fachkräftemangel. In Plattling gibt es neben der Senioreneinrichtung am Isarpark auch noch eine zweite in der Luitpoldstrasse. Beide Heime haben gut 110 Betten, beide Heime sind laut Gansl nur zu 80 Prozent belegt. „Gerade bei so großen Einrichtungen ist der Personalmangel sehr spürbar“, so Gansl. Einen Lichtblick gibt es allerdings: Die hohe Ausbildungsquote in beiden Heimen und die hohe Zahl der Pflegehelfer.
Artikel kommentieren