Weihnachts-Highlight
Deutschlands größte Sandkrippe steht in der Deggendorfer Innenstadt

22.11.2023 | Stand 22.11.2023, 21:23 Uhr

Zeigten sich begeistert: Das Deggendorfer Christkind zusammen mit Oberbürgermeister Christian Moser (2.v.r.), Stadtmarketing-Chef Andreas Höhn (l.) dem Künstler Jiří Kašpar (4.v.r.) sowie Unterstützern des Projekts. − Fotos: Stefan Schmidbauer

Über eine ganz besondere Weihnachts-Attraktion dürfen sich die Besucher der Deggendorfer Innenstadt in diesem Jahr freuen. Auf dem Luitpoldplatz vor der Grabkirche ist ab sofort Deutschlands wohl größte Sandkrippe zu bestaunen.



Oberbürgermeister Christian Moser hat am Mittwochabend zusammen mit Stadtmarketing-Chef Andreas Höhn und dem Künstler Jiří Kašpar das beeindruckende Sandkunstwerk der Öffentlichkeit präsentiert.

30 Tonnen Sand für größte Sandkrippe in Deggendorf



Seit 13. November war der tschechische Künstler täglich rund zehn Stunden damit beschäftigt, die imposante Szenerie zu erschaffen. Auch sonntags – Künstler hätten keine Pause, so Kašpar, dem man bei seiner Arbeit via Youtube live über die Schulter schauen konnte. 30 Tonnen Sand hat der 46-Jährige dafür in Form gebracht und mit viel Liebe zum Detail Maria, Josef, das Jesuskind, aber auch Ochs, Esel und Schafe entstehen lassen.

Für die nötige Stabilität sorgt dabei ein ganz spezieller Sand. Der sei ungewaschen, habe eine spezielle Körnung und – besonders wichtig – einen gewissen Lehmanteil, so Kašpar: „Sonst bickt das nicht richtig.“ Ordentlich verarbeitet seien seine Kunstwerke aber erstaunlich stabil, versichert der Prager. Mehrere Monate könnte so eine Skulptur schon halten, meint er. Entsprechender Schutz vor Witterung und Vandalismus vorausgesetzt.

Um beides hat sich der städtische Baubetriebshof gekümmert und der drei mal drei Meter großen Szenerie ein würdiges Haus aufgestellt, das über Nacht auch abgesperrt wird, um mögliche Beschädigungen zu verhindern. Auch an eine ansprechende Beleuchtung wurde gedacht, die das Kunstwerk bereits am gestrigen Eröffnungsabend spektakulär ins richtige Licht setzte.

Idee aus der tschechischen Partnerstadt Pisek



Die Idee für die Sandkrippe entstamme der Städtepartnerschaft mit dem tschechischen Pisek, verrät Oberbürgermeister Christian Moser. Und auch in Deggendorf gab es bereits beeindruckende Sandskulpturen wie etwa bei der Landesgartenschau und auf dem Donaufest. Eine Sandkrippe, das sei aber nach Mosers Wissen schon einzigartig. Umso mehr freue man sich, dass das Bauwerk gelungen sei.

Die Neugier auf Deutschlands größte Sandkrippe ist groß und auch prominenter Besuch hat sich bereits angekündigt. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer wird der Krippe am Sonntag, 3. Dezember, um 17 Uhr einen Besuch abstatten. Den Künstler selbst wird er zu dieser Zeit allerdings nicht mehr antreffen. Für Jiří Kašpar geht es fließend weiter zu den nächsten Terminen in München, Holland und der Schweiz. Dort, so verrät er, wird er aber nicht mit Sand, sondern mit Schnee und Eis arbeiten. Materialien, die er genauso sehr mag, wie Sand. „Ich liebe die Abwechslung“, sagt der 46-Jährige. Und auf ein abwechslungsreiches Schaffen kann der Tscheche in der Tat bereits zurückblicken.

Seit 2004 verwirklicht er Jahr für Jahr sechs bis acht große Skulpturen – weit über hundert in der Zwischenzeit. Die Faszination für den Werkstoff Sand hat der Familienvater damals übrigens auf einem speziellen Festival entdeckt. Wer jetzt aber glaube, Jiří Kašpar müsse mit seinen Kindern immer Sandburgen bauen, der täuscht sich. „Die spielen lieber am Computer“, lacht Kašpar, „die Sandburgen darf der Papa alleine bauen.“ Die nötige Kunstfertigkeit bringt er auf jeden Fall mit.

Davon können sich die Deggendorfer und die Besucher der Stadt noch bis zum Sonntag, 7. Januar, auf dem Luitpoldplatz vor der Grabkirche selbst überzeugen.