Deggendorf
Demenz: Viele Informationen für Betroffene und Angehörige

Aktionstage im Landratsamt vom 24. bis 28. Oktober: Ausstellung, Vorträge und eine Schulung für Ehrenamtliche

22.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:45 Uhr

Stellten die Aktionswoche vor: Christian Holmer (Sozialamt, v.l.), Waltraud Kraus (Gesundheitsamt), Landrat Bernd Sibler und Rainer Unrecht (Gesundheitsregionplus). −Foto: Landratsamt

Eine Demenz ist für Betroffene und deren Angehörige eine große Herausforderung und stellt im Alltag oftmals eine starke Belastung dar. Das Landratsamt Deggendorf möchte deshalb aufklären und informieren und hat die Aktionstage "Demenz" ins Leben gerufen. Von 24. bis 28. Oktober können Angehörige und Pflegefachkräfte im Landratsamt Deggendorf verschiedene Aktionen zum Thema Demenz besuchen. Dazu gehören kostenlose Vorträge und Schulungen sowie interaktive Ausstellungen.

"Mit den Demenz-Aktionstagen möchten wir die Bevölkerung für das Thema Demenz sensibilisieren und die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen verbessern", betont Landrat Bernd Sibler. Das attraktive Programm wurde in Zusammenarbeit von Rainer Unrecht von der Gesundheitsregionplus, Christian Holmer vom Sozialamt und Waltraud Kraus aus dem Gesundheitsamt auf die Beine gestellt.

Die Aktionswoche startet am Montag, 24. Oktober, mit dem Vortrag "Krankheitsbild Demenz und seine Herausforderungen" mit Referentin Johanna Myllymäki von der Fachstelle für Demenz und Pflege Niederbayern. Der Vortrag wird von 14 bis 16 Uhr für Pflegefachkräfte und ein zweites Mal ab 18 Uhr für Angehörige angeboten. Die Referentin erläutert unter anderem verschiedene Demenzformen und geht auf die wichtige Frage ein, wie eine Kommunikation mit Menschen mit Demenz gelingen kann. Zudem werden Entlastungsangebote für Angehörige aufgezeigt.

Beim Vortrag für Pflegefachkräfte werden verstärkt Krankheitsbilder, Versorgungs- und Therapiemöglichkeiten (Grundsätze der gerontopsychiatrischen Pflege) sowie Handlungsoptionen beim Umgang mit Stress in der Pflege besprochen. Am Ende der Veranstaltung steht die Referentin für Fragen zur Verfügung.

Am Mittwoch, 26. Oktober, referiert der Autor des Buches "Wege aus dem Demenz-Dilemma", Prof. Michael Schoenberg, über Wege, Demenz zu vermeiden. Die Demenzerkrankung (zumeist Alzheimer) ist eine Krankheit, die zu den vier großen, nicht übertragbaren Krankheitsgruppen gehört. Diese sind: Herzkreislauferkrankungen, Krebs, Fettleibigkeit (Adipositas) und Demenz.

Obwohl die Krankheiten völlig unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam: Ein gesunder Lebensstil, das heißt Bewegung, Ernährung und das Vermeiden von Rauchen und Alkohol, verhindert zu einem hohen Prozentsatz die Krankheitsentstehung, beziehungsweise beeinflusst den Krankheitsverlauf positiv. Prof. Schoenberg erläutert in seinem Vortrag, wie man Demenz am besten verhindern kann.

Den Abschluss bildet am Freitag, 28. Oktober, eine kostenlose Schulung für ehrenamtlich tätige Personen. Wenige Stunden Unterstützung können Betroffenen bereits eine große Hilfe sein, wenn sie ihren Haushalt nicht mehr alleine führen können. Bislang war die Abrechnung einer solchen Unterstützung nur für ambulante Dienste möglich. Seit 2021 steht monatlich pro Person, der mindestens Pflegegrad 1 zuerkannt wurde, ein Betrag in Höhe von bis zu 125 Euro zur Verfügung.

Nachbarn, Freunde oder Bekannte ab dem dritten Verwandtschaftsgrad dürfen bis zu drei Personen mit Pflegegrad pro Monat unterstützen und abrechnen. Wer sich engagieren will, muss eine kostenfreie Schulung mit acht Unterrichtseinheiten als Grundlage vorweisen. Die Schulung dient der Basisqualifizierung von Personen, die als Einzelhelferinnen und -helfer zur Unterstützung im Alltag aktiv werden wollen oder bisher schon unentgeltlich Hilfe geleistet haben.

Während der Aktionswoche können zu den Öffnungszeiten des Landratsamtes interaktive Ausstellungen im Foyer besucht werden. Die Wanderausstellung "Was geht. was bleibt. Leben mit Demenz" möchte dazu beitragen, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und zu informieren. Im Zentrum der Wanderausstellung befindet sich das überlebensgroße Kopfregal, das symbolisch für das nötige Umdenken in der Gesellschaft steht und auch den Ort des dementiellen Geschehens repräsentiert. Der interaktive Demenzparcours "hands-on-dementia" ermöglicht es den Teilnehmern, nachempfinden zu können, wie es Menschen mit Demenz geht. Denn: Menschen mit Demenz zeigen mitunter heftige Gefühle und es fällt nicht leicht, darauf angemessen zu reagieren. Das macht es so schwer, sie zu verstehen.

Alle Angebote der Aktionstage sind kostenlos und finden im Landratsamt Deggendorf (Sitzungssaal/Foyer) statt). Eine Anmeldung ist lediglich für die Schulung am 28. Oktober per E-Mail an Demenz@lra-deg.bayern.de oder unter ✆0991/3100162 bis 25. Oktober nötig.

− dz