Räumungsklage für die Adebars
Nest auf Baukran: Deggendorfer Storchenpaar trifft schlechte Bauplatzwahl

04.04.2024 | Stand 04.04.2024, 10:50 Uhr

Das Fundament liegt bereits, aber die Fertigstellung des Vogelneubaus scheint eher unwahrscheinlich. − Foto: Stefan Schmidbauer

Die Wahl des Bauplatzes will gut überlegt sein. Was für menschliche Häuslebauer gilt, trifft auch auf tierische Baumeister zu. In Deggendorf hat sich jetzt ein Storchenpaar in den Kopf gesetzt, ausgerechnet auf einem Baukran in der Detterstraße sesshaft zu werden.



Rund um die Baustelle sind die neuen Nachbarn bereits kleine Stars. „Am Karfreitag haben sie mit dem Nestbau angefangen“, erzählt ein Mann von der gegenüberliegenden Straßenseite. Zu Beginn seien es drei Störche gewesen, die ein Auge auf den „Bauplatz“ geworfen hätten, einer sei inzwischen aber vom Hof gejagt worden, lacht der Anwohner. Seitdem werkelt das verbliebene Storchenpaar fleißig am neuen Zuhause. Selbst ein Sturm, der das erste Nestfundament weggeblasen hat, brachte Familie Adebar nicht von ihrem Bauvorhaben ab. „Die haben gleich wieder aufs Neue begonnen“, berichtet eine Frau, die die Störche seit Tagen beobachtet und sich über die beeindruckenden Vögel freut.

Storchenpaar recht hartnäckig



Für weniger Begeisterung allerdings sorgen Herr und Frau Storch bei den Verantwortlichen der Großbaustelle. Sie hätten zwar nichts gegen eine „tierische Bauaufsicht“, aber ein Stillstand des Krans, sobald die Störche anfangen zu brüten, das gehe halt nicht, bedauert Carina Hecht von der Hecht Wohnbau GmbH. Von der Naturschutzbehörde habe es deswegen die Erlaubnis gegeben, das Storchenpaar zum Einstellen der Bauarbeiten zu bewegen. Wobei das in schwindelnder Höhe gar nicht so einfach werden dürfte. „Da braucht es einen guten Kranführer“, mutmaßt Carina Hecht. Zumal das Storchenpaar bereits eine gewisse Hartnäckigkeit unter Beweis gestellt hat. Aber „Betreten der Baustelle verboten“ gilt in diesem Fall leider auch für Familie Adebar.