Hengersberg
Illegaler Großtransport: Zwei Segelyachten "stranden" auf der A3

15.09.2020 | Stand 18.09.2023, 4:52 Uhr

Zwei Segelyachten sind bei Hengersberg auf dem Rastplatz Ohetal-Süd "gestrandet". −Foto: Verkehrspolizei Deggendorf

Für zwei Segelyachten endete die Fahrt auf zwei Tiefladern von Frankreich nach Griechenland vorläufig bei Hengersberg (Landkreis Deggendorf). Die Verkehrspolizei stoppte den illegalen Großraumtransport.

Wie die Polizei mitteilt, war der Konvoi den Beamten bereits am Freitagvormittag auf der A3 in Richtung Passau aufgefallen. Bei einer Kontrolle auf dem Rastplatz Ohetal-Süd stellte sich heraus, dass zwei neue, große Segelyachten (12,5 und 14 Meter lang) auf Tiefladern von Frankreich nach Griechenland gebracht werden sollten. Da sich bei Durchsicht der mitgeführten Unterlagen einige gravierende Ungereimtheiten ergaben, musste erst einmal eine längere Pause eingelegt werden.

Die beiden Tieflader hatten sich ab der deutsch-französischen Grenze zu dem Konvoi zusammen geschlossen und wurden nur von einem Begleitfahrzeug eskortiert. Eine Konvoifahrt ist im Bundesgebiet jedoch grundsätzlich nicht zulässig. Jeder Transport hätte ein eigenes Sicherungsfahrzeug benötigt. Auch die vorhandenen Ausnahmegenehmigungen entsprachen nicht den tatsächlichen Transportmaßen und waren somit ungültig. Für das 14 Meter lange Boot musste ein extra langer Tierlader eingesetzt werden, für den es aber keine Zulassung gab. Um diese zu bekommen, muss nun ein Kfz.-Sachverständiger vor Ort kommen und das Fahrzeug überprüfen. Während das kürzere Schiff nach Beibringung einer neuen Fahrwegsgenehmigung weiter transportiert werden durfte, wird der größere Transport noch eine Weile auf dem Rastplatz warten müssen, bis auch hier alles den Regeln entspricht.

Bußgeldtechnisch kamen die beiden Fahrer mit jeweils gut Hundert Euro glimpflich davon. Für den Spediteur wird die Sache deutlich teurer. Das Geld, das er sich durch die Nichteinhaltung der Vorschriften sparen wollte, dürfte sich auf ca. 20.000 Euro belaufen und wird nun im Zuge der Gewinnabschöpfung wieder eingetrieben, wie die Polizei mitteilt.

− red