Deggendorf
Vor dem Ausbaggern wurde abgefischt

29.06.2022 | Stand 19.09.2023, 2:40 Uhr

Mit zwei Booten waren die Fischer auf dem Wasser (hinten, v.l.) Meinhard Eisenrauch; Johannes Brindl und Michael Winter; (vorne): Josef Rothammer, Matthias Kellner und Fred Sagmeister. −Foto: Bezirksfischereiverein

Steigen die Temperatur und die Anzahl der Fische, wird der Sauerstoff schnell knapp. Weil die Stadt das komplett verschlammte Schöpfwerkbecken außerdem ausbaggern lassen musste, ging ein Hilferuf an den Bezirksfischereiverein raus. An zwei Wochenenden wurden die Fische so schonend wie möglich elektrisch abgefischt und umgesiedelt.

Die Aktion Fischrettung fand nicht zum ersten Mal an dem Auffangbecken gegenüber der Polizei statt. Es ist über eine Schleuse mit der Donau verbunden.

Es hatte sich jede Menge toxischer Schlamm angesammelt. Ihn auszubaggern, ohne die Fische rauszunehmen, hätten diese nicht überlebt. Weil das Becken zur Straßenentwässerung dient, waren die ehrenamtlichen Helfer ziemlich unangenehmen Gerüchen ausgesetzt.

Nach zwei Wochenenden war die aufwendige Vorarbeit des Bezirksfischereiverein erledigt. Mittels Elektro-Abfischung betäubten sie die Fische, sammelten sie in großen Bottichen und siedelten sie um.

Die dritte Aktion fand Hand in Hand mit den Mitarbeitern der Deggendorfer Kläranlage statt. Sie rückten mit schwerem Gerät an und baggerten den Schlamm aus. Um auch die letzten Fische zu bergen, wateten Mitglieder des Fischereivereins währenddessen durch den Schlamm, um sie einzusammeln.

Überraschend war, welche Arten zum Vorschein kamen. Allein an kleinen Weißfischen wie Lauben, Güster, Rotaugen und Rotfedern kamen knapp vier Zentner zusammen; außerdem kapitale Flussbarsche, kleine Karpfen und Zander.

14 ehrenamtliche Helfer leisteten über 100 Arbeitsstunden. Im Einsatz waren: Meinhard Eisenrauch, Johannes Brindl, Michael Winter, Josef Rothammer, Matthias Kellner, Fred Sagmeister, Mathias Rothammer, Markus Mühlbauer, Kathrin Ranzinger, Tobias Edmeier, Christian Augsten, Detlev Jeske, Gerhard Sauer und Josef Lallinger.

− mic