Anfang September mussten rund 10000 Deggendorfer Haushalte ihr Trinkwasser wegen einer Verunreinigung abkochen. Jetzt hat es über 200 Haushalte im Stadtteil Scheuering erwischt, wo vergangenen Donnerstag coliforme Keime entdeckt wurden. Die Stadtwerke gehen derzeit der Ursache auf den Grund.
Weil dieses Mal nur Scheuering betroffen ist, beließen es die Stadtwerke bislang dabei, die betroffenen Bürger per Zettel und auf der Stadtwerke-Homepage (www.stadtwerke-deggendorf.de) zu informieren. Bei einer Routine-Kontrolle der Trinkwasser-Qualität, so Geschäftsführer Christian Kutschker, seien Keime im Leitungsnetz festgestellt worden. Scheuering werde zum Großteil über den Hochbehälter Breitenberg versorgt. Ein Teil des Wassers stamme zudem aus dem Hochbehälter Dippling. Weil der aber momentan vom Netz gegangen sei, komme nur eine Verunreinigung auf der Breitenberger Route in Frage. Deshalb werde dieser Hochbehälter momentan abgelassen, gereinigt, desinfiziert und wieder befüllt. "Zusätzlich wird das gesamte betroffene Leitungsnetz gespült", betont der Geschäftsführer.
Anders als Anfang September wird das Wasser in Absprache mit dem Gesundheitsamt nicht gechlort. "Das kann das Ergebnis der Beprobung verfälschen", erklärt Christian Kutschker. Umso wichtiger sei es, das Scheueringer Wasser abzukochen. Und auch hier gibt es eine kleine Veränderung: Anfang September hieß es noch, man solle das Wasser am besten zehn Minuten lang sprudelnd kochen lassen. Kutschker präzisiert das Vorgehen dieses Mal: "Es reicht, wenn das Wasser mindestens einmal sprudelnd aufkocht und 100 Grad Temperatur erreicht. Dadurch werden Keime abgetötet und man kann das Trinkwasser nach dem Abkühlen bedenkenlos verwenden."
Über die Ursachen, warum es schon wieder zu einer Verunreinigung des Trinkwassers gekommen sein könnte, kann der Stadtwerkechef nur spekulieren: "Der Boden ist extrem trocken. Bei starkem Regen könnte er seine Filterwirkung verlieren." Für die Scheueringer lautet daher die Devise: "Bis auf Widerruf das Wasser abkochen."
− mic
