Deggendorf
Letzte Sause vor dem großen Umbau im Stadtmuseum

01.03.2020 | Stand 18.09.2023, 4:22 Uhr

Eine heilende Creme aus Calendula-Öl kann man auch selbst herstellen: Rita Kurz (r.) erklärte Kindern und Erwachsenen in der Sell’schen Apotheke, wie es gemacht wird. Der vierjährige Simon durfte schon mal das Öl in den Messbecher gießen. −Foto: Roland Binder

Viele kennen die Calendula aus dem eigenen Garten. Da blüht die knallgelb-orange Blume, die auch Ringelblume heißt, oft schon ab Mai. Früher hat die Oma die Blütenblätter in Öl oder Butter eingelegt, um die guten Wirkstoffe herauszuholen. Mit Bienenwachs zu Creme verfestigt, war dieses Naturheilmittel ein Segen für die aufgeschürften Knie der Enkel.

Das alles haben die Workshop-Teilnehmer im Stadtmuseum am Sonntagvormittag von Museumspädagogin Rita Kurz und ihrer Helferin Patricia Lippert erfahren. Gemeinsam stellten sie in der Sell’schen Apotheke eine Creme her, wie es die Apotheker früher auch gemacht haben.

Der Workshop war Teil des gut besuchten Familienfests am Sonntag im Stadtmuseum – eine letzte große Sause vor dem Umbau. Ab Montag, 2. März, bleibt das Museum ein Jahr lang zu. Im ersten Stock, der schon vor einem Jahr geschlossen und seitdem ausgeräumt wurde, wird kein Stein auf dem anderen bleiben – die Räume werden renoviert und die Dauerausstellung komplett neu konzipiert und aufgebaut. Barrierefreiheit wird dort dann groß geschrieben, ebenso wie die multimedialen Möglichkeiten.

"Die Pläne für die neue Dauerausstellung werden jetzt immer detaillierter", erklärte Museumsleiterin Birgitta Petschek-Sommer auch den Besuchern des Familienfests. Am Modell des ersten Stockwerks zeigte sie ihnen, wie die in Zusammenarbeit mit dem Studio Neue Museen Berlin konzipierte neue Ausstellung ausschauen wird. Während der zweite Stock mit der barocken Jahreskrippe und der Sell’schen Apotheke bis auf Renovierungsarbeiten bleibt, wie er ist, wird auch das Erdgeschoss mit der Stadtgalerie richtig auf Vordermann gebracht: Es wird ein neues Eingangs-Foyer geben, eine moderne Toiletten-Anlage und für die Kunstausstellungen einen größeren Saal. Dafür werden die kleinen Kabinette wegfallen – dorthin kommen die neuen Büros des Museums-Teams.

Beim Familienfest haben sich auch einige Zuhörer zu Prof. Dr. Manfred Eder gesellt, der sie durch die Gnad-Abteilung des Museums führte. Michael Lauss präsentierte den Besuchern seine Werkschau in der Stadtgalerie und zusammen mit Restauratorin Ute Keller ging es am Nachmittag durch die vielfältigen Szenen der barocken Jahreskrippe. Auch zum Mitmachen war gerade für Kinder, aber auch für jung Gebliebene einiges geboten.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Montag, 2. März, in der Deggendorfer Zeitung.