Deggendorf
Kassenbonpflicht: Eine unnötige Zettelwirtschaft

24.02.2020 | Stand 18.09.2023, 4:21 Uhr

Neun von zehn Kunden lassen den Kassenbon liegen: Diese Beobachtung macht Bäckereifachverkäuferin Christa Häusler seit die Bonpflicht Anfang des Jahres eingeführt worden ist. Die Belege sammelt sie in einem Korb auf der Verkaufstheke. −Foto: Roland Binder

Die meisten Kunden schütteln den Kopf, wenn Bäckereifachverkäuferin Christa Häusler fragt, ob sie den Kassenbon mitnehmen wollen. Und so füllt sich die hölzerne Box auf der Verkaufstheke weiter, in der die ungeliebten Belege gesammelt werden. "Neun von zehn Kunden lassen ihn liegen", sagt Häusler, die seit 2018 in der Bäckerei Einhellig in der Bahnhofstraße arbeitet. "Es ist ja auch unnötig. Keiner braucht einen Beleg für eine Breze oder ein Stück Kuchen."

Nach wie vor würden viele Kunden über die Kassenbonpflicht, die seit Anfang des Jahren gilt, schimpfen. Und auch die 52-Jährige ist allmählich genervt. "Die meisten Einkäufe übersteigen nicht einmal den Wert von zehn Euro", sagt sie. Für die Geschäfte bedeute der ganze Beleg-Irrsinn nur Mehrkosten. Denn das Thermopapier, aus dem die Bons sind, muss gesondert entsorgt werden. Christa Häusler wäre froh, wenn die Forderung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier durchginge, die Bonpflicht erst ab einem Einkaufswert von zehn Euro geltend zu machen.

Diese Meinung teilt auch Eva Schattenfroh, Inhaberin vom Lichtspielhaus. Seit der neuen Regelung muss sie zusätzlich zur Kinokarte, auf der der Preis bereits vermerkt ist, einen Beleg aushändigen. Bei Kartenzahlung sogar noch einen. Selbst beim Kauf einer Stange Mentos gibt es ein Zettelchen. "Meine Kunden lachen nur noch darüber." Absolut verständlich, findet die 58-jährige Deggendorferin. Die Neuregelungen seien vor allem im Hinblick auf die aktuelle Klimadebatte völlig widersprüchlich.

Mehr dazu lesen Sie am Dienstag, 25. Februar, in der Deggendorfer Zeitung.