Deggendorf
Appell des Bürgermeisters: "Sorgen wir für eine friedvolle Zukunft"

Nach Corona-Pause Gedenkstunde am Gefallenenhain wieder in größerer Runde

12.06.2022 | Stand 19.09.2023, 2:38 Uhr

Gedachten den Verstorbenen: (v.l.) Der evangelische Pfarrer Hans Greulich und sein katholischer Kollege Martin Neidl, Stabsunteroffizier Mario Neufeld , Hauptfeldwebel Marco Giese und Hauptfeldwebel Danny Hahn (r.) vom Abgesetzten Technischen Zug 358 aus Regen sowie Günther Pammer in Vertretung von OB Christian Moser und Dieter Stuka, früherer Leiter des Kreisverbindungskommandos Deggendorf. −Foto: Eichwald

Nur das sanfte Gezwitscher einiger Vögel am Gefallenenhain auf dem Geiersberg war zu hören, als Bürgermeister Günther Pammer die Anwesenden zu einer Schweigeminute aufrief. In Rot und Weiß war das Blumengesteck in Form eines Kreuzes gehalten, das sich auf dem grünen "Teppich" der Natur gut machte. Auch in den vergangenen beiden Jahren wurde seitens der Stadt in kleinem Kreis an die Toten und Vermissten der Weltkriege gedacht.

Aufgrund der Corona Pandemie war eine gemeinsame Erinnerungsstunde nicht möglich gewesen. "Umso wichtiger ist es gerade jetzt, hier zusammen zu stehen, wo die Kriegsgefahr gegenwärtiger ist, als in den vergangenen 37 Jahren, an dem wir uns an diesem friedvollen Ort auf unsere gefallenen und vermissten Mitbürger besinnen", sagte Pammer bei der Gedenkstunde am frühen Samstagabend. "Noch vor ein paar Jahren war der Gedanke an Krieg und Zerstörung nur eine Randnotiz in der Debatte um Flüchtende aus den Kriegsgebieten in Syrien, Afghanistan und dem Irak gewesen." Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine werde die Gefahr einer unmittelbaren Einbeziehung in das Kriegsgeschehen in Europa spürbar.

"Wenn wir gedenken, sind wir auf der Seite Gottes, der alles neu macht", hatte der evangelische Pfarrer Hans Greulich eingangs bei der kurzen Andacht das Wort ergriffen. Sein katholischer Kollege, Stadtpfarrer Martin Neidl, bezog alle Menschen ein, deren Leben durch Kriege und ihre Folgen, durch Schwächen und Versagen, ausgelöscht wurde.

An die 40 Mitglieder der Krieger-, Soldaten- und Reservistenvereine hatten sich mit ihren Fahnenträgern eingefunden, unter anderem der Krieger-Soldaten und Kameradschaftsverein (KSKV) Schaching, der Krieger- und Soldatenverein (KSV) Fischerdorf, der Soldaten- und Reservistenverein Mietraching, der Krieger- und Reservistenverein Natternberg oder der Veteranen- und Reservistenverein Seebach. Auch zwei Kameraden vom Krieger- und Soldatenverein Schloss Egg waren gekommen, ebenso der Bayerische Soldatenbund (BSB), vertreten durch Manfred Langer, und die Patenschaft vom Abgesetzten Technischen Zug 358 aus Regen.

"Frieden ist ein Grundelement für ein glückliches Leben. Hoffen wir auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine und Vertrauen auf die Vernunft der Verantwortlichen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Sorgen wir für eine friedvolle Zukunft", fasste Pammer zusammen, der auch etliche Stadtrate begrüßen konnte.

"Stillgestanden" – Dieter Stuka, ehemaliger Leiter des Kreisverbindugnskommandos Deggendorf übernahm für die Ehrerbietung kurzzeitig die Regie. Karl Thuy setzte die Böllerschüsse ab und eine vierköpfige Abordnung der Stadtkapelle unter Oliver Kellermeier gab der Gedenkzeremonie einen musikalisch würdigen Rahmen.

− je