Deggendorf
63000 Besucher beim Tympanon

Bayerische Landesausstellung endet vorzeitig – Deggendorfer Exponate zu sehen

04.11.2020 | Stand 18.09.2023, 5:00 Uhr

Das Tympanon aus dem 13. Jahrhundert, einst Giebelfenster eines Kirchenportals, beeindruckte die Besucher in der Landesausstellung im Friedberger Schloss. Am vergangenen Wochenende ging die Ausstellung wegen Corona früher als geplant zu Ende. −Fotos: Haus der Bayerischen Geschichte, Herbert Rath

Mit exakt 63163 Besuchern ist die Bayerische Landesausstellung "Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte" in Aichach und Friedberg am vergangenen Sonntag vorzeitig zu Ende gegangen. Dabei waren auch acht Exponate aus Deggendorf zu sehen.

Ursprünglich sollte die Ausstellung bis zum 8. November laufen. Corona hat den Veranstaltern um Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg und ein gebürtiger Hengersberger, sowie den Mitveranstaltern vom Landkreis Aichach-Friedberg und den
Städten Aichach und Friedberg einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nichtsdestotrotz fällt die Bilanz nach einer Pressemitteilung des Münchner Wissenschaftsministeriums positiv aus. Kunstminister Bernd Sibler: "Die über 63000 Besucherinnen und Besucher konnten in die spannende Geschichte der Wittelsbacher eintauchen und dank der Vergangenheit das Wesen heutiger Städte ergründen." "Das Wittelsbacher Land hat Bayern heuer bestens vertreten und sich um den Freistaat verdient gemacht", resümiert Dr. Richard Loibl.

Bis knapp vor Schließung nutzten die Besucher die Gelegenheit, sich ein letztes Mal auf die Spuren der Wittelsbacher Gründerstädte zu begeben. Sie begegneten dabei gleich acht Exponaten aus dem Deggendorfer Stadtmuseum, die auf etwa 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche in den historischen Räumen des Wittelsbacher Schlosses in Friedberg zu sehen waren. Zum Beispiel dem spätromanischen und eineinhalb Tonnen schwere Tympanonrelief aus dem 13. Jahrhundert mit der Darstellung der Flucht aus Ägypten – eines der eindrucksvollsten Beispiele romanischer Skulptur in Bayern. Eine weitere Besonderheit aus Niederbayern war ein großes, silbernes Relief mit einer Stadtansicht aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Ein Stadttorschlüssel aus geschmiedetem Eisen aus dem 16. Jahrhundert, Straßenpflaster mit einem Hufeisen aus dem 14. Jahrhundert und ein hölzernes Modell der Donaubrücke ergänzten die beachtliche Riege Deggendorfer Exponate. Imposantes Schlussexponat war im Herzog-Ludwig-Zimmer eine Steinsäule mit einem Löwen. Eine über 400 Jahre alte Marktbrunnenfigur, datiert auf 1599, die ihre Pranken auf zwei Wappen legt – das Wittelsbacher Wappen und das Wappen der Stadt Deggendorf. In der neuen Dauerausstellung des Stadtmuseums wird es ein Wiedersehen mit diesen Prachtexemplaren geben.

− dz