Mehr Sicherheit für Kinder
Deggendorf setzt auf„Notinseln“

29.09.2023 | Stand 29.09.2023, 15:50 Uhr

„Kinder müssen sich sicher fühlen“: Christian Moser (2.v.r.) übergibt die Teilnehmerurkunde an Gregor Kotlarski und seine Mitarbeiterinnen Martha Koller (v.l.) und Iuana Hasbei. Gerti Iglhaupt vom Kinderschutzbund zeigt den dazugehörenden Aufkleber.  − Fotos: Schmidbauer

Mehr Sicherheit für Kinder bei Problemen oder in gefährlichen Situationen – dazu sollen in Deggendorf künftig die „Notinseln“ beitragen. Dabei zeichnen Aufkleber an den Eingangstüren Geschäfte als Anlaufstelle für Kinder aus, wenn diese Hilfe benötigen.

Ein Fremder spricht Kinder verdächtig an, eine Verletzung auf dem Schulweg, oder Drohungen von Mitschülern – es gibt viele Situationen in denen Kinder auf Hilfe angewiesen sein können. Die „Notinseln“ sollen hier in Zukunft als Anlaufstelle dienen. Am Freitag hat Oberbürgermeister Christian Moser das Projekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel und Gretel vorgestellt.

Die Stadt Deggendorf geht mit gutem Beispiel voran, hat bereits die Rathauspforte, die Tourist-Info, das Jugendcenter 4You, die Stadtbibliothek sowie Stadt- und Handwerksmuseum als Notinseln ausgewiesen. Als erster externer Partner konnte am Freitag der Nahkauf am Oberen Stadtplatz in das Programm aufgenommen werden. Inhaber Gregor Kotlarski musste nicht lange überlegen, sich dem Kinderschutz-Projekt anzuschließen: „Es gehört zu einer funktionierenden Gesellschaft, dass sich Kinder sicher fühlen.“ Wenn man da einen kleinen Betrag leisten könne, dann sollte man das auch tun, so Kotlarski.

Ein Appell, dem Oberbürgermeister Christian Moser und Stadtmarketing-Chef Andreas Höhn nur zustimmen können. Sie hoffen auf viele weitere Partner im Engagement für mehr Sicherheit für Kinder. „Den Geschäften entstehen keine Kosten und für die Mitarbeiter gibt es entsprechendes Infomaterial, wie Kindern in Notsituationen am besten geholfen werden kann“, erklärt Höhn. Ziel sei es entlang der Schulwege möglichst viele Notinseln aneinanderzureihen. „Und wenn nur einem einzigen Kind geholfen werden kann, dann hat sich die Aktion bereits gelohnt“, ergänzt Moser.

Wichtig sei auch, die Notinseln bei den Kindern bekannt zu machen, erklärt Vanessa Sandner vom Stadtmarketing. Deshalb habe man sich bereit mit den Grund- in Mittelschulen in Verbindung gesetzt. Dort wird Info-Material ausgegeben und den Kindern auch erklärt, dass ihnen überall, wo sie den Notinsel-Aufkleber sehen, ihnen im Notfall geholfen wird.

„Eine tolle Sache“, findet auch die stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbunds Deggendorf-Plattling, Gerti Iglhaupt, die bei der Begrüßung des ersten Notinsel-Partners dabei war und wie die Vertreter der Stadt hofft, dass dieses Beispiel Schule macht. „Wir freuen uns über jeden, der sich im Kinderschutz einsetzen will“, schließt Emely Beck von der Tourist-Info, bevor Oberbürgermeister Christian Moser und Gregor Kotlarski einen gut sichtbaren Platz für den markanten Notinsel-Aufkleber an der Eingangstür des Nahkaufs suchten.