Schneller Sport auf Rollen
„Da ist einfach viel Action“: Modellbauer Bernhardt bastelt an seiner Skaterhockey-Karriere

14.02.2024 | Stand 14.02.2024, 6:00 Uhr

U19-Nationalspieler Maxim Bernhardt bei der EM 2022 in England: „Das größte in meinem Sport in meiner Altersklasse.“ − Foto: Bernhardt

Von Constantin Wundt

Ehrgeizig, schnell, dynamisch: Diese Attribute treffen sowohl auf den Sport Skaterhockey als auch auf Maxim Bernhardt zu. Er ist 19 Jahre alt, ein fester Bestandteil in der Herrenmannschaft der Deggendorf Pflanz, Vize-Europameister der U19 und hat große Perspektiven. All das ändert aber nichts an seinem Wunsch, in der Heimat und bei „seinen“ Pflanz zu bleiben.

Der Deggendorfer ist im zweiten Lehrjahr und macht in Wasserburg eine Ausbildung zum technischen Modellbauer. Eine gute Wahl, wie Maxim sagt. Nur leider zu weit weg von seinen Pflanz. Seit Maxim drei Jahre alt ist, steht er auf Inlinern und hat sofort gemerkt, dass Skaterhockey sein Sport ist. Somit hat er sich in der Eishockey-Stadt Deggendorf für den sehr ähnlichen und doch eher unbekannteren Sport, Skaterhockey entschieden.

Auf die Frage, was er an dem Sport so gerne mag, antwortet Maxim mit leuchtenden Augen und einem breiten Grinsen: „Die Schnelligkeit, den Körperkontakt, da ist einfach viel Action in dem Sport.” Er trainiert drei- bis viermal die Woche, am Wochenende sind die Spiele. Tatkräftig unterstützt wird er bei seiner Leidenschaft von seinen Eltern, die ihn immer und überall hingefahren haben. „Meine Eltern haben alles nach meinem Sport ausgerichtet“, stellt Maxim fest. Der bisherige Höhepunkt in der Karriere des Deggendorfers war die U19-Europameisterschaft 2022 in England. Dort holte er mit der Nationalmannschaft den zweiten Platz und wurde sogar ins Allstar-Team berufen. Ein ganz besonderer Moment für ihn. Denn er hatte eine aufregende und ereignisreiche Zeit hinter sich – von der ersten Sichtung im März bis zur endgültigen Nominierung. Als Maxim dann das erste Mal das Trikot überstreifen durfte, war das ein überwältigender Moment für ihn: „Das war eine Riesenehre und ich hatte das Gefühl, das größte in meinem Sport in meiner Altersklasse erreicht zu haben”, sagt er.

Neben seinem Sport bleibt nicht viel Zeit. Wenn Maxim dann einmal neben Berufsschule und Training etwas Freizeit hat und sich nicht gerade mit seinen Freunden trifft, schaut er gerne Eishockey- oder auch Skaterhockeyspiele der ersten Bundesliga. Selbst das ist nicht nur reine Freizeitbeschäftigung, sondern auch eine Art von Training. „Da kann ich noch einiges lernen, was Abläufe und Spielsituationen angeht“, sagt Maxim.

Im Gespräch mit seinem langjährigen Trainer und Förderer Martin Eckart schält sich über das Talent hinaus eine bemerkenswerte Lernbereitschaft als Grundeigenschaft des ehrgeizigen Sportlers aus. „Maxim zeichnet ein unbändiger Wille aus. Er schiebt häufig Extraschichten, ist sozusagen ein Trainingsweltmeister und hasst es zu verlieren“, sagt Eckart. Vor allem diese hundertprozentige Kampfbereitschaft in jeder Sekunde, das ist etwas sehr Besonderes. Diese Attribute, gepaart mit seiner Schnelligkeit und seiner Dynamik, sind einfach die ideale Grundvoraussetzung für die meisten Spiele“, stellt der langjährige Förderer fest. Damit das in naher Zukunft so weitergeht, möchte sich Maxim bei den Herren, mit denen er in letzten zwei Jahre schon trainiert und für die er auch schon einige Spiele absolviert hat, endgültig etablieren. „Es zählt nicht, was ich in der Jugend erreicht habe. Bei den Herren ist das jetzt eine Art Neustart. Ich möchte in der nächsten Saison eine tragende Rolle im Team einnehmen und die Mannschaft mit meinem Spiel so stark unterstützen, wie es geht”, sagt er.

Etwas ferner in die Zukunft geblickt, ist sein Ziel, in die A-Nationalmannschaft der Herren zu kommen. Das sei aber in den nächsten ein bis zwei Jahren noch unrealistisch. Dazu ist gerade der körperliche Unterschied noch zu groß. In die gleiche Kerbe schlägt auch Martin Eckart: „Ich denke, dass wird noch etwas dauern. Dazu müssen wir als Verein erstmal wieder in die erste Bundesliga aufsteigen, Maxim müsste Leistungsträger sein und zusätzlich noch etwas an seiner Physis arbeiten.“

Das wird Maxim Bernhardt, der leidenschaftliche Skaterhockeyspieler, mit Sicherheit tun. Denn an seiner Liebe zum Skaterhockey lässt Maxim keine Zweifel: „Wenn ich mal kein Training oder Spiel habe, ist mir eher langweilig und ich muss mir eine Beschäftigung suchen.“