Das Lob kommt ja nicht von ungefähr: Wer schon mal auf dem satten Grün des SV Auerbach kickte, spricht nicht von einem Rasen, sondern von einem Teppich. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Hinter diesem perfekten äußeren Erscheinungsbild steckt Christian Peterlik (52). Der Name ist in der Region bekannt. Der Auerbegga Platzwart wurde schon mehrmals für seine gewissenhafte Arbeit ausgezeichnet (unter anderem DFB-Sonderehrung). Der 52-Jährige ist quasi der Pep Guardiola der Rasenpflege und zählt mittlerweile auch zu den 20 besten Super-Greenkeepern in Deutschland.
Weil nämlich Peterlik sein Fach außergewöhnlich gut beherrscht, hat ihn der SV Auerbach kurzerhand für eine Bewerbung zum Ehrenamtspreis Super Greenkeeper 2023 in Deutschland vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) angemeldet. Der FLVW lies nicht lange auf eine Antwort warten: Der Rasenprofi gehört zu den zwanzig Auserwählten in Deutschland und wurde nun zum Treffen der Finalisten am heutigen Samstag, 16. September ins SportCentrum Kaiserau in der Nähe von Dortmund eingeladen.
Seit 15 Jahren steht Peterlik fast täglich am Sportplatz – pflegt, düngt und markiert die beiden Grünanlagen des Sportvereins. „Es grenzt häufig mit ihm an den puren Wahnsinn, selbst um 5 Uhr morgens fährt Christian ans Sportgelände und kümmert sich noch um die Bewässerungsanlage, um dann anschließend erst in Richtung Deggendorf zu seinem Arbeitsplatz zu fahren“, sagt 2. Vorstand Michael Martin.
Im Verein selbst heißt er liebevoll „Pfister“, ist die wohl bekannteste Person des SVA. Ob Groß oder Klein – jeder kennt ihn. Selbst in der Halbzeitpause kann er nicht aufhören seinen Dienst zu erfüllen. Und Selbst Trainer Peter Gallmaier ist oft machtlos, wenn es vom Platzwart heißt: „Vorm Training dama Lecha eidrettn!“
„Zu seinem 15-jährigen Jubiläum heuer als Platzwart haben wir in der Vorstandschaft lange überlegt, welche Aufmerksamkeit wir ihm neben einer Urkunde für seine besonderen Dienste überreichen können“, erklärt Martin und lacht: „Schicken wir ihn halt auf einen Lehrgang, war ein Vorschlag. Doch das Risiko, dass im Lehrgang der Lehrer zum Belehrten wird, war uns einfach zu groß. Am Ende haben wir uns dann für ein Erholungswochenende entschieden.“
Peterlik selbst hat sich über die Anmeldung und die anschließende Nominierung unheimlich gefreut. „Dass das Ehrenamt so gewürdigt wird, macht mich schon sehr stolz und zeigt den Zusammenhalt bei uns im Verein.“ Freilich war er zunächst baff, als plötzlich ein Schreiben bei ihm eintrudelte, die Überraschung seitens des SV Auerbach ist voll aufgegangen. Und gibt es jetzt eine besondere Formel, warum beim SV die Anlage so tiptop sprießt? „Mei, man muss halt ziemlich dahinter sein“, so Christian Peterlik. Soll heißen: Alles steht und fällt mit einer gewissen Regelmäßigkeit – und das ist ganz schön zeitintensiv.
Erst nach Plattling, dann kommt der Spitzenreiter
An diesem Wochenende bleibt es im Auerbacher Waldstadion relativ ruhig. Das hat gleich zwei Gründe: Der SVA muss am Samstag (16 Uhr) zum Tabellenzweiten Spvgg Plattling. Und fast gleichzeitig findet im SportCentrum Kaiserau (Nordrhein-Westfalen) das finale Event zum Super Greenkeeper 2023 statt – natürlich mit Christian Peterlik. Egal, wie es ausgeht, die Woche darauf wird man den agilen Rasenprofi wieder auf seinem Mäh-Bulldog die Anlage rauf und runter düsen sehen. Schließlich gibt dann am Samstag, 25. September ab 17 Uhr mit Türk Gücü Straubing der souveräne Spitzenreiter der Kreisliga Straubing seine Visitenkarte ab. Will die Gallmaier-Truppe den Anschluss an das Spitzenfeld nicht aus den Augen verlieren, muss der letztjährige Vizemeister aus beiden Top-Duellen Zählbares verbuchen.
