Iggensbach
Appell bei der KRK: Bitte wieder mitmachen im Vereinsleben

30.10.2022 | Stand 30.10.2022, 17:00 Uhr

Die geehrten Mitglieder mit Ehrengästen: Stefan Wandinger (sitzend v.l.), Josef Hartl und Alois Schmidt Alois sowie (stehend v.l.) Wilfried Reitbauer, Bernd Seidensticker, Erwin Wensauer, Bürgermeister Wolfgang Haider, Bernhard Zitzelsberger und Reinhard Feilmeier. −Foto: Dittrich-Heering

Die dringende Bitte an die Mitglieder, wieder mehr am Vereinsleben teilzunehmen, ist in der Jahreshauptversammlung der Krieger- und Reservistenkameradschaft Iggensbach laut geworden. Auf der Tagesordnung standen außerdem Ehrungen, Jahresberichte und der Ausblick auf anstehende Termine.

Der Vorsitzende der KRK, Stefan Wandinger, begrüßte die Anwesenden, darunter Bürgermeister Wolfgang Haider mit Stellvertreter und Gemeinderäte sowie die Ehrenmitglieder des Vereins. Mit einem Überblick zu den Mitgliederzahlen begann Wandinger seinen Jahresrückblick. Aktuell zählt die KRK Iggensbach 77 Kameraden, davon sind 50 bei den Kriegern und Veteranen und 27 bei den Reservisten. Vorstand der Veteranen ist Stefan Wandinger, den Vorsitz bei den Reservisten führt Bernhard Zitzelsberger.

Der Altersdurchschnitt bei den Mitgliedern liegt bei 68,48 Jahren, so Wandinger. Insgesamt sind 14 Kameraden über 70 Jahre, 32 Mitglieder über 60 Jahre und 15 Kameraden über 50 Jahre alt. Der Dank des Vorsitzenden galt allen aktiven Kameraden und den Vorstandsmitgliedern, "die gemeinsam eine ordentliche Arbeit auf den Weg gebracht haben". Insbesondere galt der Dank Josef Wimmer für Unterstellmöglichkeiten sowie Fannal Weinzierl und Alois Feicht für die Pflege rund um das Kriegerdenkmal.

Leider veräußern muss die KRK Iggensbach das Vereinszelt nebst Grillwagen, da "wir dafür keine Verwendung mehr haben". Damit sprach der Vorsitzende auf die vielen passiven zahlenden Mitglieder an, die nicht am Vereinsleben teilnehmen.

Nach dem Totengedenken mit Schweigeminute für die Soldaten aller Kriege bis heute übernahm Bernhard Zitzelsberger das Wort, der einen Rückblick auf die Veranstaltungen seit der letzten Hauptversammlung gab. Insgesamt zwölf Veranstaltungen hat die KRK Iggensbach abgehalten, darunter den Jahrtag St. Willibald, den November-Frühschoppen, das Vereinsschießen sowie Ausschuss- und Vorstandssitzungen.

Kritik und Bedauern drückte Zitzelsberger über das mangelnde Interesse der Mitglieder aus, sich im Verein zu engagieren. Nur wenige Kameraden beteiligten sich demnach noch aktiv an Veranstaltungen aller Art, und auch die passive Teilnahme werde immer weniger. "Wichtig ist der Zusammenhalt unter den Kameraden, dass man sich auch gemeinsam in der Öffentlichkeit sehen lässt", appellierte der Vorsitzende, denn nur so ließe sich das Vereinsleben aufrecht erhalten.

Schwierig für die Vereine sei auch der fehlende Nachwuchs, der vor allem ausbleibt, weil die Wehrpflicht ausgesetzt worden ist. Aus diesem Grund stehen bei den Dachverbänden Überlegungen im Raum, auch Frauen und Ungediente aufzunehmen – unter der Voraussetzung, dass diese die Vereinssatzung anerkennen.

Der Kreisverband Deggendorf hat 25 Vereine mit 1750 Kameraden. Aufgaben der Vereine sind die Pflege der Kameradschaft sowie die Achtung, Pflege und das Wahren der Traditionen. In diesem Zusammenhang wies Zitzelsberger ausdrücklich darauf hin, dass die Verbände parteilos sind. Wichtige Aufgaben der Kameraden sind zum Beispiel die Pflege der Kriegerdenkmäler, die ein Mahnmal für Frieden sind und an die Gefallenen erinnern. "Dazu gehört auch die Teilnahme an den Friedenswallfahrten", mahnte der Vorsitzende die Kameraden zu mehr aktiver Teilnahme.

Anschließend gab Zitzelsberger Termine zu Veranstaltungen auf Kreis- und Bezirksebenen bekannt. Auf Vereinsebenen stehen für 2023 bereits folgende Termine fest: 30. September Friedenswallfahrt, 14. Oktober Jahreshauptversammlung, 29. Oktober Jahrtag und 29. Dezember Weihnachtsfeier.

Über Mitgliedsbeiträge, Ausgaben und Einnahmen informierte Kassier Alois Schmidt. Nach Abzug aller Ausgaben errechnete sich ein Minus in der Kasse. Laut Kassier werden die Einnahmen weiter sinken, da kaum neue Mitglieder hinzukommen. Die Kasse geprüft, für korrekt befunden sowie eine einwandfreie Belegführung bescheinigt haben die Kassenprüfer Alois Feicht und Max Fröhler. Die Mitgliederversammlung erteilte Kassier und Vorstandschaft Entlastung.

Bürgermeister Wolfgang Haider erinnerte in seinem Grußwort an die Opfer vergangener Kriege und hob das Wirken der Krieger- und Reservistenkameradschaft hervor: "Es ist wichtig, das Gedenken aufrecht zu erhalten, um nicht zu vergessen, was war." Sonst laufe man Gefahr, dass wieder etwas passiere. Mit Blick auf das aktuelle Geschehen in der Ukraine riet Haider, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Auch für die damit verbundene Energiekrise und Kostenexplosion fand das Gemeindeoberhaupt Worte, bat zu bedenken, dass es auch in Deutschland "Opfer" gebe.

Geehrt wurden mit dem Treuekreuz für 50 Jahre Wilfried Reitbauer, für 45 Jahre Josef Hartl (Reservisten Verdienstkreuz), mit dem Treuekreuz für 40 Jahre Stefan Wandinger, Heinrich Zitzelsberger, Karl Bloch, Heinz Britting, Gerd Seidenstücker und Erwin Wensauer (Reservisten Verdienstkreuz Silber), für 35 Jahre Alois Schmid (Reservisten Verdienstkreuz Silber), für 30 Jahre Christian Bloch, Christian Prellinger und Ernst Schwaiger sowie für zehn Jahre Daniel Stemplinger. Mit einer vom Wirt gespendeten Brotzeit schloss die Versammlung gesellig ab.

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