Ärger über die Pläne der Bundesregierung
Am Freitagabend rollen die Bulldogs an: Bauernprotest in Deggendorfs Innenstadt

05.01.2024 | Stand 05.01.2024, 5:00 Uhr

Dieser Bulldog-Konvoi rollte bereits im Dezember durch die Deggendorfer Innenstadt. Diesen Freitag ist erneut eine Protestaktion der Landwirte geplant. − Foto: Schmidbauer

Während bundesweit die Landwirte erst am Montag ihrem Ärger über die Pläne der Bundesregierung Luft machen wollen, werden die hiesigen bereits am Freitag aktiv. Der Bauernverband hat eine Bulldog-Demonstration angemeldet, wie Kreisobmann Michael Klampfl auf Anfrage bestätigt.

Im Sicherheitsgespräch mit dem Landratsamt stimmten sich die Veranstalter über den Verlauf ab. Demnach werden am Freitagabend ab 19 Uhr auf der Ackerloh Landwirte aus den Landkreisen Deggendorf und Straubing-Bogen, vereinzelt auch aus Regen, mit ihren Traktoren erwartet. Der BBV rechnet mit 150 Teilnehmern. Die Traktoren werden anschließend im Konvoi durch die Innenstadt fahren. Eine Kundgebung ist nicht geplant. Allerdings haben Klampfl sowie CSU-Kreisvorsitzender und Landrat Bernd Sibler gegenüber der DZ angekündigt, dass sie gemeinsam mit Staatsminister Christian Bernreiter und MdB Thomas Erndl ihren Besuch bei der Faschingssitzung in der Stadthalle unterbrechen und zu den Landwirten auf die Ackerloh gehen werden.

Landrat Bernd Sibler schreibt an den Bundeskanzler

In einem Brief an Bundeskanzler Scholz fordert CSU-Kreisvorsitzender Sibler, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen. Sollten die Beschlüsse des Koalitionsausschusses zur Agrardieselbeihilfe und Steuerfreiheit für landwirtschaftliche Fahrzeuge umgesetzt werden, erwarte er gravierende negative Konsequenzen für die familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebe und den Produktionsstandort Deutschland, aber auch für das Vertrauen in das politische System. „Wenn wir in Deutschland die Versorgung bei Lebensmitteln langfristig sicherstellen wollen, müssen wir unsere Bäuerinnen und Bauern unterstützen und nicht weiter überfordern. Immer mehr werden sich so zurückziehen, aus der Produktion ausscheiden, die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten weiter vergrößern und erneut Vertrauen in das politische System verlieren“, so Sibler.